Geförderter Breitbandausbau in M-V

Verlegte Glasfaserkabel reichen schon von Schwerin bis Australien und zurück

Schwerin – Rund 30.000 Kilometer Glasfaserkabel wurden bereits in Mecklenburg-Fördermitteln mit Geld von Bund und Land verlegt. Zum Vergleich: Die Entfernung – Luftlinie – zwischen Schwerin und dem australischen Perth beträgt knapp 14.000 Kilometer. Knapp 100.000 Adressen – Haushalte, Unternehmen, Schulen – vor allem im dünnbesiedelten ländlichen Raum können damit bereits ins schnelle Internet, sofern sie einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen haben. Rund 85.000 von ihnen haben das bisher getan.

„Nach der langen Vorbereitung mit dem Aufteilen unserer Landesfläche in förderfähige Projektgebiete, dem Einwerben der Fördermittel vom Bund, dem Ausschreiben der Bauarbeiten und ihrer Durchführung kommen jetzt immer schneller immer mehr Bürgerinnen und Bürger in unserem Land in den Genuss des geförderten Gigabit-Netzes“, sagt Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel.

Bald eine Milliarde Euro abgerufen

Dass der flächendeckende Breitbandausbau immer zügiger vorangeht, zeige auch der Mittelabfluss: „2017 wurden gut 780.000 Euro abgerufen. 2018 waren es schon zehn Millionen, im Jahr darauf 100 Millionen, 2020 fast 200 Millionen, 2022 mehr als 300.000 Millionen Euro. Insgesamt sind mit Stand 7. Juli rund 973 Millionen Euro abgerufen worden. Ich gehe davon aus, dass wir im Herbst die Milliarde knacken“, wagt der Minister eine Prognose.

Rund zwei Drittel dieses Geldes sind Mittel aus dem Bundesförderprogramm, ein Drittel wird aus der Landeskasse kofinanziert. Mecklenburg-Vorpommern hat von den rund 12,2 Milliarden Euro, die der Bund bis Ende 2022 für den Breitbandausbau in Gebieten bereitgestellt hat, in denen sich der Ausbau für die gewinnorientiert arbeitenden Telekommunikationsunternehmen nicht lohnt, gut 1,5 Milliarden Euro für sich eingeworben.

„Gemessen an unseren 1,6 Millionen Einwohnern haben wir damit den größten Anteil für uns sichern können – 958 Euro pro Kopf. Mit den 850 Millionen Euro vom Land und den Bundesmitteln stehen gut 2,3 Milliarden Euro für den geförderten Breitbandausbau zur Verfügung, somit pro Einwohner 1.469 Euro“, sagt Christian Pegel und:

„Wichtigste Konsequenz ist natürlich, dass immer mehr Menschen in unserem Land die grundlegende Voraussetzung dafür erhalten, im Internet der Zukunft zu arbeiten, Behördengänge zu erledigen, einzukaufen, zu kommunizieren und vieles mehr. Aber auch in Statistiken schlägt sich unser Einsatz für die Fördermittel nieder: Im Deutschland-Index der Digitalisierung 2023 des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme haben wir uns in der Gesamtwertung als eines von drei Bundesländern, die ihre Position verbessern konnten, gleich zwei Plätze von der Schlussposition in der Vergleichserhebung 2019 nach oben gearbeitet. Daran hat der fortschreitende Breitbandausbau in unserem Land einen entscheidenden Anteil.“

Bundesweit Fünfter beim Glasfaserausbau

Diesen würdigt die Studie mit dem Hinweis darauf, dass M-V in Sachen Versorgung mit gigabitfähiger Glasfaser im Bundesländer-Ranking Fünfter ist.

„25,2 Prozent aller Haushalte im Nordosten haben bereits einen Glasfaseranschluss. Besser sind nur Brandenburg mit 27,5 Prozent, Niedersachsen mit 30,2, Schleswig-Holstein mit 41,4 und Hamburg mit 44,2 Prozent“, zitiert Christian Pegel daraus und auch den Hinweis, dass insbesondere die Stadtstaaten aufgrund ihrer Besiedelungsdichte nicht direkt mit Flächenländern vergleichbar seien:

„Unser Bundesland als das am dünnsten besiedelte der Republik hat es am schwersten. Für Telekommunikationsunternehmen lohnen sich die Bauarbeiten umso mehr, je mehr Nutzerinnen und Nutzer an eine möglichst kurze Leitung angeschlossen werden. Eine lange Leitung über viele kleine Dörfer ist nicht wirtschaftlich. Und trotzdem steht Mecklenburg-Vorpommern hier besser da als die Metropole Berlin, das dicht besiedelte Nordrhein-Westfalen und die wirtschaftsstarken Länder Bayern und Baden-Württemberg. Das verdanken wir den Fördermitteln, die Kommunen, Landkreise und Landesregierung in einem gemeinsamen Kraftakt für den Nordosten eingeworben – und kofinanziert – haben.“ (Mehr zum „Deutschlandindex Digitalisierung“ 2023 finden Sie in unserer Pressemitteilung Nr. 122 vom 23. Juni.)

Zu guter Letzt fügt Christian Pegel an: „Zählt man die Gebiete, in denen die Telekommunikationsunternehmen eigenwirtschaftlich ausbauen, dazu, sind laut aktuellem Breitbandatlas bereits 57 Prozent unser Haushalte mit Breitbandanschlüssen versorgt, die mindestens 1 Gigabit/Sekunde erreichen. Dazu zählt neben Glasfaser auch Internet über Fernsehkabel. Ich gehe davon aus, dass der allergrößte Teil unserer Haushalte bis 2026 ans schnelle Internet angeschlossen ist.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert