Kiel – Bundesratspräsident Daniel Günther hat zum Tag der Deutschen Einheit zu mehr Zukunftsoptimismus aufgerufen. „Wer etwas zum Positiven verändern oder ein Ziel erreichen will, der darf nicht verzagt sein. Der braucht Mut und Optimismus“, sagte Günther heute beim offiziellen Festakt in Kiel.
Schleswig-Holstein sei stolz, in diesem besonderen Jahr Gastgeber für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zu sein, erklärte Günther. Das Grundgesetz und damit die Bundesrepublik seien 70 Jahre alt geworden, der Mauerfall jähre sich zum 30. Mal: „Somit sind auf 40 Jahre geteilte Geschichte inzwischen drei Jahrzehnte gemeinsame Geschichte gefolgt.“
Auch angesichts der bewegenden Bilder von vor 30 Jahren stehe die Einheitsfeier unter dem Motto ‚Mut verbindet‘. „Wir wollen heute an den Mut der Menschen in der DDR von 1989 erinnern und gleichzeitig dazu aufrufen, selbst wieder etwas mutiger zu werden. Wir wollen uns nicht von Zukunftsangst überwältigen und von Angstmachern ins Extreme treiben lassen“, unterstrich der Bundesratspräsident.
‚Mut verbindet‘ sei gleichzeitig ein Appell, enger zusammenzurücken und aufeinander aufzupassen, die Demokratie zu stärken und zu verteidigen und die Vorzüge von Freiheit und Rechtsstaat zu wertschätzen. „Wir stehen vor Herausforderungen, die wir gemeinsam schaffen können. Wir haben allen Grund, mutig und zuversichtlich zu sein“, sagte Günther. Deutschland gelte als eines der innovationsfreudigsten Länder der Welt und sei der wettbewerbsfähigste Staat in Europa: „Also trauen wir uns doch, Innovation und Fortschritt zu fördern“.
Der Bundesratspräsident erinnerte in seiner Rede auch an die Lebensleistungen der Menschen in der ehemaligen DDR, für die es für den Wiederaufbau nach 1945 keinen Marschall-Plan gegeben hatte. „Ich wünsche mir deshalb mehr Platz für die ostdeutschen Aspekte unserer deutschen Geschichte. Es wird uns stärken, wenn wir gemeinsam mutiger und zuversichtlicher in die Zukunft schauen“, so Günther.
An dem Festakt in der Sparkassen-Arena mit 1.250 Gästen nahmen die Spitzen aller Verfassungsorgane teil: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle, dazu zahlreiche Mitglieder des Bundeskabinetts sowie die Regierungschefs Dietmar Woidke (Brandenburg), Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt), Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen), Michael Müller (Berlin), Peter Tschentscher (Hamburg), Bodo Ramelow (Thüringen), Tobias Hans (Saarland) und Andreas Bovenschulte (Bremen).