Neubrandenburg – Die demografische Entwicklung und die damit verbundene Veränderung der Altersstruktur stellen Mecklenburg-Vorpommern in nahezu allen Bereichen vor große Herausforderungen. Die Landkreise und insbesondere die kreisangehörigen Ämter, Städte und Gemeinden sind davon in besonderer Weise betroffen. Wie die Kommunen ihre Planungen auf eine seniorengerechte Kommune ausrichten können und welche Unterstützung das Land sowie die Wissenschaft leisten können, wurde heute auf der Fachtagung „Chancen integrierter Planungsansätze“ thematisiert und diskutiert.
„Gemeinsames Ziel aller Akteure ist es, Seniorenpolitik als Querschnittsaufgabe der Stadt- und Regionalentwicklung zu betrachten und die Lebensbedingungen in den Gemeinden so zu gestalten, das sie sowohl den Bedürfnissen als auch den Wünschen der älteren Menschen entsprechen“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese zur Eröffnung der von der Hochschule Neubrandenburg und dem Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung veranstalteten Fachtagung in Neubrandenburg.
Wichtige Handlungsfelder für die Städte und Gemeinden sind nach Ansicht Dreses z.B. Wohnen im Alter, Barrierefreiheit, Vitalisierung der Ortszentren, Bürgerbusse oder Begegnungsstätten. „Vor dem Hintergrund der Vergleichbarkeit und eines einheitlichen qualitätssichernden Niveaus hat das Sozialministerium gemeinsam mit dem Landkreistag sowie dem Städte- und Gemeindetag einen Leitfaden erarbeitet, der die kommunale Ebene bei der Entwicklung seniorenpolitischer Gesamtkonzepte unterstützen soll“, so Drese. Die neue Handreichung enthält Empfehlungen zu elf Handlungsfeldern zur Erleichterung des Lebens älterer Menschen für die Kommunen unseres Landes.
„Das Leben im Alter im ländlichen Raum zu meistern, ist eine große Herausforderung. Unsere Hochschule arbeitet seit vielen Jahren auf ganz unterschiedlichen Ebenen mit Partnern aus der Praxis daran, die wichtigsten Fragen in diesem Kontext zu identifizieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln“, knüpfte Prof. Dr. Gerd Teschke, Rektor der Hochschule Neubrandenburg in seinen Grußworten an und erklärte weiterhin: „Seit 2005 haben wir den Forschungsschwerpunkt Nachhaltiger Strukturwandel und Umbau ländlicher Regionen. Hier widmen sich Professorinnen und Professoren in einer Vielzahl von Projekten mit Praxispartnern dem Thema Leben im Alter. Eine besondere Fokussierung konnte der Hochschule im Rahmen der BMBF Förderlinie Innovative Hochschule mit ihrem Vorhaben Hochschule in der Region gelingen. Ein umfassendes Projekt, bei dem unterschiedliche Fragestellungen des Strukturwandels bearbeitet werden.“
In ihrem Fachvortrag zur integrierten Pflegesozialplanung führten Prof. Dr. Steffi Kraehmer und Prof. Dr. Stefan Schmidt von der Hochschule Neubrandenburg das Thema weiter fort und betonten vor allem die Relevanz eines vernetzten, koordinierenden und zugleich integrierenden Versorgungssystems in Mecklenburg-Vorpommern.