Schwerin – „Die Milchproduktion stellt für Mecklenburg-Vorpommern einen wichtigen Wertschöpfungsfaktor dar. Sie erzeugt hochwertige Produkte und gesunde Lebensmittel, sie schafft Arbeit im ländlichen Raum und erhält die Kulturlandschaft“, betont Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.
Da sich auch hier stets neue Herausforderungen und Entwicklungen ergeben, ist es seit nunmehr gut 30 Jahren Anlass für die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA), gemeinsam mit der RinderAllianz MV und dem Milchkontroll- und Rinderzuchtverband MV einen Milchrindtag durchzuführen, mittlerweile zum 32. Mal.
„Am 14. März 2023 treffen sich Akteure aus verschiedenen Einrichtungen und Betrieben, um aktuelle Ergebnisse zu diskutieren“, sagt der Minister und freut sich über die hohe Resonanz bereits im Vorfeld mit fast 200 Anmeldungen. „Der Milchrindtag ist Aushängeschild für diesen Bereich der Landwirtschaft, und die LFA kann auf Grundlage ihrer mit den Milchviehhaltern in MV ermittelten Ergebnisse wichtige Empfehlungen für das Management von gesunden, leistungsfähigen Kühen ableiten“, ist Dr. Backhaus überzeugt.
Insgesamt werden 6 Fachvorträge präsentiert. Der Minister zum Eingangsreferat von Prof. Alfons Balmann vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien zu Thesen zur Zukunft der Tierhaltung in Deutschland: „Wir müssen im Zuge der Transformation der Landwirtschaft und im Sinne des Kreislaufgedankens nicht vergessen, dass Nutztierhaltung dazu gehört. Hier benötigt es sinnvoller Flankierung durch Politik und Förderpraxis. Dies ist ein wichtiges Thema.“
Dr. Backhaus betont weiterhin, dass für die gesellschaftliche Akzeptanz der Milchviehhaltung eine weitere Verbesserung der Gesundheit und Langlebigkeit der Milchkühe angestrebt werden muss. „Dies sehe ich auch im Kontext unserer Bemühungen zur Erreichung von Minderungszielen bei Emissionen im Sinne von Klimaschutz“, so der Minister weiter. „Dazu sind sowohl die Zuchtorganisationen mit den neuen Gesundheits-Zuchtwerten als auch die Forschung im Sinne eines optimalen Managements gefragt“ appellierte der Minister.
„Von den besten zu lernen, ist noch immer die effektivste Form, voranzukommen“, weist Dr. Backhaus auf den Praxisbeitrag aus dem Landwirtschaftsbetrieb Griepentrog KG hin. Auch das Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“, an dem die LFA mitwirkt, ist ein wichtiger Baustein in der zukunftsfähigen Ausrichtung der Milchviehhaltung in MV und in Deutschland. „Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Tierwohl bekannter zu machen und anschaulich vorzustellen, ist ein Ansinnen, das meine volle Unterstützung erhält“, betont Minister Backhaus anerkennend.
Von 2006 bis heute hat sich die Gesundheit der Milchkühe deutlich verbessert – und das bei einer Milchleistungssteigerung um etwa 16 % (1 % je Jahr). Eine gute Gesundheit ist auch mit hoher Milchleistung vereinbar oder besser gesagt, gute Leistungen sind nur bei guter Gesundheit der Kühe zu erreichen. Insbesondere die Betriebe, die im Testherdenprogramm der RinderAllianz mitwirken, können belegen, dass ein verbessertes Gesundheitsmanagement der Kühe Erfolge erbringen kann. Der Anteil Kühe, die pro Jahr nicht ein einziges Mal den (Tier)arzt wegen Euterkrankheiten aufsuchen mussten, erhöhte sich von 54 % im Jahr 2009 auf 76 % im Jahr 2022.