Schwerin – Die Zahl der Erstimpfungen gegen das HPV-Virus ist stark rückläufig. Aus Sicht von Gesundheitsministerin Stefanie Drese ist diese Entwicklung besorgniserregend. „HPV-Viren stellen unabhängig des Geschlechts der Betroffenen ein Gesundheitsrisiko dar. Bei Frauen ist es beispielsweise der Hauptauslöser für Gebärmutterhalskrebs“, erklärt Drese dazu.
Um Jugendliche für die Folgen einer Infektion zu sensibilisieren, will das Ministerium zusammen mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) mehr Aufklärungsarbeit leisten.
HPV steht für Humane Papillomviren. Die Viren werden vor allem durch engen Körperkontakt übertragen. Drese betont: „Fast alle Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV.“ Jedoch seien bestimmte Typen des Virus besonders gefährlich.
„Eine Impfung schützt zu fast 100 Prozent vor einer Infektion und den Folgen, wenn noch keine Ansteckung erfolgt ist. Junge Menschen sollten sie deshalb entsprechend der STIKO-Empfehlung in Anspruch nehmen“, appelliert Drese. Die Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr bis spätestens zum 18. Lebensjahr erfolgen.
Zusammen mit dem LAGuS hat das Gesundheitsministerium kürzlich neue Materialien zur Aufklärung über das Virus und die Impfung herausgegeben. „Ich habe den Eindruck, dass viele Jugendliche und ihre Eltern gar nicht wissen, was HPV ist und, dass sie sich davor schützen können.“ Laut Drese müsste auch die Aufklärung in den Schulen und in den Familien verstärkt werden.
Im kommenden Jahr wird unter dem Vorsitz von Mecklenburg-Vorpommern zudem die Nationale Impfkonferenz von Bund und Ländern am 13. und 14. Juni 2024 in Rostock einen Schwerpunkt auf das Thema HPV legen.
Vorgestellt wird unter anderem ein Konzept zur Förderung von Impfwissen und Impfbereitschaft zur HPV-Impfung. „Unser Ziel ist es, umfassend über HPV zu informieren und die Impfbereitschaft nach Corona wieder zu erhöhen.“
- Link zum Flyer „HPV-Impfung für Mädchen und Jungen*“
- Link zum Flyer „J1 – Check für deine Gesundheit“ mit Informationen zu HPV