Oldenburg: Stärkung der grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten in Kita und Grundschule
Schwerin – Vorbemerkung: Das Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz „Sicherung von Mindeststandards und Erwerb basaler Kompetenzen für alle Schüler:innen. Perspektiven für die Grundschule“ wird heute in Berlin vorgestellt. Es beschreibt Wege, wie die wachsende Zahl von Grundschülerinnen und -schülern die Mindeststandards in den Unterrichtsfächern Deutsch und Mathematik schneller und effektiver erreichen kann.
Mecklenburg-Vorpommern stärkt mit einem umfangreichen Maßnahmepaket die frühkindliche Bildung beim Übergang von der Kita in die Grundschule sowie innerhalb der Grundschule.
„Um die basalen Kompetenzen bei den Kindern in unserem Bundesland so früh und so gut wie möglich zu fördern, gehen wir neue Wege. In den Kindertagesstätten wird schrittweise in den kommenden Jahren eine Sprachstandsfeststellung erfolgen, um die Sprachentwicklung intensiver zu fördern und Defizite schnell zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Die Familien der Schulanfängerinnen und Schulanfänger erhalten künftig einen Wegweiser ‚Mein Kind kommt in die Schule‘, um den Übergang von der Kita in die Schule zu erleichtern.
Darin erhalten Eltern Unterstützung, wie sie grundlegende sprachliche, mathematische und sozial-emotionale Kompetenzen ihrer Kinder in ihrem Alltag fördern können“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg.
Desweiteren werden die Kinder mit einer Willkommenswoche „Wir lernen uns und unsere Schule kennen“ an ihre Schulzeit herangeführt. Darüber hinaus werden in den ersten vier bis sechs Schulwochen die individuellen Lernvoraussetzungen für jedes Kind durch eine pädagogische Eingangsdiagnostik erfasst. Bereits durchgeführte regelmäßige Lernstandserhebungen und Lernfortschrittsmessungen werden in eine Teststrategie eingebettet, die vom Schulbeginn bis zum Schulende entwickelt wird.
„Ein weiterer wesentlicher Baustein der neuen Unterrichtsinhalte wird die schrittweise Einführung einer festen Lesezeit ab dem Schuljahr 2024/2025 sein.
Nach dem Modell von Hamburg wird auch unser Bundesland verbindliche tägliche Lesezeiten in den Unterricht integrieren und verstärken. Für die konkrete Umsetzung wird eine Arbeitsgruppe gebildet und erfolgt in den kommenden Wochen eine Anhörung bei den Lehrkräften, um ihre positiven Erfahrungen aufzunehmen “, so Simone Oldenburg.
Um die basalen Kompetenzen noch stärker zu fördern, sollen die Rahmenpläne der Grundschule überarbeitet und aktuelle Bildungsstandards mit aufgenommen werden: So wird die Stundenzahl für die Fächer Deutsch und Mathematik erhöht.
Zur Unterstützung der Grundschullehrkräfte wird weiterhin zusätzliches Personal beschäftigt. Alltagshilfen, Verwaltungsfachkräfte und zusätzliche unterstützende pädagogische Fachkräfte (upF) an Brennpunktschulen sollen die Lehrerinnen und Lehrer entlasten.
Das heute veröffentlichte Grundschulgutachten gibt Empfehlungen dazu, wie Bildung aus wissenschaftlicher Sicht gestaltet werden sollte. Das Gutachten bezieht sich auf die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends, wonach eine wachsende Zahl von Grundschülerinnen und -schülern die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreicht. Es gibt eine klare Zielperspektive vor, damit alle Grundschulkinder die grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten erhalten, um vorgegebene Mindeststandards erreichen zu können.