Rostock – Am 12. September 2022 haben der Verbund RIC MAZA MV und die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock in Anwesenheit des Staatssekretärs für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV Jochen Schulte eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine zukünftige partnerschaftlich vernetzte Kooperation begründet. Im Vordergrund steht dabei die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Partnern aus der Wissenschaft mit der unternehmerischen Praxis. Ziel ist es, wirkungsvolle sowie hocheffiziente und klimaneutrale Erzeugnis- und Prozesslösungen für vorwiegend kleinere regionale maritime Industrieunternehmen zu entwickeln.
Beide Partner beabsichtigen zudem, den Kooperationsverbund als regionales Kompetenz- sowie innovatives Transferzentrum des maritimen Industrieanlagenbaus zu verwirklichen, um vorrangig zukunftsrelevante maritime Module sowie Anlagen und komplexe Gesamtsysteme zu entwickeln.
Bei der Kooperation spielen insbesondere der Energiewandel und die damit verbundene notwendige Erhöhung der Energieeffizienz von modernen Anlagen ebenso wie das Ziel der Klimaneutralität in der gesamten maritimen Wirtschaft eine wichtige Rolle. Hierbei beabsichtigt die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock gemeinsam mit dem Rostocker Fraunhofer-Institut IGP die Errichtung eines Anwendungszentrums Wasserstoff. In diesem sollen die notwendigen Voraussetzungen zur Einführung neuer flüssiger und gasförmiger Marinekraftstoffe auf Wasserstoff-Basis anwendungsnah untersucht werden. Zu den Themenschwerpunkten gehören dabei die Anpassung des Verbrennungsprozesses, die Untersuchung geeigneter Materialen und Verarbeitungstechniken innerhalb der Tank- und Kraftstoffsysteme sowie die Erarbeitung von Umbau- und Retrofit-Lösungen zur Dekarbonisierung bestehender Schiffe und Neubauten.
Zudem ist die wirkungsvolle Unterstützung der See- und Binnenschifffahrt, und hier vornehmlich der landesrelevanten Reedereien, bei der zukunftsorientierten Umrüstung ihrer Schiffe geplant. An zentraler Stelle steht die innovative Weiterentwicklung des Schiffbaus und der dafür wichtigen regionalen Schiffbaukooperationen im Kooperationsverbund RIC MAZA MV e.V., besonders mit den Werften sowie mit der Außenstelle des Marinearsenals in Mecklenburg-Vorpommern.
„Das Zusammenwirken von wissenschaftlicher Expertise und praktischem Know-how der Unternehmen ist eine wichtige Grundlage für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Wirtschaft. So können aus Forschungsthemen wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren wachsen. Wir brauchen in Mecklenburg-Vorpommern eine noch intensivere Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Deshalb ist die Kooperationsvereinbarung zwischen der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock und dem RIC MAZA MV e.V ein richtiger Schritt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.
„Wir freuen uns sehr, als Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik mit einer langen maritimen Geschichte in Zukunft noch stärker gemeinsam mit der regionalen Wirtschaft in MV die maritime Energiewende vorantreiben zu können. Die Bereiche Schiffbau und Marinemotoren bilden dabei nur zwei Kernthemen der weiten Forschungsaktivitäten an der Universität Rostock ab, die hierfür benötigt werden“, unterstreicht der Dekan der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik, Professor Bert Buchholz und Lehrstuhlinhaber für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren der Universität Rostock.
Professor Florian Sprenger, Inhaber des Lehrstuhls für Schiffbau der Universität Rostock, fügt hinzu: „Für uns als Lehrstuhl für Schiffbau bietet die Intensivierung der Kooperation mit regionalen Unternehmen die Chance, mehr voneinander zu lernen, Ideen zu entwickeln und Kompetenzen zu bündeln. Gemeinsam können wir die wichtigen Zukunftsthemen der Branche angehen und dazu beitragen, den Schiffbau durch innovative Lösungen nachhaltig und zukunftsorientiert zu gestalten.“
„Der hohe Stellenwert dieser Vereinbarung leitet sich für die 40 regionalen mittelständischen Mitgliedsunternehmen unseres Kooperationsverbundes besonders aus dem innovationsrelevanten Know-how-Transfer ab. Diesen benötigen wir dringend für die zukunftssichernde Transformation unserer maritimen energie- und schiffbaurelevanten industriellen Leistungen, sowohl im Rahmen gemeinsamer zukunftsorientierter Verbundprojekte wie auch mit einem unmittelbaren vernetzten partnerschaftlichen Zusammenwirken von Wissenschaftlern, Studenten und erfahrungsreichen Praktikern im Rahmen des impulsreichen Kooperationsverbundes RIC MAZA MV“, sagte Antje Abert, Clustermanagerin der Kooperationsverbundes RIC MAZA.
Der Kooperationsverbund „Regionales Innovationscluster Maritime Zuliefer Allianz MV“ ist ein partnerschaftlich, kooperativ vernetztes Bündnis regionaler Unternehmen aus der mittelständischen maritimen Industrie sowie dem damit verbundenen Ingenieurwesen, der industrienahen Forschung, der Aus- und Weiterbildung und den dafür gleichfalls relevanten Fachbereichen aus den Hochschulen im Land M-V.