Greifswald – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat bei einer Informationsveranstaltung zum „Praktischen Jahr“ der Universitätsmedizin Greifswald bei Studierenden für eine ärztliche Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern geworben.
„Wir wollen Studierende der Medizin möglichst frühzeitig für eine ärztliche Tätigkeit im Land gewinnen und aufzeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern ein attraktiver Lebens- und Arbeitsraum ist. Mit der Informationsveranstaltung gehen die Kliniken den richtigen Weg und zeigen jungen Medizinern eine Vielzahl beruflicher Perspektiven auf“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.
Bei der Veranstaltung waren zehn Krankenhäuser aus der Region vertreten, die den Medizinstudierenden Einsatzmöglichkeiten für das Praktische Jahr (PJ) vorstellten. Das PJ wird im letzten Studienjahr nach dem zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach einem fünfjährigen Medizinstudium als eine zusammenhängende praktische Ausbildung von 48 Wochen abgeleistet. Das PJ wird in drei Ausbildungsabschnitte von je 16 Wochen (Tertiale) unterteilt, die in der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Allgemeinmedizin oder in einem weiteren klinisch-praktischen Fachgebiet zu leisten sind.
„Der Umgang mit den Patienten steht im Praktischen Jahr im Mittelpunkt der Ausbildung. Das ist für die Studierenden eine ideale Möglichkeit, mit intensiver Unterstützung durch den Lehrarzt ihr Wissen anzuwenden. Zugleich können die künftigen Ärzte im Praxiseinsatz unterschiedliche Bereiche ihres Berufes praxisnah kennenlernen“, sagte Glawe.
Um eine flächendeckende ärztliche Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern, unterstützt das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Studierende im Praktischen Jahr. Studierende der Medizin im Land können während eines Tertials des Praktischen Jahres in niedergelassenen allgemeinmedizinischen Praxen eine finanzielle Unterstützung von 200 Euro pro Monat erhalten.
Bei Einsätzen in Praxen, die außerhalb der Universitätsstädte Greifswald und Rostock liegen, haben Studierende die Möglichkeit, eine zusätzliche Unterstützung in Höhe von 800 Euro pro Monat zu erhalten. Die Förderung ist auf 16 Wochen begrenzt. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Kassenärztliche Vereinigung für diese Förderung in Höhe von 50.000 Euro aus Landesmitteln. Die Kassenärztliche Vereinigung gibt zur Unterstützung der Medizinstudierenden ebenfalls 50.000 Euro dazu.
„Wir wollen bereits während des Studiums Interesse für eine ambulante hausärztliche Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern wecken. Da die Entfernung der Lehrpraxis zur Universität oder zum Wohnort ein wichtiges Kriterium sein kann, sollen erhöhte Fahrtkosten und eventuell notwendige Unterkunftskosten ausgeglichen werden“, sagte Glawe.
Um Studierende für eine Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern zu motivieren, vergibt das Wirtschaftsministerium zudem Stipendien in Höhe von 300 Euro monatlich längstens für einen Zeitraum von vier Jahren und drei Monaten. Insgesamt stehen mindestens eine Million Euro für das Programm zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass die zukünftigen Ärzte an einer Hochschule im Land immatrikuliert sind.
Die Medizinstudierenden verpflichten sich im Gegenzug, nach dem Studium und der entsprechenden Facharztausbildung für eine Dauer von mindestens fünf Jahren in ländlichen Regionen, sei es ambulant, im Krankenhaus oder im ganzen Land im öffentlichen Gesundheitsdienst Mecklenburg-Vorpommerns ärztlich tätig zu sein. Der nächste Bewerbungsschluss für die Stipendien ist der 15. August 2019 für einen Förderbeginn zum 01. Oktober 2019.
An der Informationsveranstaltung nahmen neben der Universitätsmedizin Greifswald neun weitere Krankenhäuser teil: Sana-Krankenhaus Rügen (Bergen), Kreiskrankenhaus Demmin, Klinikum Karlsburg, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Asklepios Klinik Uckermark, Asklepios Klinik Pasewalk, HELIOS HANSE-Klinikum Stralsund, Kreiskrankenhaus Wolgast, KMG-Klinikum Mitte GmbH (Kyritz/Pritzwalk/Wittstock).