Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern verstärkt seine Anstrengungen bei der Lehrerausbildung. Ab dem kommenden Wintersemester 2020/21 werden mehr Lehrerinnen und Lehrer für das Lehramt an Grundschulen ausgebildet. Dafür wird an der Universität Greifswald ein Studiengang neu eingerichtet, der eine jährliche Kapazität für 75 Studienanfängerinnen und -anfänger haben wird und die Lernbereiche Mathematik, Deutsch, Evangelische Religion, Englisch, Kunst und Gestaltung, Niederdeutsch, Philosophieren mit Kindern, Polnisch und Sachunterricht umfasst.
Darauf haben sich das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und die Universität Greifswald in einer Teilzielvereinbarung verständigt. Darüber hinaus wird an der Universität Rostock die Aufnahmekapazität für Studienanfängerinnen und -anfänger im Lehramt Grundschule um 50 Studienplätze auf insgesamt 150 Studienplätze erhöht. Insgesamt werden dann an beiden Universitäten zukünftig statt bisher 100 jährlich 225 angehende Grundschullehrkräfte im eigenen Land ausgebildet.
Dieser Schritt ist Teil des 200-Millionen-Schulpakets, das die Landesregierung auf den Weg gebracht hat. Die Gesamtausgaben für diese neu aufgelegte Grundschullehrerausbildung betragen fünf Millionen Euro.
„Wir bauen die Ausbildung für Grundschullehrkräfte an den Universitäten aus, denn wir brauchen für die Zukunft gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Weil die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt für Lehrkräfte bundesweit groß ist, werden wir mehr Grundschullehrerinnen und -lehrer im eigenen Land ausbilden. Mit den neuen Konzepten der Universitäten Greifswald und Rostock für den Studiengang führen wir außerdem mehr Praxisanteile im Studium ein und verbessern damit die Lehrerbildung im Grundschulbereich auch qualitativ“, sagt Wissenschaftsministerin Bettina Martin.
„Wir freuen uns sehr, dass die Universität Greifswald ab dem Wintersemester 20/21 den Studiengang anbieten wird. Die Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs werden dringend gebraucht, ganz besonderes im Landesteil Vorpommern. Es ist gelungen, in kurzer Zeit einen innovativen Studiengang zu konzipieren, der hohe wissenschaftliche Ansprüche und Praxisorientierung integriert. Vom ersten Tag an werden die Studierenden in einem Netzwerk aus Grundschulen und durch die intensive Betreuung durch Schulmentorinnen erfahren und reflektieren, welche Bedeutung ihr Beruf, ihre wissenschaftliche Ausbildung und ihre Zugewandtheit zu den Kindern haben. Vielen Dank für das Engagement bei der Einrichtung dieses innovativen Studienganges an alle Beteiligten an der Universität sowie im Bildungsministerium“, so der Prorektor der Universität Greifswald, Prof. Dr. Steffen Fleßa.
Auch mit der Universität Rostock hat das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine entsprechende Vereinbarung geschlossen, die jährliche Aufnahmekapazität auf 150 Studienanfängerinnen und -anfänger zu erhöhen.
Der Rektor der Universität Rostock, Professor Wolfgang Schareck, zeigt sich erfreut über die getroffene Vereinbarung: „Die Grundschule ist die Basis der schulischen Bildung und Voraussetzung auch für eine solide wirtschaftliche Weiterentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Damit kann die Universität Rostock jetzt wieder mehr Grundschullehrkräfte ausbilden.“
Ziel dieses Studiengangs an beiden Universitäten ist es, den Studierenden pädagogische, psychologische, sozialwissenschaftliche und fachwissenschaftliche Kompetenzen zu vermitteln, die Grundschullehrkräfte in ihrem Beruf benötigen. Dafür wird der Praxisanteil im Studium erhöht. Dies soll dazu beitragen, den oft von den Studierenden geforderten Praxis- und Berufsfeldbezug im Studium zu stärken und die Abbruchquoten zu senken.