Neues Modellprojekt koordiniert Einsätze von Rettungsdienst und ärztlichem Bereitschaftsdienst
Schwerin – Der Rettungsdienst in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete in den vergangenen Jahren steigende Einsatzzahlen. Um das Rettungswesen zu entlasten, erprobt das Land nun in zwei Modellregionen eine gemeinsame Disponierung des Rettungsdienstes und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes außerhalb der Sprechstundenzeiten. Dies teilt Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des europäischen Tags des Notrufes am 11. Februar mit.
Drese: „Bei plötzlich auftretenden oder akuten Beschwerden wählen viele Patientinnen und Patienten aus Unsicherheit zunächst den Notruf. Dabei könnte in vielen Fällen auch der ärztliche Bereitschaftsdienst beraten und die passende Versorgung veranlassen.“
Das Modellprojekt startet zunächst in zwei Regionen Mecklenburg-Vorpommerns. Die erste Modellregion bilden der Landkreis Vorpommern-Rügen und der Landkreis Vorpommern-Greifswald, die zweite der Landkreis Rostock gemeinsam mit der Hansestadt Rostock.
„Alle eingehenden Anrufe über die 112 und die 116 117 laufen dann in den sprechstundenfreien Zeiten zentral zusammen“, erklärt Drese. „Damit müssen die Patientinnen und Patienten in schwierigen Situationen nicht selbst entscheiden, sondern erhalten durch speziell geschultes Personal die optimale Beratung und Versorgung.“ Dies wiederum führe auch zu einer Entlastung der Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, da diese nur in echten Notfällen entsandt würden, so Drese.
Finanziert wird das dreijährige Projekt mit Landesmitteln in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Begleitet wird die Testphase durch eine eigens eingerichtete Projektgruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aller beteiligten Akteure. Im Rahmen einer umfassenden Auswertung soll über eine mögliche Ausweitung des Projektes entschieden werden.
Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete 2021 über 188.000 Rettungseinsätze und damit rund 5.600 mehr als noch im Vorjahr. Nicht immer konnte beim Eintreffen am Einsatzort auch ein lebensbedrohlicher Notfall durch das Rettungsdienstpersonal festgestellt werden. Bis auf eine Ausnahme im ersten Pandemiejahr 2020 mit rund 182.000 Einsätzen stieg die Zahl der Einsätze in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich.