Drese: Mehr Aufmerksamkeit für Sepsis schaffen

Schwerin – Mehr als 230.000 Menschen erkranken jedes Jahr deutschlandweit an einer Sepsis, auch Blutvergiftung genannt. Sie kann zu schweren Folgeschäden führen und ist die häufigste Todesursache infolge einer Infektion.

„Trotzdem ist das Krankheitsbild mit seinen Symptomen vielen Menschen noch immer nicht hinreichend bekannt“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese, die sich heute persönlich an der Aufklärungsaktion des SepsisDialogs der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) beteiligt.

Rund 42 Prozent aller Sepsis-Fälle entstünden dabei außerhalb der Krankenhäuser. „Deshalb ist es so wichtig, das medizinische Personal vor Ort aber auch die Bevölkerung selbst für die Warnzeichen zu sensibilisieren. Denn bei einem Sepsisverdacht zählt jede einzelne Minute für den Behandlungserfolg und entscheidet jede Verzögerung möglicherweise über Leben oder Tod“, unterstrich Drese. Ziel der Aufklärungsaktion der UMG sei es deshalb, Informationspakete für alle hausärztlichen Praxen und Apotheken im Land bereitzustellen.

„Wir wollen zugleich auch mit weiter bestehenden Sepsis-Irrtümern aufräumen“, hob Drese hervor. So sei ein noch immer weit verbreiteter Fehlschluss, dass nur ein roter Strich auf der Haut, der sich in Richtung des Herzens ausbreitet, auf eine Sepsis hinweise. „Das ist schlichtweg falsch. Natürlich kann auch eine Lymphbahnentzündung, worauf ein solcher Strich hinweisen kann, eine Sepsis verursachen. Aber eine Sepsis ist von außen meist gar nicht zu erkennen“, betonte die Ministerin.

Stattdessen können bei jeder Art von Infektion auch Symptome wie Fieber, ein hoher Puls und Schüttelfrost auf eine Blutvergiftung andeuten. Weit verbreitet sei zudem die Annahme, dass eine Blutvergiftung bevorzugt aus Schnittverletzungen entstehe. „Dabei sind die häufigsten Ursachen für eine Sepsis Lungenentzündungen, Entzündungen im Bauchraum oder der Harnwege“, erklärte Drese.

Nach Ansicht der Ministerin sind Aktionen wie die der Universitätsmedizin Greifswald deshalb enorm wichtig, um das Bewusstsein für die komplexe Erkrankung Sepsis und deren Erscheinungsbild weiter zu schärfen. „Ich bin dem Team des SepsisDialoges um Dr. Gründling deshalb ausgesprochen dankbar für das herausragende Engagement“, betonte Drese.

Als erste deutsche Klinik habe das UMG an der vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierten Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis teilgenommen, erstellt seither die Schulungsmaterialien für alle deutschen Krankenhäuser und wurde für ihr interdisziplinäres SepsisDialog-Team bereits auf internationaler Ebene ausgezeichnet.  „Auf dieses großartige Engagement aus Mecklenburg-Vorpommern können wir zu Recht sehr stolz sein“, betonte die Ministerin.

Weitere Informationen zum Thema Sepsis wie auch einen Sepsis-Check finden Interessierte unter https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/.

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