Herausragender Wissenschaftler leitet neues Helmholtz-Institut One Health
Martin ernennt Fabian Leendertz zum Universitätsprofessor
Greifswald – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Mittwoch in einer feierlichen Veranstaltung Fabian Leendertz zum Universitätsprofessor an der Universität Greifswald ernannt. Der 48-Jährige wird künftig das neue Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) leiten.
Zur Ernennung nannte die Wissenschaftsministerin Professor Leendertz einen absoluten Glücksfall für die Universität Greifswald und den Forschungsstandort Mecklenburg-Vorpommern. „Mit Professor Leendertz hat Greifswald einen international herausragenden Wissenschaftler gewonnen. Mit seiner Forschungsarbeit hat er maßgeblich dazu beigetragen, den Ursprung einiger der tödlichsten Krankheitsausbrüche der Welt aufzuspüren“, so Martin. „So gelang es 2014 unter seiner Leitung einer internationalen Forschergruppe den Ursprung der Ebola-Epidemie in Guinea zu rekonstruieren. Gerade in den Zeiten der Corona-Pandemie ist das Forschungsfeld ‚One Health‛ von großer Bedeutung.“
Für den Forschungsstandort Greifswald ist die Gründung des ersten Helmholtz-Instituts im Land Mecklenburg-Vorpommern ein großer Gewinn. Damit wird der bestehende Kompetenz-Cluster auf dem Gebiet der molekularen Infektionsforschung in der Region Vorpommern-Greifswald mit den Partnern Universität Greifswald, Universitätsmedizin Greifswald und dem Friedrich-Löffler-Institut um das neugegründete Helmholtz-Institut für One Health weiter ausgebaut. Dazu wird auch der Gebäudeneubau auf dem Campus Beitzplatz und den Aufbaubetrieb stellen der Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung.
Fabian Leendertz wurde 1972 in Krefeld geboren, studierte Biologie an der Universität Bayreuth und Veterinärmedizin in Budapest und an der Freien Universität Berlin. Nach der Approbation als Tierarzt im Jahr 2000 und der Promotion an der Freien Universität Berlin folgten als nächste Station seiner wissenschaftlichen Laufbahn 2007 die Leitung der Nachwuchsgruppe „Neu auftretende Zoonosen“ und ab 2012 die Leitung der Projektgruppe „Epidemiologie hochpathogener Erreger“ am Robert Koch-Institut. 2016 habilitierte er an der FU Berlin im Bereich Mikrobiologie Veterinärmedizin und arbeitete seit 2017 als Privatdozent an der FU Berlin im Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen. Zudem leitete er die Arbeitsgruppe Epidemiologie hochpathogener Mikroorganismen am Robert Koch-Institut in Berlin.
Leendertz erhielt als Wissenschaftler zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, unter anderem ist er Preisträger der „Champions of the Earth“-Auszeichnung der UN in der Kategorie Wissenschaft und Innovation 2020. Im Dezember 2020 wurde Leendertz in die von der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammengestellte Expertengruppe berufen, die den Ursprung der Covid-19-Pandemie erforschen soll. Ministerin Martin wünschte dem neu ernannten Professor für seine künftigen Aufgaben viel Erfolg.