Schwerin – Ein neues Monitoringprogramm des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) Mecklenburg-Vorpommern soll wertvolle Daten liefern und Maßnahmen beschreiben, um die Feuchtlebensräume hierzulande besser zu schützen.
Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann betonte anlässlich des heutigen Naturschutzsymposiums des LUNG im Bürgerhaus in Güstrow, dass Renaturierung und landwirtschaftliche Nutzung sich keineswegs ausschließen. Das spiegele auch das große Interesse der Landwirtschaftsbetriebe an den Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen „Moorschonende Stauhaltung“ und „Wiesenbrüterschutz“ wider.
„Mecklenburg-Vorpommern hat eine überdurchschnittlich reiche Naturausstattung mit ausgedehnten Feuchtlebensräumen, angefangen mit vielen kleinen Ackersöllen bis hin zu großen Seen auf rund 3 Prozent der Landesfläche und naturschutzfachlich wertvollen Mooren, Sümpfen und Bruchwäldern auf mehr als einem Viertel der Moorbodenfläche.
Von den 94 Tier- und Pflanzenarten, die nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie in M-V geschützt sind, sind 55 Arten auf Feuchtlebensräume angewiesen. Allerdings sind große Teile unserer Feuchtgebiete in einem schlechten Erhaltungszustand, zum Beispiel durch die menschengemachte Entwässerung, aber auch durch natürliche hydrologische Veränderungen“, erläuterte LUNG-Direktorin Ute Hennings in Güstrow.
Das LUNG ermittelt und entwickelt als obere Fachbehörde die naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen für landesweite Umweltbeobachtungen und hat gerade ein neues Projekt gestartet: „In den nächsten Jahren wird von uns ein neues Umweltmonitoringkonzept entwickeln, das „Natura-2000-Erhaltungszustandskonzept“.
Wir stellen dafür aktuelle Datengrundlagen zu Lebensräumen und Arten zur Verfügung und bauen ein neues Maßnahmenkataster auf“, sagte Hennings weiter. Das Konzept soll auch Aufschluss darüber geben, wo Renaturierungsmaßnahmen prioritär umgesetzt werden müssen.
Ein Beispiel: „Mecklenburg-Vorpommern hat eine besondere Verantwortung für die Rotbauchunke, da 72 % des deutschen Bestands in M-V, vor allem in Kleingewässern in der Ackerlandschaft in unseren Naturparken, vorkommen“, erklärte Dr. Heike Culmsee, Abteilungsleiterin für Naturschutz und Naturparke im LUNG.
Leider sei der Erhaltungszustand dieser Art trotz intensiver Bemühungen schlecht. Deshalb sei es wichtig, alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um in enger Kooperation mit den Landwirten für deren Erhalt zu sorgen.
Seit 1991 wurden in M-V 400 Moorschutzprojekte auf rund 35.000 Hektar realisiert.