Stavenhagen – Auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehrkaserne Mecklenburgische Schweiz im Ortsteil Basepohl der Reuterstadt Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) sind weitere bauliche Erschließungsmaßnahmen fertiggestellt worden.
„Die Überführung ehemals militärischer Liegenschaften in eine zivile nachhaltige und strukturbestimmende Nachnutzung ist eine umfangreiche Aufgabe, die Kommunen oftmals nicht allein umsetzen können. Das Wirtschaftsministerium begleitet und unterstützt die Städte und Gemeinden auf diesem Weg. In Stavenhagen ist so ein attraktiver Standort für Industrieansiedlungen entstanden. Das ist ein Erfolgsbeispiel für die Umwandlung ehemaliger Bundeswehrstandorte“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.
Wirtschaftsminister Glawe wurde bei der offiziellen bautechnischen Abnahme und Freigabe der Verkehrsflächen vor Ort von Frau Hilgemann, Referatsleiterin Allgemeine Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung, vertreten.
Die Stadt Stavenhagen hat bereits im Jahr 2002 eine mehrstufige Konversionsplanung beschlossen. Auf dieser Basis ist seitdem ein Prozess unter dem Motto „Gleitende Konversion“ umgesetzt worden. Hierbei wurde die stufenweise vorzeitige Freigabe von Teilflächen aus zur Schließung vorgesehenen militärischen Objekten praktiziert und damit die parallele militärische als auch zivile Nutzung von Konversionsliegenschaften ermöglicht.
Das praktizierte Verfahren, bei dem die von der Bundeswehr freigegebenen Flächen in der Hoheit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verbleiben und von dort aus vermarktet werden, hat sich bewährt. Die 1. Stufe ihrer Konversionsplanung konnte die Stadt Stavenhagen im Jahr 2011 abschließen. Dabei erfolgte die Erschließung und Umwandlung des ehemaligen Nordteils der Kaserne Mecklenburgische Schweiz sowie des Technikbereiches der Lützow-Kaserne zu einem Industriegebiet. Seit 2017 wurden die baulichen Erschließungsmaßnahmen auf dem Areal des Bebauungsplanes Nummer 17 „Kaserne Mecklenburgische Schweiz/Südteil“ umgesetzt. Dieser umfasst eine Fläche von 615.000 Quadratmeter. Insgesamt wurden 1,36 Kilometer Straße, 7,15 Kilometer Zu- und Abwasser sowie die Straßenbeleuchtung hergestellt. Nach Angaben der Stadt sind alle Flächen bereits an Unternehmen aus den Bereichen Baumaschinenverleih, Fuhrbetrieb und Zimmerei verkauft.
„Konversion ist kein Selbstläufer. Es bedarf einer guten Zusammenarbeit von Bund, Land und Kommune, um stillgelegte Liegenschaften umzuwandeln. Wenn neue Industrie- und Gewerbegebiete entstehen, stärkt das die Wirtschaft der gesamten Region. In Stavenhagen ist dies gelungen“, sagte Glawe.
Die Gesamtinvestition für Umwandlung des Geländes betragen rund 7,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro.
Im Zeitraum 2007 bis 2017 wurden aus der GRW und dem EFRE insgesamt 57,96 Millionen Euro für Konversionsstandorte bewilligt. Im Jahr 2018 kamen Neubewilligungen für den gleichen Zweck im Umfang von rund 5,3 Millionen Euro hinzu. (Stand 30.11.2018)