Landeskulturkonferenz diskutiert Umsetzung der Kulturpolitischen Leitlinien
Schwerin – Das Land unterstützt die Umsetzung der Kulturpolitischen Leitlinien mit einem Sonderfonds in Höhe von 400.000 Euro. Über den „Leitlinienfonds“ werden in den Jahren 2020 und 2021 besondere Kulturprojekte in Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Die Umsetzung der 10 Kulturpolitischen Leitlinien war das Hauptthema der diesjährigen Landeskulturkonferenz mit 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Wegen der Corona-Pandemie hat sie erstmals vollständig digital stattgefunden.
„Der Austausch über die Kulturpolitischen Leitlinien ist wichtig, damit wir uns vergewissern, wo wir stehen und wie wir gemeinsam weiterkommen. Ich danke allen, die sich an diesem Prozess beteiligen“, sagte Kulturministerin Bettina Martin.
Zu den Förderprojekten, die über den Leitlinienfonds finanziert werden, zählt beispielsweise auch das „Kulturmonitoring“. In Zusammenarbeit mit dem ServiceCenter Kultur in Rostock führt das Ministerium eine Bestandsaufnahme der Kulturfinanzierung in Mecklenburg-Vorpommern durch. Das „Kulturmonitoring“ ist ein Nachfolgeprojekt der beiden Kulturanalysen des Landes in den Jahren 2004 und 2008. „Ich lade alle Kulturträger ein, an dieser Fragebogenaktion teilzunehmen. Je breiter die Datenbasis ist, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse“, warb die Ministerin. Eine Teilnahme an der Befragung ist online möglich.
„Mit den Mitteln zur Umsetzung der Leitlinien haben wir auch den sogenannte KuBi-Fonds eingerichtet. Die Fachstelle Kulturelle Bildung vergibt erstmals für Projekte der Kulturellen Bildung Projektmittel und hilft so bei der Realisierung vieler Initiativen im gesamten Land. Wir bereiten ebenfalls ein Projekt zur Bestandserhebung zum Themenfeld ‚Inklusion, Diversität und Teilhabe‛ in den Bereichen Kunst und Kultur vor“, sagte Martin.
Darüber hinaus hat das Land mit diesen Mitteln den Entstehungsprozess für zwei weitere Fachstellen angestoßen: Das sind die Fachstelle Tanz für das gesamte Land MV und die Fachstelle Literatur. Im Rahmen von Modellprojekten wird nun ausgelotet, wie deren Aufgabenstellung und Ausstattung aussehen sollte.
„Wir erproben mit ‚Theater vor Ort‛ eine Auftrittsförderung bei den Freien Theatern zur Sicherung eines flächendeckenden Theaterangebotes für Kinder und Jugendliche, unterstützen die Vernetzung im Tanz und bei den Kinder- und Jugendkunstschulen und konnten auch den Ausbau der Kommunikations- und Vernetzungsstrukturen der soziokulturellen Akteurinnen und Akteure stärken“, führte Martin aus.
„Wir haben zudem Projekte gefördert, die der Erschließung der ländlichen Räume dienen. So erprobt der ‚Potemkinsche Zirkus‛ gemeinsam mit Studierenden die Raumentwicklung mit künstlerischen Mitteln“, sagte die Ministerin. Für alle diese Projekte hätten die Kulturpolitischen Leitlinien jeweils den Impuls gegeben.