Oldenburg: Schulabschlusszahlen kontinuierlich verbessern
Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben im Jahr 2023 mehr Schülerinnen und Schüler als in den Vorjahren den Schulabschluss der Mittleren Reife erreicht. 98,6 Prozent der Jugendlichen haben in diesem Sommer die Mittlere-Reife-Prüfungen bestanden. Das waren 5.271 Schülerinnen und Schüler.
Im Jahr 2022 lag die Quote der Jugendlichen, die die Prüfungen bestanden haben, bei 96,5 Prozent mit 5.011 Schülerinnen und Schülern, im Jahr 2021 bei 95,1 Prozent (5.189 Schülerinnen und Schüler). Der landesweite Notendurchschnitt bleibt im Jahr 2023 mit 2,5 auf Vorjahresniveau. In den Jahren 2019 bis 2021 lag er bei 2,6.
„In diesem Jahr haben mehr Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen an Regionalen Schulen und Gesamtschulen das Ziel ihrer Schullaufbahn erreicht“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung.
Die Mittlere Reife ist ein wichtiger Schulabschluss, mit dem Jugendlichen viele Ausbildungsmöglichkeiten offenstehen. Unser Ziel ist es, die Anzahl der Jugendlichen mit einem anerkannten Schulabschluss zu erhöhen. Dazu tragen die neue Schulabschlussverordnung und die zusätzlichen Angebote der flexiblen Schulausgangsphase bei. Sie alle sind im Landesprogramm ‚Auf dem Weg zum Schulabschluss zusammengefasst‛“, so Oldenburg.
Mit der neuen Schulabschlussverordnung hat das Land klare Regeln, eine einheitliche Struktur und standardisierte Verfahren geschaffen. Das Leistungsniveau des Abschlusses wurde mit der neuen Verordnung hingegen nicht verändert. Schülerinnen und Schüler mit sehr guten Jahresnoten in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache müssen seitdem eine schriftliche Prüfung weniger absolvieren.
Bei ihnen ist aufgrund der herausragenden Leistungen die Jahresnote gleichzeitig die Prüfungsnote. Außerdem haben sich die Berechnungen zur Feststellung des Gesamtprüfungsergebnisses vereinfacht.
Zu den Angeboten der flexiblen Schulausgangsphase gehört das Freiwillige 10. Schuljahr, das es seit dem Schuljahr 2023/2024 ausschließlich an Regionalen Schulen und Gesamtschulen gibt. Damit haben noch mehr Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit der Berufsreife einen bundesweit anerkannten Schulabschluss zu erlangen.
Im laufenden Schuljahr gibt es dieses Angebot an 22 Schulen. Es wird von 325 Schülerinnen und Schülern besucht. Im Schuljahr 2022/2023 haben 295 Jugendliche an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen das Freiwillige 10. Schuljahr mit dem Abschluss der Berufsreife verlassen. Die Quote lag bei 92,8 Prozent und liegt damit über dem Niveau der beiden Vorjahre von über 89 Prozent.
Zu den weiteren Angeboten zählen das „Produktive Lernen“ und die „Berufsreife dual“. Sie richten sich ebenfalls an Schülerinnen und Schüler, deren Abschluss gefährdet ist. Die Jugendlichen, die die 7. Jahrgangsstufe besucht haben, lernen mit starker Praxisorientierung.
Im vergangenen Schuljahr haben 158 Schülerinnen und Schülern das „Produktive Lernen“ mit der Berufsreife verlassen. Das ist ein Anteil von 65 Prozent. Im Schuljahr 2021/2022 waren es 53,7 Prozent. Drei Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das „Produktive Lernen“ mit der Mittleren Reife beendet.
Bei der „Berufsreife dual“ gab es 67 Absolventinnen und Absolventen mit der Berufsreife. Das waren 82,7 Prozent. Im Schuljahr 2021/2022 lag der Anteil bei 64,5 Prozent. Die größeren Abweichungen zu den Vorjahren resultieren mutmaßlich aus den pandemiebedingten und geänderten Versetzungsregeln. Im laufenden Schuljahr wird das „Produktive Lernen“ an 22 Schulen angeboten und von insgesamt 540 Schülerinnen und Schülern wahrgenommen. Das Angebot „Berufsreife dual“ wird an 11 Schulen vorgehalten und von 133 Schülerinnen und Schülern besucht.
Im Schuljahr 2022/2023 haben insgesamt 535 Schülerinnen und Schüler die zweite Chance genutzt, um einen bundesweit anerkannten Schulabschluss zu erlangen. Im laufenden Schuljahr streben 998 Jugendliche über die zusätzlichen Angebote der flexiblen Schulausgangsphase einen bundesweit anerkannten Schulabschluss an.
Darüber hinaus legt das Land ab diesem Schuljahr viel früher den Fokus auf versetzungs- und abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler. Sie bzw. deren Erziehungsberechtigte werden frühzeitiger benachrichtigt, wenn die Versetzung oder der Schulabschluss gefährdet ist.
Das Land hat an den Regionalen Schulen und Gesamtschulen für die Bildungsgänge „Berufsreife“ und „Mittlere Reife“ ein neues Frühwarnsystem etabliert. Dies gilt im Sekundarbereich I zunächst für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 und soll rechtzeitig Aufschluss über versetzungs- und abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler geben.
Schulen nehmen damit halbjährlich zum 30. November (für epochalen Unterricht) und 30. April die Lernerfolge von Schülerinnen und Schülern noch gezielter in den Blick, um die Chancen für eine Versetzung oder einen Schulabschluss zu verbessern. Ein verbindliches Beratungsgespräch mit Erziehungsberechtigten, Schülerinnen und Schülern soll bis zum 15. März erfolgen.
Gesprächsgrundlage sind die Noten des Halbjahreszeugnisses. Lehrkräfte können Schülerinnen und Schülern bzw. deren Erziehungsberechtigten entsprechende Förder- und Unterstützungsangebote unterbreiten. Das Frühwarnsystem ist eine weitere Maßnahme, um die Zahl der Wiederholer und der Jugendlichen ohne anerkannten Schulabschluss zu senken.