Schwerin – Der Naturpark „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“, hat heute seine 25-jähriges Bestehen gefeiert. Zum Jubiläum war auch Umweltminister Dr. Till Backhaus angereist.
In seiner Festrede dankte er Bürgerinnen und Bürger, Land- und Forstwirten, Schulen und Vereinen, Touristikern, Künstlern, ehrenamtlich Tätigen und dem Naturparkteam für die breite Unterstützung und Mitwirkung bei der Entwicklung des Naturparks.
Entstanden sind in den vergangen 25 Jahren fünf Beobachtungstürme (+ zwei weitere durch Städte Malchin und Dargun) und zwei Beobachtungsplattformen für über 100.000 Euro, elf Eingangsbereiche (davon zwei heute im Naturpark Flusslandschaft Peenetal), 87 Infotafeln (davon 14 heute im Naturpark Flusslandschaft Peenetal, der Naturerlebnispfad zwischen Verchen und Gravelotte, die Dauerausstellung im „Alten Schafstall“ Basedow sowie 800 Wegweiser auf 753 km Wander- und Radwanderwegen. Pro Jahr gibt es ca. 30 öffentliche Führungen, aber auch Projekttage und Exkursionen sowie Umweltbildungswochen für Schulklassen oder geführte Paddeltouren.
Buchenwälder, kalkreiche Niedermoore und Trockenrasen und die beiden großen Seen prägen den Naturpark und sind für den Erhalt der Artenvielfalt, aber auch als Rast-, Nahrungs- und Brutgebiet für viele Vogelarten, insbesondere für den Schreiadler, von großer Bedeutung. Insgesamt sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich aktuell um den Schutz der Natur vor Ort, setzen Impulse in der touristischen und nachhaltigen Regionalentwicklung und sind aktiv in der Umweltbildungsarbeit.
Besonders hervorzuheben ist laut Backhaus, dass sich der Naturpark aktiv in Renaturierungsvorhaben einbringt. Für solche und ähnliche Naturschutzmaßnahmen wurden inzwischen mehr als zwei Millionen Euro ausgegeben. „Hier sind vor allem die Renaturierungen mehrere Zuflüsse zum Malchiner See zu nennen oder das laufende Moorschutz-Vorhaben Ilkensee, in dem der Wasserstand im See und in benachbarten Biotopen angehoben und dauerhaft gesichert werden soll“, führte der Minister aus. Auch das landesweite Biber- und Fischotter-Monitoring im Naturpark angesiedelt.
Backhaus betonte, dass die Initiative zur Einrichtung des Naturparks von den Bürgerinnen und Bürgern in der Region ausging. Die Unterzeichnung einer gemeinsamen Verwaltungsvereinbarung im Mai 1997 zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und den damaligen Landkreisen Demmin, Müritz und Güstrow gilt als Geburtsstunde des Naturparks. Inzwischen ist er der größte der sieben Naturparke des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wurde 2021 vom Bundesverband zum vierten Mal als Qualitätsnaturpark ausgezeichnet.
„Für die Zukunft möchte ich erreichen, dass die Naturparke in Zukunft ebenfalls als außerschulischer Lernort anerkannt werden, um hier weitere Entwicklungsimpulse zu setzen und den Naturpark zu qualitativ hochwertiger Bildung für nachhaltige Entwicklung zu befähigen“, sagte Backhaus.
Im Rahmen der Festveranstaltung wurden vier nun-Zertifikate (norddeutsch und nachhaltig) an Anoosh Werner, dem Schullandheim Schloss Dreilützow, dem Wildpark MV und dem Jugendwaldheim Dümmer vergeben – sie gehören zu den insgesamt 30 Lernorten der non-formalen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern und mehr als 130 in Norddeutschland.
Das Siegel „norddeutsch und nachhaltig“ weist sie als vernetzt denkende und auf Zukunft ausgerichtete Bildungsorganisation aus. Hier werden Zeitfragen wie Klimawandel. Globale Gerechtigkeit, Weltfrieden oder soziale Verwerfungen diskutiert und durch geeignete Bildungsangebote bearbeitet. Nun-Zertifizierte bieten Themen der Nachhaltigkeit, handeln selbst ökologisch sinnvoll, hinterfragen und entwickeln sich selbst.