Martin: Starkes Bündnis um junge Menschen für Technik zu begeistern
Schwerin – Bildungsministerin Bettina Martin setzt sich für eine weitere Stärkung der Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den so genannten MINT-Fächern ein. Unter diesem Begriff sind Fächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zusammengefasst. Am Donnerstag unterzeichnete Ministerin Martin eine Kooperationsvereinbarung mit der NORDMETALL-Stiftung, der Joachim Herz Stiftung, der Bundesagentur für Arbeit, der Körber-Stiftung, dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung Rostock, der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. und dem Bildungswerk der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. Ziel dieser Kooperation ist es unter anderem, die MINT-Fächer stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
„Es gibt bereits zahlreiche, sehr erfreuliche Initiativen und Ansätze in Mecklenburg-Vorpommern, um junge Menschen für diesen Bereich zu begeistern und ihr Engagement zu fördern“, sagte Martin. „Mit dieser Kooperation haben wir jetzt aber ein schlagkräftiges Bündnis, das weit ins Land hinein strahlt. Alle Partner sind sich darin einig, dass wir den künftigen Fachkräftebedarf nur dann befriedigen können, wenn wir bereits in der Schule bei den Jüngsten ansetzen und sie auf dem spannenden Weg hin zu Naturwissenschaften und Technik mitnehmen.“
Mit der Gründung des MINTforums MV wird ein Ort des Austausches und der Entwicklung für Schulen gemeinsam mit sowohl bekannten Akteuren als auch den „hidden champions“ der MINT-Bildung unseres Bundeslandes geschaffen. Die Vision der Initiative ist es, die Aktivitäten aller MINT-Bildungseinrichtungen an alle Schülerinnen und Schüler heranzutragen. „MINT-Bildung ist besonders erfolgreich und nachhaltig, wenn sie im Zusammenspiel zwischen außerschulischer und schulischer Bildung stattfindet. Wir freuen uns, dass mit dem MINTforum in Mecklenburg-Vorpommern künftig eine zentrale Plattform alle Akteure und Angebote der MINT-Bildung bekannt macht und die Zusammenarbeit untereinander stärkt“, unterstreicht Kirsten Wagner, Geschäftsführerin der NORDMETALL Stiftung.
„Die Vernetzung der MINT-Akteure einhergehend mit dem Ausbau der MINT-Angebote für alle Lernenden ist essenziell, um mehr Kinder im Schulalter für die gewerblich-technischen Ausbildungsberufe und die MINT-Studiengänge zu begeistern, denn: MINT-interessierte Jugendliche sind die Fachkräfte von morgen, die wir dringend benötigen, um Mecklenburg-Vorpommern weiter voranzubringen“, sagt Sven Müller, Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern.
Das MINTforum MV wird gemeinsam initiiert und gefördert durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV, die Bundesagentur für Arbeit, die Joachim Herz Stiftung und die NORDMETALL-Stiftung. Mitinitiatoren sind die Körber-Stiftung, das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung sowie die Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. Träger des Projektes ist das Bildungswerk der Wirtschaft MV e.V. Dr. Nina Lemmens, Vorständin der Joachim Herz Stiftung, sieht einen wichtigen Meilenstein in der Vernetzungsarbeit des MINTforums MV. „Mit diesem Projekt können wir die MINT-Bildung in Mecklenburg-Vorpommern ein großes Stück voranbringen. Die Joachim Herz Stiftung kooperierte schon in den vergangenen Jahren mit dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung und möchte sich noch stärker in Mecklenburg-Vorpommern vernetzen und engagieren.“
Die Stärkung der MINT-Bildung im Kontext der schulischen und außerschulischen Bildung ist von zunehmender Dringlichkeit, wenn es um die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft für die Gesellschaft geht. „Naturwissenschaftliche Bildung ist eine Voraussetzung, dass künftige Generationen kompetente Entscheidungen beispielsweise zu den drängenden Fragen des Umgangs mit Plastikprodukten, den Folgen der Industrialisierung der Landwirtschaft und zu Fragen des Klimaschutzes treffen können. Das MINTforum MV bietet eine perfekte Plattform, um möglichst viele Lernende, Lehrende und zukünftige Lehrende zu erreichen“, erläutert Prof. Dr. Carolin Retzlaff-Fürst, Lehrstuhlinhaberin Fachdidaktik Biologie an der Universität Rostock.
Auch für die Chancengleichheit der heranwachsenden Generation von Jungen und Mädchen in der künftigen Arbeitswelt ist die Vernetzung der MINT-Akteure aller Bereiche essenziell. „Das dokumentieren schon unsere Ausbildungsmarktdaten“, so Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. „Der Frauenanteil unter den Bewerberinnen und Bewerbern für eine duale Ausbildung in den MINT-Berufen liegt aktuell in Mecklenburg-Vorpommern bei 11,8 Prozent. Hier zeigt sich, dass wir insbesondere die Potentiale junger Frauen noch viel stärker entwickeln und nutzen müssen. Zu diesem Zweck ist die Vernetzung aller Arbeitsmarkt- und Bildungspartner des Landes notwendig. Das MINTforum MV bildet hierfür eine unverzichtbare Plattform“.
Mit regionalen Netzwerken für die MINT-Bildung haben die beteiligten Stiftungen bereits in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen gute Erfahrungen gesammelt. In gemeinsamen Netzwerktreffen tauschen sich hier die MINT-Akteure fachlich aus, schmieden Kontakte und Kooperationen und geben den Anstoß zu neuen Projekten.