Projekte aus MV sollen Versorgung Erkrankter verbessern
Schwerin – „Eine Blutvergiftung, auch Sepsis genannt, ist ein ernstzunehmender, lebensbedrohlicher Notfall, der in seiner Schwere leider noch immer zu oft unterschätzt wird. Mit verschiedenen vielversprechenden Projekten bei uns im Land wollen wir das ändern“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am (heutigen) 13. September.
Mehr als 230.000 Menschen erkranken jedes Jahr deutschlandweit an einer Blutvergiftung. „Jede Verzögerung bei der Diagnose der sich oft diffus präsentierenden Erkrankung beeinflusst die Behandlungschancen. Deshalb zählt bei dem Verdacht auf eine Erkrankung jede Sekunde“, betonte Drese. Zudem sei auch die zeitnahe Bestimmung des verursachenden Erregers unerlässlich. Erst dann könne das für die Erkrankten wirksamste und schonendste Präparat gewählt werden.
Vor diesen Hintergrund hat das Land zuletzt ein mehrjähriges Projekt der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) zur schnelleren Blutkulturdiagnostik mit Mitteln in Höhe von über 30.000 Euro gefördert. So sei eine neue Transportbox für die entnommenen Blutproben entwickelt worden, die mittels integriertem Minicomputer und Bluetooth in ihrer Position ständig verfolgt werden kann.
„Durch die schnellere Therapie kann die Sterblichkeit verringert und die Lebensqualität der Betroffenen erhöht werden“, erklärte Ministerin Drese.
Gleichzeitig hob sie die tragende Rolle der Universitätsmedizin Greifswald in diesem Bereich hervor. „Als erste deutsche Klinik nahm das UMG an der vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierten Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis teil und erstellt in diesem Rahmen Aufklärungsmaterialien für die Bevölkerung und Schulungsmaterialien für alle deutschen Krankenhäuser.
Für den zusätzlich eigens etablierten SepsisDialog, bestehend aus Ärzt:innnen, Wissenschaftler:innen, Studierenden und Pflegekräften, wurde die UMG auf internationaler Ebene bereits ausgezeichnet. „Auf dieses herausragende Engagement aus Mecklenburg-Vorpommern können wir sehr stolz sein“, betonte Drese.
Vielversprechend sind nach Angaben der Ministerin auch weitere neue Lösungen aus Mecklenburg-Vorpommern, die die Sepsis-Diagnostik verbessern sollen. Hierzu gehört das Bio-Sensor-Projekt, das beim ersten Healthcare Hackathon im Juni dieses Jahres den ersten Platz belegte und künftig eine kontinuierliche Überwachung der Labor- und Vitalparameter von Patientinnen und Patienten ermöglichen soll. Gefördert wurde der Healthcare-Hackathon durch Landesmittel in Höhe von 25.000 Euro.
Drese: „Es sind Projekte wie diese, die künftig entscheidend zu einer Verbesserung der Therapieergebnisse beitragen werden.“