Berlin – Mecklenburg-Vorpommern präsentiert sich vom Mittwoch (06. März) bis Sonntag (10. März) auf der größten Reisefachmesse der Welt, der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB Berlin).
„Unser Land blickt auf ein sehr erfolgreiches Tourismusjahr zurück. Wir wachsen deutlich bei Übernachtungen und Ankünften, wir haben mehr ausländische Gäste, die unser Land entdecken. Mecklenburg-Vorpommern hat sich in der Gunst der inländischen Urlauber deutschlandweit an die Spitze der Bundesländer gesetzt. Auch die ITB Berlin hat uns im vergangenen Jahr einen kräftigen Schub gegeben. Den Schwung des vergangenen Jahres nehmen wir in die neue Saison mit. Um die erfolgreiche Position angesichts einer bundesweit und international äußerst dynamischen Branche und sehr aktiven Mitbewerbern halten zu können, muss der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern weiter innovative Impulse setzen“, forderte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern Dr. Stefan Rudolph am Mittwoch auf der ITB Berlin.
„Ein Jahr nach dem großen Auftritt als Partnerland der ITB Berlin stellen wir regionale Besonderheiten in das Schaufenster der Reisewelt. Darüber hinaus erhoffen wir uns Aufschluss über die Position Mecklenburg-Vorpommerns im deutschlandweiten und internationalen Wettbewerb und bahnen neue Kontakte und Geschäfte an“, sagte der Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern Wolfgang Waldmüller.
Das Jahr 2018 war ein Rekordjahr für die Tourismusbranche. Mit 30,9 Millionen Übernachtungen wurde von Januar bis Dezember der höchste Wert überhaupt erzielt. Nach Angaben des Statistischen Amtes ist das im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 3,9 Prozent. Auch die Anzahl der Gästeankünfte lag mit 7,9 Millionen (+4,6 Prozent) über dem Vorjahresergebnis. „Die herausragende Bilanz ist der gemeinsame Erfolg der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben ein hohes touristisches Niveau in Bezug auf Gäste und Übernachtungen im Land. Aber: Wer sich auf Erfolgen ausruht, hat schon verloren. Wetter-Extreme erschweren künftig auch die Planbarkeit der Touristiker im gesamten Land. Ein heißer Sommer allein sorgt nicht für Rekorde. Vielmehr richten wir den Blick noch stärker auf das Gesamtjahr. Wir müssen vor allem auch die Vor- und Nachsaison weiter stärken. Der Konkurrenzdruck durch sehr aktive Mitbewerber mit innovativen und qualitativ hochwertigen Angeboten hat zugenommen“, betonte Rudolph.
Die dynamische Entwicklung des Tourismus in M-V zeigt sich auch anhand der Tourismusintensität, der Anzahl gewerblicher Übernachtungen auf 1.000 Einwohner. Wurden 1992 noch 3.520 Übernachtungen je 1.000 Einwohner verzeichnet, waren es 2018 landesweit 19.170 gewerbliche Übernachtungen (inklusive Camping) je 1.000 Einwohner. „Mecklenburg-Vorpommern weist heute die höchste Tourismusintensität in Deutschland auf“, betonte Rudolph weiter. Die gesamten Umsätze im Tourismus belaufen sich laut Berechnungen des Institutes DIW Econ auf 7,75 Milliarden Euro pro Jahr. „Dabei werden mehr als zwei Drittel der Ausgaben (68 Prozent) von Menschen aus anderen Bundesländern und Ländern getätigt“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph. Die touristische Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern beträgt 4,1 Milliarden Euro und macht damit zwölf Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern aus. 17,8 Prozent der Erwerbstätigen in M-V, also 131.254 Menschen, arbeiten in Tourismusunternehmen und tourismusnahen Betrieben.
„Die Tourismusbranche sieht sich einer veränderten Nachfrage ausgesetzt, einer verstärkten Konkurrenz auch durch unsere unmittelbaren Nachbarn und mit einem teilweise wachsenden Informationsbedürfnis vor dem Urlaubsantritt konfrontiert. Früher haben sich Gäste nach der Ankunft oft überraschen lassen, wie es im Hotel aussieht. Heute genügen zwei, drei Klicks im Internet und ich weiß, wie die Zimmer im Hotel und das Angebot vor Ort aussehen. Darüber hinaus buchen unsere Gäste auch kurzfristiger ihren Urlaub. Entscheidend ist es, frühzeitig auf die Herausforderungen zu reagieren, um im Wettbewerb mit anderen mithalten zu können“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph.
„Das Wetter können wir nicht beeinflussen, aber unserer Angebote und die Dienstleistungsbereitschaft vor Ort. Es muss weiter in die saisonale Attraktivität investiert werden. Wir werden touristische Maßnahmen, die der Saisonverlängerung und der Qualitätssicherung touristischer Angebote dienen, weiter unterstützen. Qualitatives Wachstum und die Steigerung der Wertschöpfung bilden die Grundlage für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes. Zuwächse und ganzjährige Beschäftigung können nur auf diesem Weg generiert werden“, machte Rudolph vor Ort deutlich. Der Staatssekretär verwies auch auf die neue Landestourismuskonzeption. „Sie ist das Strategiepapier für einen zukunftsfähigen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Sie benennt strategische Aufgabenfelder, weist Zuständigkeiten zu und benennt Akteure für deren Umsetzung“, so Rudolph.
Bei den Reisegebieten liegen im Gesamtjahr 2018 alle Regionen bei Übernachtungen auf Wachstumskurs. Ordentliche Zuwächse verzeichnen die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (+8,7 Prozent), die Mecklenburgische Ostseeküste (+5,6 Prozent), die Mecklenburgische Schweiz/Seenplatte (+4,8 Prozent) sowie die Region Westmecklenburg (+3,9 Prozent). Das Reisegebiet Vorpommern legt bei den Übernachtungen um +3,7 Prozent zu. Zuwächse gibt es auch auf der Insel Usedom (+1,2 Prozent) sowie auf den Inseln Rügen/Hiddensee (+1,1 Prozent). „Erfreulich ist, dass das gesamte Land vom Wachstum profitiert. Potential haben wir in der Aufenthaltsdauer. Mehr Übernachtungen, bedeuten auch mehr Wertschöpfung für die Region“, mahnte Rudolph. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufenthaltsdauer mit rund vier Nächten konstant geblieben.
Mecklenburg-Vorpommern ist lautet dem Ergebnis der 35. Deutschen Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen im vergangenen Jahr das beliebteste Inlandsreiseziel der Deutschen gewesen. Acht Prozent der Urlauber zog es nach Mecklenburg-Vorpommern, 7,3 Prozent nach Bayern und 4,4 Prozent nach Niedersachsen.
„Das Ergebnis ist durch persönliche Befragungen entstanden. Umso mehr freut es uns, denn Beliebtheit muss erarbeitet werden. Das Feedback der Gäste ist das ehrlichste Ergebnis, was wir bekommen können. Der erste Platz ist der Erfolg gemeinsamer Anstrengungen der vergangenen Jahre. Kein Grund zum Ausruhen, vielmehr werden wir angespornt, unsere Anstrengen für mehr Qualität, noch besseren Service und ein vielfältigeres Angebot weiter auszubauen. An der Spitze zu sein ist das Eine, an der Spitze zu bleiben das Andere. Beides muss hart erarbeitet werden und ist eine große Herausforderung“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph weiter. In der Deutschen Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen wurden repräsentativ rund 3.000 Bundesbürger ab 14 Jahren in persönlichen Befragungen (face-to-face) nach ihrem Urlaubsverhalten 2018, ihren Reiseabsichten für 2019 sowie ihren Urlaubswünschen befragt.
Darüber hinaus erwartet die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns heute mit Spannung die Ergebnisse der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR).
2018 wurden nach Angaben des Statistischen Amtes rund 405.000 Gäste gezählt, rund 1,07 Millionen Übernachtungen gebucht. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 6 Prozent mehr Ankünfte und 7 Prozent mehr Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. „Mehr ausländische Gäste entscheiden sich für Mecklenburg-Vorpommern. Unser Land wird als attraktives Reiseziel immer beliebter. Aber auch in Übersee, in den USA und China, steigt das Interesse an Mecklenburg-Vorpommern. Hier müssen wir am Ball bleiben und die Erfolge in der internationalen Vermarktung weiter ausbauen. Dass wir Partnerland der ITB Berlin im vergangenen Jahr waren, macht sich nun auch in Zahlen bemerkbar. Intensives Marketing ist ein elementarer Baustein für den Erfolg des Tourismus. Jetzt heißt es: Am Ball bleiben“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend.
Mit rund 176.000 Übernachtungen (+23,5 Prozent) erzielten die niederländischen Gäste die meisten Übernachtungen, gefolgt von den Schweizern mit rund 159.000 Übernachtungen (+0,9 Prozent), den Schweden mit rund 130.000 Übernachtungen (-7,9 Prozent) sowie den Dänen mit 124.000 Übernachtungen (-6,8 Prozent) und Österreich mit 85.000 Übernachtungen (+9,4 Prozent). Rund 10.000 Aussteller aus mehr als 180 Ländern präsentieren sich auf der ITB Berlin. Rund 110.000 Fach- und 50.000 Privatbesucher werden erwartet.
Hinweise zu Statistischen Angaben – Bitte beachten: Überprüfungen des Berichtskreises und der Erhebungsmerkmale führen ab August 2018 zu Veränderungen gegenüber entsprechenden Angaben in Vorjahreszeiträumen. Dadurch sind Vergleiche auf allen regionalen Ebenen (Land, Kreise, Reisegebiete und insbesondere Gemeinden) ab August 2018 nur bedingt möglich.