Berlin – In Berlin ist am Mittwoch die gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR) vorgestellt worden. Darin erfasst das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) jährlich alle Güter und Leistungen mit Gesundheitsbezug, die in Deutschland erbracht werden. Die diesjährige Ausgabe stellt auf Basis des Jahres 2016 Vergleiche zwischen den Bundesländern her.
„Die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt sich hervorragend. Mehr Wachstum, mehr Beschäftigung und mehr Wertschöpfung sind wesentliche Ergebnisse für unser Land“, sagt der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch.
Mittlerweile sind 154.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns beschäftigt. „Unser Bundesland ist deutschlandweiter Spitzenreiter bei Beschäftigung und Bruttowertschöpfung. Das sind rund 7.000 Arbeitsplätze mehr. In keinem anderen Bundesland gibt es eine derart hohe Beschäftigtenquote“ so Glawe weiter. Das bedeutet, dass jeder fünfte Erwerbstätige (20,6 Prozent) in dieser Branche arbeitet. Mit einem Anteil an der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft von rund 15 Prozent (= 5,8 Milliarden Euro) leistet die Branche zudem einen immensen Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung. „Jeder siebte Euro an Bruttowertschöpfung entsteht hier“, sagte der Minister.
„Die Gesundheitswirtschaft erweist sich als verlässliche Größe der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie ist im bundesweiten Vergleich aufgrund ihrer Innovationskraft und Beschäftigungsintensität ein Wachstums- und Arbeitsmarktmotor.“
Trotz der positiven Entwicklung der Branche gibt es noch weitere Herausforderungen. „Ziel muss es sein, dass wir uns noch stärker international ausrichten. Wir müssen mit unseren heimischen Produkten weiter international werben. Wer als Unternehmen exportiert, sichert und schafft auch sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im eigenen Land. Entscheidend ist, dass die neuen Märkte auch zielgerichtet erschlossen werden.
Gerade im Auslandsgeschäft braucht es einen langen Atem. Viele kleine Schritte führen zum Erfolg. Dazu gehört es, die Werbetrommel ordentlich zu rühren“, machte Glawe deutlich. Der Besuch von Messen, Investorentreffen vor Ort sowie das Durchführen von Konferenzen wie beispielsweise auch die Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft sind hierbei wichtige Bausteine, um über die Landesgrenzen hinaus bekannter zu werden.
Schon früh hat Mecklenburg-Vorpommern die Gesundheitswirtschaft zu einem Schwerpunkt der Landesentwicklungspolitik gemacht. So existiert mit dem Kuratorium Gesundheitswirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seinen fünf Strategiegruppen ein bundesweit einmaliges Gremium.
„Mit ihm hat die Landesregierung eine sektoren- und branchenübergreifende Kommunikationsplattform zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung etabliert, die bundesweit und international ihresgleichen sucht. Dies ist ein Beleg dafür, dass die vielfältigen Maßnahmen der Landesregierung greifen“, so Glawe.
Das 70-köpfige „Gesundheitswirtschaftsparlament“ berät und begleitet die Landesregierung bei der Umsetzung des „Masterplanes Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern 2020“. Dieser stellt eine umfassende Innovationsagenda des Landes dar und ist die Basis für die Zielsetzung, Mecklenburg-Vorpommern bundesweit zu einem führenden Gesundheitsland auszubauen.
Koordiniert werden alle Aktivitäten durch das Landesnetzwerk für Gesundheitswirtschaft, der BioCon Valley® GmbH. Als zentraler Ansprechpartner und Dienstleister unterstützt das Unternehmen die Akteure in der Branche und leistet einen Beitrag zur wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Profilierung des Standortes.
Diese gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR) erfasst alle Waren und Dienstleistungen mit Gesundheitsbezug, die in Deutschland erbracht werden – angefangen von Kliniken und Pharma über Medizintechnik und Biotechnologie bis hin zu Gesundheitstourismus und Fitness-Apps. Ermittelt werden jährlich die drei wesentlichen Kennziffern der Branche: Bruttowertschöpfung und ihr Anteil an der Gesamtwirtschaft, Zahl der Erwerbstätigen und ihr Anteil an der Gesamtwirtschaft sowie die Exporte und ihr Anteil am deutschen Gesamtexport.