Zarrentin – Dr. Till Backhaus hat den sanierten Erlebnispfad durch das Kalkflachmoor in Zarrentin am Schaalsee eröffnet. Aufgrund eines Brandes am 7. April 2020 wurde der Steg auf einer Länge von 70 Metern zerstört. Der Schaden belief sich auf rund 130.000 Euro. Nach dem Brand startete der Förderverein „Biosphäre Schaalsee e.V.“ eine Spendenaktion, worüber 30.000 Euro zusammenkamen. Auch das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV beteiligte sich an der Finanzierung.
„Zum Glück sind damals keine Menschen zu Schaden gekommen. Ich habe die Bilder vom Feuer noch vor Augen und hoffe, dass die Verursacher zur Verantwortung gezogen werden. Umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt, pünktlich zum Saisonstart, den Erlebnispfad wiedereröffnen können. Gerade in Zeiten von Corona ist es wichtig, Beschäftigungsmöglichkeiten in der Natur zu nutzen“, sagte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.
Von hier gibt es viel zu entdecken. Denn das 35 Hektar große Kalkflachmoor bietet hochspezialisierten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Dazu zählen etwa Libellen, Fischotter und die Binsenschneide.
Das Moor mit seinen bis zu sieben Meter dicken Kalkschichten und der darüber liegenden Torfmulde war immer öfter trocken. Durch das Schließen von Gräben sowie zwei regulierbare Staue soll künftig das Niederschlagswasser in der Fläche gehalten und der Wasserstand um maximal 20 Zentimeter angehoben werden. Aufgrund der Witterung haben sich die Wasserstände jetzt schon gut entwickelt.
Nach Jahren der Planung und Vorbereitung wurde 2019 das Renaturierungsprojekt zur Sanierung des Kalkmoores am Schaalsee umgesetzt. Die Kosten für das Vorhaben lagen bei mehr als 650.000 Euro. Die Mittel kamen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER).
„Die Anlage ist eine gute Investition in die Zukunft und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt. Außerdem ist der Pfad relevant im Bereich der Umweltbildung. Er hat sich innerhalb kurzer Zeit zum beliebten Anlaufpunkt entwickelt. Bis April 2020 kamen 20.000 Besucher“, so der Minister.
Anlässlich ihrer Amtseinführung wünschte der Minister der neuen Leiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, Anke Hollerbach, eine glückliche Hand bei ihren Amtsgeschäften. Die 44-Jährige ist seit 1. Januar in der Funktion tätig. Vorher leitete sie das Dezernat für Gebietsentwicklung der Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern. Hollerbach studierte Landschaftsnutzung und Naturschutz (Dipl.-Ing.) in Eberswalde. Danach erwarb sie wirtschaftliche Expertise durch ein MBA-Fernstudium im Bereich Sustainability Management in Lüneburg. Hollerbach folgt auf Klaus Jarmatz, der das Amt mehr als drei Jahrzehnte geleitet hat.
„Wichtig ist mir, Dinge in Zusammenarbeit anzugehen. Selbst bei den größten Konflikten gibt es meist eine Schnittmenge. Die UNESCO hat das Programm für die Biosphärenreservate ‚Mensch und Biosphäre‘ genannt. Auch hier geht es um das Miteinander“, sagte die zweifache Mutter.