Gesundheitshaus Dobbertin eröffnet

Dobbertin – Minister Dr. Till Backhaus hat heute das Gesundheitshaus in Dobbertin eröffnet.

„Über die Eröffnung freue ich mich ganz besonders. Denn im Amt Goldberg-Mildenitz mit den zugehörigen Gemeinden Dobbertin, Mestlin, Neu Poserin, Techentin und der Stadt Goldberg wurde die Gesundheitsversorgung und –Vorsorge in Teilen nicht mehr als ausreichend empfunden. Einerseits braucht die immer älter werdende Bevölkerung, die zusätzlich oft chronisch krank und mobilitätseingeschränkt ist, eine intensive Betreuung in Wohnortnähe.

Andererseits verabschieden sich immer mehr praktizierende Ärzte in die Rente, sodass es innovativer Lösungen für die Ansiedlung junger Ärzte auf dem Land bedarf. Mit der Unterstützung der Landesregierung und der Ärztege­nossenschaft Nord wurde ein passendes Lösungs­konzept entwickelt. Es sieht eine dezentrale Lösung mit zwei Standorten für Gesundheitszentren im Amtsbereich vor. Ein Standort ist die Gemeinde Dobbertin“, sagte der für die Entwicklung der ländlichen Räume zuständige Fachminister Dr. Till Backhaus.

Hierfür wurde der in Gemeindebesitz befindliche und zentral gelegene Dreiseitenhof „Biermannsche Hof“ saniert und zum Gesundheitszentrum ausgebaut. Er befindet sich unweit der neuen altersgerechten Wohnungen „Dorf im Dorf“.

Das größte der drei Gebäude ist ein denkmal­geschütztes Hallenhaus aus dem Jahr 1862. Es wurde zu einem Ärztehaus mit Platz für mindestens drei Arztpraxen ausgebaut. Zum Projekt gehören auch die Außenanlagen. Es wurden unter anderem Stellplätze und Zufahrten geschaffen. Das Hallenhaus ist ein Rechteckbau in Fachwerkbauweise mit Feldsteinsockel und Reetdach. Die historische Inschrift am Torbalken lautet: „In Gottes Hut steht Hab und Gut auch Leib und Seel und Muth“. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund 1,97 Millionen Euro. Sie wurde über die Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwick­lung mit Mitteln der GAK in Höhe von 1,2 Millionen Euro unterstützt.

Die Förderung der beiden Nebengebäude des Bier­mann­schen Hofes gehört zu einem der Siegervorhaben des LEADER-Wettbewerbes 2019 „Best-Practice-Beispiele zur Ergänzung und Sicherstellung der ambulanten haus- und kinderärztlichen Versorgung im ländlichen Raum“. Sie wurde von der Lokalen Aktions­gruppe (LAG) Warnow-Elde-Land ausgewählt.

Nach Abriss und Neubau sollen eine Chirotherapie, eine Osteopathie und eine Physiotherapie in die Räumlich­keiten einziehen. Ferner sind der Außenstandort einer Apotheke und ein Sanitätshaus geplant. Die Gesamt­investition in Höhe von rund 1 Million Euro wurde durch Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Höhe von rund 606.000 Euro ermöglicht.

In der Gemeinde Dobbertin wurden zwischen 2007 und 2013 20 Projekte mit Zuwendungen von rund 1,3 Mio. Euro unterstützt. Die Gesamtinvestition lag bei rund 2,6 Mio. Euro. Seit 2014 wurden acht Vorhaben mit rund 3 Mio. Euro gefördert, was Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 4,5 Mio. Euro ermöglichte.

Die 14 LEADER-Aktionsgruppen Mecklenburg-Vorpom­merns (LAG) riefen im August 2019 gemeinsam einen landesweiten Wettbewerb um bestmögliche Lösungen für einen Ausbau der ambulanten haus- und kinder­ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum aus. Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit sowie das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt unterstützten den Wettbewerb. Für die Förderung der Siegervorhaben wurden 6 Mio. Euro zusätzlich zu den Budgets der LAG bereitgestellt.

11 Vorhaben erhalten im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets eine Zuwendung. Die Förderhöchst­summe für Gesundheitszentren beträgt 750.000 Euro. Für Haus- und Kinderarztpraxen beträgt die Förder­höchstsumme 100.000 Euro. Insgesamt werden Investitionen in Höhe von 14,5 Millionen Euro ermöglicht.

Zu den elf Siegervorhaben gehören:

  • Erweiterung des Gesundheitshauses Mirow
  • Neubau des Gesundheits- und Begegnungszentrums Neubukow
  • Neubau eines Gesundheitszentrums in Tribsees
  • Umbau des Ärztehauses Altentreptow
  • Neubau eines Gesundheitszentrums in Marlow
  • Umbau des ehemaligen Jugendclubs zur Kinderarztpraxis in Thiessow
  • Neubau einer barrierefreien digitalen familienmedizinischen Einrichtung in Loitz
  • Um- und Ausbau der „Mühlenbruchschen Schenkung“ zum Gesundheitshaus in Warin
  • Sanierung und Ausbau eines unter Denkmalschutz stehenden Dreiseitenhofes zum Medizinischen Versorgungszentrum in Dobbertin
  • Umbau von vorhandenen Räumen zur Landarztpraxis in der Gemeinde Hanshagen
  • Sanierung und Erweiterung des Arzthauses in Vitte

Baltic Sail-Verbund zu Gast im Hafen Sassnitz

Baltische Häfen unterzeichnen Kooperationsabkommen zum Erhalt von Traditionsschiffen

Insel Rügen –  — Am 19. Oktober haben die Partnerstädte des Baltic Sail-Verbundes im Stadthafen Sassnitz auf Rügen ein neues Kooperationsabkommen unterzeichnet. Neben Sassnitz und Rostock sind aktuell das litauische Klaipeda, die polnischen Hafenstädte Stettin und Danzig, das finnische Turku sowie Guldborgsund aus Dänemark und Karlskrona aus Schweden Mitglieder im Netzwerk der Baltic Sail. Ihr gemeinsames Ziel: sich gegenseitig bei der Durchführung maritimer Veranstaltungen zu unterstützen und zum Erhalt von Traditionsseglern und historischen Schiffen beizutragen.

Während in anderen Regionen der Welt allenfalls vereinzelt Traditionsschiffe erhalten sind, gibt es in der Nord- und Ostsee stolze 2.500 Oldtimer in Fahrt. Die Spanne dieses einzigartigen maritimen Erbes reicht vom Segel- bis zum Dampfschiff. Das Alter variiert von mehreren Jahrzehnten bis zu über einem Jahrhundert. Die Betreiber sind meist gemeinnützige Organisationen und Vereine.

In einem Großteil der europäischen Länder ist es nicht erlaubt, diese Art von Schiffen gewerbsmäßig zu nutzen. Es dürfen aber Einnahmen erzielt und für den Erhalt der Traditionsschiffe eingesetzt werden, z. B. im Rahmen von Veranstaltungen, wie der Hanse Sail Rostock oder der Sail Sassnitz.

„Als Baltic Sail-Verbund haben wir uns gegründet, um die Eigner bei ihren Bemühungen um dieses europäische Kulturgut zu unterstützen. Wir fördern dies, indem wir Großveranstaltungen ausrichten, die Traditionsschiffe in den Mittelpunkt stellen“, sagt Holger Bellgardt, Manager Maritime Tourism der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde und federführender Sprecher des Baltic Sail-Verbundes.

Bei dem jetzt unterzeichneten Kooperationsabkommen handelt es sich um eine Neuauflage nach zwei Jahren Zwangspause durch die Corona-Pandemie. Der Baltic Sail-Verbund an sich existiert bereits seit 1996 mit teils wechselnden Mitgliedern. Im vergangenen Jahr hätte er damit sein 25-jähriges Bestehen gefeiert.

„Nach zwei Jahren ist es uns endlich wieder möglich, voller Tatendrang gemeinsam durchzustarten und eine länderübergreifende Veranstaltungs-Plattform zu schaffen, auf der sich die maritimen Oldtimer präsentieren können. Gerade in der heutigen Zeit, in der es so viele Konflikte gibt, ist diese Zusammenarbeit von acht Städten aus sechs Nationen ein wichtiges Zeichen der Verständigung und für alle Partner von großer Bedeutung“, sagt Bellgardt.

Thomas Langlotz, Geschäftsführer des Stadthafens Sassnitz, bestätigt dies: „Wir sind stolz, Teil dieses Verbundes zu sein und als Gastgeber das diesjährige Treffen ausrichten zu dürfen. Auch für die Sail Sassnitz erhoffen wir uns im Verbund neue Impulse und Konzepte, um im kommenden Jahr weitere Traditionssegler hier im Hafen unterstützen zu können. Eine erste Idee wäre es zum Beispiel, als zusätzliche Einnahmequelle für die Schiffseigner Touren von der Hanse Sail Rostock zur Sail Sassnitz anzubieten. Wir würden uns freuen, wenn wir dies gemeinsam umsetzen können.“

Sozialministerin startet eigenen Podcast

Schwerin – Am kommenden Sonntag ist Premiere: Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport, veröffentlicht als erste Landesministerin in Mecklenburg-Vorpommern um 10 Uhr die Pilotfolge ihres Podcasts „Die Drese“. Einmal im Monat widmet sich die Ministerin künftig auf diesem Wege aktuellen politischen Themen. Ebenso wird es auch um persönliche Einblicke und Ansichten gehen.

Drese: „Der Podcast ist eine gute zusätzliche Möglichkeit, um aktuelle sozialpolitische Themen aufzugreifen und über meine Arbeit zu informieren. Eigene digitale Formate ermöglichen noch dazu einen viel persönlicheren Austausch mit den Menschen. Der direkte Kontakt ist mir wichtig.“

Im Audioformat wird die Ministerin in entspannter Gesprächsatmosphäre Wissenswertes über die Politik und die dahinterstehenden Prozesse besprechen. Geplant ist zudem, Gesprächspartner:innen aus den Bereichen Gesundheit, Soziales und Sport einzuladen. Die Länge einer Folge beträgt 20 Minuten, aufgezeichnet wird im Büro der Ministerin.

Rückmeldungen und Anregungen zum Podcast sind laut Drese ausdrücklich gewünscht: „Die Hörerinnen und Hörer haben die Möglichkeit, mehr über den politischen Alltag zu erfahren und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ich wünsche mir, dass viele Interessierte sich angesprochen fühlen und Themen und Fragen, die sie bewegen, einreichen.“

Die Pilotfolge sowie alle weiteren Folgen werden auf allen gängigen Audio-Kanälen verfügbar sein. Bürgerinnen und Bürger können direkt über die E-Mailadresse podcast@sm.mv-regierung.de ihre Fragen oder Themenvorschläge einreichen.

Weitere Tourismusorte in M-V

Meyer: Prädikat gibt Antrieb für zukunfts- und wettbewerbsfähigen Tourismus im Land

Schwerin – Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat am Mittwoch den Gemeinden Hohenkirchen, Zarrentin am Schaalsee, Alt Schwerin, Elmenhorst/Lichtenhagen, Altwarp, Stolpe an der Peene und Ummanz offiziell die Anerkennung als Tourismusort nach dem Kurortgesetz verliehen.

„Die hohe Resonanz aus den Kommunen des Landes zeigt uns, dass wir mit der Anerkennung zum Tourismusort einen richtigen Weg eingeschlagen haben. Über das Prädikat gibt es einen zusätzlichen Antrieb für die touristische Weiterentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Wir brauchen diesen Schub jetzt, damit der Tourismus zukunfts- und wettbewerbsfähig bleibt. Unsere Gäste sind über die Gemeinde- und Stadtgrenzen mobil und aktiv, möchten die einzelnen Regionen intensiv erleben und erwarten zu Recht ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Seit der Anpassung des Kurortgesetzes Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr haben 20 Tourismusorte und eine Tourismusregion die Auszeichnung erlangt. Gemeinden, die über eine landschaftlich bevorzugte Lage oder bedeutende kulturelle Einrichtungen (insbesondere Museen oder Theater), internationale Veranstaltungen oder sonstige bedeutende Freizeiteinrichtungen von überörtlicher Bedeutung, Angebote für Naherholung wie insbesondere Ausflugsmöglichkeiten, Grünflächen, Rad- und Wanderwege, ein vielfältiges gastronomisches Angebot oder wichtige Dienstleistungsangeboten für benachbarte Kur- und Erholungsorte verfügen, können ein Prädikat als „Tourismusort“ erhalten.

„Die Anerkennung berechtigt die Kommunen, eine Kurabgabe einzuführen. Damit stehen mehr Mittel zur Verfügung, um touristisch relevante Aufgaben wie beispielsweise Marketingmaßnahmen, digitale Gästekarten und fahrpreislose ÖPNV-Angebote anzubieten. Entscheidend ist, dass in Infrastruktur, Mobilität und Qualität investiert wird“, sagte Meyer.

„Jeder der neuen Tourismusorte zeichnet sich durch eine individuelle Stärke und Qualität aus. Dass sich sowohl Orte an der Küste als auch Binnenlandgemeinden aktiv bewerben, zeigt die große Vielfalt im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Meyer.

Hohenkirchen (Landkreis Nordwestmecklenburg)

Die Gemeinde liegt direkt an der Wismarer Bucht zwischen Boltenhagen und Wismar. Vor allem die große Flachwasserzone an der Wohlenberger Wiek ist besonders bei Familien mit kleinen Kindern beliebt. Zudem ist Hohenkirchen Partnerkommune der Modellregion „Mecklenburgische Ostseeküste“ und plant mittelfristig die Einführung der digitalen Gästekarte „Küstenkarte“.

Zarrentin am Schaalsee (Landkreis Ludwigslust-Parchim)

Der Schaalsee ist der tiefste See Norddeutschlands, inmitten des UNESCO-Biosphärenreservates Schaalsee gelegen. Die Region hat jährlich über 100.000 Besucher. Vor Ort werden geführte Wanderungen, Vogelkundliche-, Kräuter-, Grenz-, Stadtführungen und ein Moorerlebnispfad für Natur- und Kulturliebhaber angeboten.

Alt Schwerin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)

Inmitten der Mecklenburgischen Seeplatte gelegen, ist vor allem das AGRONEUM mit Freilichtmuseum und Hofladen sowie Veranstaltungsort ein beliebter Ausflugspunkt. In der Region gibt es neben der beeindruckenden Natur ein solides Wander- und Radwegenetz sowie vielfältige Beherbergungseinrichtungen (Hotel, Ferienhäuser/-wohnungen, zwei Campingplätze).

Elmenhorst/Lichtenhagen (Landkreis Rostock)

Elmenhorst/Lichtenhagen verfügt über eine direkte Anbindung zur Stadt Rostock und zu den Seebädern Warnemünde und Nienhagen. Neben dem Hochseilgarten „Maximus Abenteuer“ gelten die zwei Lichtenhäger Windmühlen, sogenannte „Zwillingsmühlen“ als Wahrzeichen der Region.

Altwarp (Landkreis Vorpommern-Greifswald)

Altwarp ist der nordöstlichste Festlands- und Hafenort Mecklenburg-Vorpommerns. Der vom Hafen geprägte Ort bietet neben beliebten Fischer- und Hafenfesten auch attraktive Ausflugsmöglichkeiten mit Personen- und Fahrradfähren unter anderem nach Polen.

Stolpe an der Peene (Landkreis Vorpommern-Greifswald)

Stolpe an der Peene liegt westlich der Stadt Anklam am Südufer der Peene im Naturparkgebiet Peeneland-Flusslandschaft. Beliebte Anlaufpunkte für Gäste sind beispielsweise das Kloster Stolpe und das Besucherinformationszentrum des Naturparks. Der Standort ist auch bekannt für Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in der Festscheune.

Ummanz (Landkreis Vorpommern-Rügen)

Die Gemeinde hat als touristischen Schwerpunkt den Fokus auf sanften Naturtourismus gelegt. Unter anderem werden den Gästen ein Walderlebnispfad, Vogelbeobachtungsplätze, Aussichtspunkte sowie zahlreiche Rad- und Wanderwege zur Erholung geboten.

Weitere Tourismusorte im Land sind die Gemeinden Kargow, Ivenack, Stavenhagen, Anklam, Wittenbeck, Börgerende-Rethwisch, Kröpelin, Bastorf, Kalkhorst, Steffenshagen, Rostock, Bad Kleinen und Schwaan. Zudem wurde im Sommer dieses Jahres der Gemeindezusammenschluss „Mönchgut-Granitz“ als erste Tourismusregion des Landes anerkannt.

Zeitkapsel des Schlosses Güstrow

Güstrow – Im Zuge der aktuellen Baumaßnahmen am Schloss Güstrow ist es zu einem überraschenden Fund gekommen: in einem der krönenden Kugelelemente des Schlosses wurde eine Zeitkapsel mit zeitgeschichtlichen Dokumenten aus der Zeit einer vorherigen Sanierung des Schlosses in den 1960er und 1970er Jahren aufgefunden.

Diese Zeitkapsel wurde heute von Finanzminister Dr. Heiko Geue mit Belegen der heutigen Zeit versehen und wieder verschlossen.

„Mit der Restaurierung der Fassaden und Dächer des Schlosses Güstrow wird der entscheidende Anstoß zur Aufwertung des Schlossensembles und des Museums gegeben. Der Fund der Zeitkapsel hat uns dabei alle überrascht. Umso mehr freut es mich, dass wir diese gute Tradition fortführen und somit bei zukünftigen Generationen vielleicht auch für eine Überraschung sorgen können“, sagt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Die aktuellen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wurden aufgrund von Braunfäule und Hausschwammbefall sowie Feuchtigkeitsschäden und Rissen notwendig. Die Gesamtbaukosten betragen ca. 31,9 Mio. Euro, darunter knapp 26,1 Mio. Euro EU-Fördergelder. Weitere Baumaßnahmen an der Schlossanlage, wie die Innensanierung des Schlosses und die Fertigstellung des Schlossgartens, sind zudem bereits geplant.

Weitere Informationen zur Baumaßnahme sind auf der Seite des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes (SBL) Schwerin zu finden.

Grundwasserschutz muss Priorität haben

Güstrow – Das Grundwasserdargebot in Mecklenburg-Vorpommern nimmt ab. Das belegen Messungen in den verschiedenen Grundwasserleitern an über 680 Messpunkten im Land sowie in der Lysimeteranlage in Groß Lüsewitz, in der seit etwa 50 Jahren Daten zum Sicker- und Grundwasser erhoben werden. Grund für die Negativentwicklung ist der Klimawandel mit steigenden Temperaturen und damit höheren Verdunstungsraten. Über die Grundwassersituation in M-V und Ressourcenmanagement in Zeiten des Klimawandels konnten sich Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen heute auf einem Symposium des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie im Bürgerhaus in Güstrow informieren.

„Der Landesregierung ist es ein zentrales Anliegen, die Wasserversorgung und im Besonderen die Trinkwasserversorgung im Land zu erhalten und für nachfolgende Generationen zu sichern. M-V entwickelt daher – parallel zur Nationalen Wasserstrategie des Bundes – eine spezifische Wasserstrategie für unser Land. Ziel ist es, diversen Problemlagen für die Zukunft zu begegnen, sei es Hochwasser, Starkregen oder Niedrigwasser. Vor allem die Sicherung von ausreichendem und sauberem Wasser hat Priorität. Für die Trinkwasserversorgung hat die Landesregierung zusammen mit zahlreichen Akteuren in 2022 eine Trinkwasserschutzkonzeption entwickelt. Eine Änderung des Landeswassergesetzes wird in 2023 auf den Weg gebracht“, erklärte der zuständige Umweltminister Dr. Till Backhaus in seinem Grußwort.

Der Minister bezeichnete das Grundwasser als wertvollsten Rohstoff, der nicht endlos zur Verfügung steht: „Tiefer bohren wird das Problem nicht lösen, da die Süß-Salzwassergrenze z.B. im nördlichen und im vorpommerschen Landesteil meist nicht tiefer als 100 Meter liegt.“ Laut Grundwasserneubildungskarte beträgt die mittlere jährliche Grundwasserneubildung in M-V rund 2,83 Milliarden Kubikmeter pro Jahr.

Da aber ein Großteil des Grundwassers die Vorfluter speist und somit über die Flüsse in die Nord- und Ostsee abfließt, stehen nur 30 Prozent dieser Grundwasserneubildung zur Nutzung zur Verfügung. Das sind ca. 850 Millionen Kubikmeter pro Jahr; etwa das Zehnfache von dem, was für die Trinkwasserversorgung insgesamt benötigt wird. „Das hört sich erstmal viel an, doch die Prognosen gehen von steigenden Temperaturen, höheren Verdunstungsraten und einer Häufung von Starkregenereignissen aus. Das hat zur Folge, dass viel Wasser innerhalb kurzer Zeit auf trockene Böden fällt und zu großen Teilen direkt in den Obeflächengewässer abfließt, nur wenig davon gelangt ins Grundwasser“, führte Backhaus aus.

Die Entnahme von Grund- und Oberflächenwasser hat nach statistischen Erhebungen in den letzten Jahren in M-V um mehr als 30 Prozent zugenommen, von 127 Mio Kubikmetern in 2007 bis auf 178 Millionen Kubikmetern in 2019, sagte Backhaus. Die Trinkwasserentnahme habe den größten Anteil an der Wasserentnahme. Dennoch sei der Anteil an der Gesamtentnahme seit 2007 von ca. 73 Prozent auf ca. 55 Prozent gesunken. Dagegen seien die Entnahmen für die landwirtschaftliche Bewässerungvon ca. 3 Prozent auf nunmehr fast 30 Prozent angestiegen. Und der Wunsch nach mehr Grundwasser zur Beregnung landwirtschaftlicher Flächen steige aktuell stark an.

Um die Grundwasserneubildung zu vergrößern sei es notwendig, das Niederschlagswasser „in der Fläche zu halten“, so Minister Bachkaus. Sei es nun durch Erforschung und Etablierung einer kontrollierten Drainung oder die Verminderung der Entwässerung über Gräben durch bessere Steuerung oder durch die Förderung der nassen Landwirtschaft.

30 Jahre Migrantenrat Rostock

Rostock – Als wichtiges kommunales Gremium für ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, Kultur und Religion und Vorbild für andere Kommunen würdigt Integrationsministerin Stefanie Drese die Arbeit des Migrantenrates der Hansestadt Rostock (MIGRO).

„Drei Jahrzehnte zeigen eindrucksvoll, dass die politische Partizipation von Menschen mit Einwanderungsgeschichte für ein gutes Miteinander in Rostock gelebt wird“, so Drese.

Integration gelingt nach Aussage von Drese auch über politische Beteiligung. Deshalb sei es sehr erfreulich, dass sich in Rostock viele Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationsgeschichte seit Jahren in den verschiedenen Bereichen der Kommunalpolitik ehrenamtlich mit Tatkraft und Ideen engagieren, sagte die Ministerin anlässlich des 30. Jahrestages der Gründung von MIGRO, der am Dienstag mit einer Sondersitzung und einem Festakt gefeiert wurde.

MIGRO wurde am 12. Oktober 1992 als Ausländerbeirat Rostock unmittelbar nach dem Pogrom von Lichtenhagen gegründet. Auf Beschluss der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock erfolgte im Januar 2010 die Umbenennung in Migrantenrat. Dieser besteht aus neun stimmberechtigten, für fünf Jahre gewählten Mitgliedern, wobei vier mit beratender Stimme hinzukommen können.

MIGRO erarbeitet Vorschläge und Stellungnahmen und setzt sich für die Verständigung aller Rostockerinnen und Rostocker ein. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung fördert er die Informations-, Beratungs- und Kulturarbeit der Menschen mit Einwanderungsgeschichte.

Drese: „Die Herausforderungen haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Dabei war zu jeder Zeit die Perspektive und Expertise der damals einzigen durch Wahlen legitimierten Migrantenvertretung im Land mit ihren Erfahrungen und Kontakten sehr wertvoll – nicht nur für die kommunale Ebene.“

Ministerin Drese verknüpft ihre Glückwünsche zum 30-jährigen Bestehen von MIGRO mit der weiteren Gestaltung von Vielfalt und Integration auf allen Ebenen. „Das bleibt eine wichtige Aufgabe, der wir uns zum Beispiel mit der Erarbeitung eines Integrations- und Teilhabegesetz für Mecklenburg-Vorpommern stellen. Auch hierbei verbindet die Landesregierung eine intensive Zusammenarbeit mit den Migrantenvertretungen, wie sie auch im Landesintegrationsbeirat und den Arbeitsgruppen des Beirates gewachsen ist“, so Drese.

Erster Ehrenamtspreis der Justiz

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „30 Jahre Justiz in Mecklenburg-Vorpommern sind ein guter Anlass, um Danke zu sagen.“

Schwerin – Am Sonnabend, 22. Oktober 2022, öffnet das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern seine Türen. Von 10 bis 15 Uhr kann das Neustädtische Palais besichtigt werden, das durch den Goldenen Saal und die Goldene Treppe bekannt ist. Ab dem Jahr 2006 wurde das Haus zunächst durch das Justizministerium, später das Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz genutzt.

Ministerin Jacqueline Bernhardt: „In diesem Jahr ist die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern 30 Jahre alt geworden. Am 1. Juli 1992 trat das Gesetz zur Anpassung der Rechtspflege in Kraft. Der Grundstein für die unabhängige Justiz war gelegt. Das ist ein guter Grund zum Feiern und zum Danke sagen.“

Ins Leben gerufen wird der Ehrenamtspreis der Justiz, mit dem künftig jährlich ehrenamtlich in der Justiz Engagierte gewürdigt werden sollen.

„Es gibt so viele engagierte Ehrenamtler, zum Beispiel Schöffinnen und Schöffen, Schiedsleute oder auch Beiräte in einer Justizvollzugsanstalt. Das Ehrenamt in der Justiz kann gar nicht hoch genug gewertschätzt werden. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, den ehrenamtlich Engagierten im Goldenen Saal in einem würdigen Rahmen zu danken“, so die Ministerin. Die Ehrung wird um 14 Uhr beginnen.

Das Ministerium ist aber auch zuständig für Gleichstellung und Verbraucherschutz. Daher werden auch diese gesellschaftlich relevanten Bereiche thematisiert. Die Landesbeauftragte Wenke Brüdgam steht für Fragen bereit. Sie zeigt auf, welche gleichstellungspolitischen Ziele die Landesregierung hat. Darüber hinaus wird die Verbraucherzentrale des Landes dabei sein.

„Gerade in Zeiten der Energiepreissteigerungen ist der Beratungsbedarf allein auf diesem Gebiet enorm gestiegen“, sagt Verbraucherschutzministerin Bernhardt. Am Tag der offenen Tür stehen Expertinnen und Experten der Verbraucherzentrale aber auch zu den Themen Ernährung, Recht und Finanzen Rede und Antwort. Zudem können auch Fragen zur Vorsorgevollmacht oder zum Nachbarrecht geklärt werden.

Präsentieren wird sich auch der Justizvollzug mit all seinen Aufgaben, Zielen und Facetten. „Das Wichtigste in der Straffälligenarbeit ist die Arbeit mit Menschen, ob in einer JVA oder in der Bewährungshilfe“, erklärt Ministerin Bernhardt. Der Tag der offenen Tür wird zeigen, was in einer JVA an Gebrauchsgegenständen hergestellt wird. Besichtigt werden kann auch der Gefangenenbus.

Der Tag der offenen Tür am 22. Oktober 2022 wird gleichzeitig Startschuss für die Woche der Justiz. Vom 24. bis 28. Oktober werden Schulklassen an mehreren Gerichten in Mecklenburg-Vorpommern die Rechtsprechung live erleben.

Keine Änderung der Corona-Landesverordnung

Ministerin Drese rät zu Auffrischimpfungen und Achtsamkeit im Umgang mit dem Virus

Schwerin – Impfungen, anlassbezogene Testungen und die Einhaltung von Hygieneregeln sind nach Ansicht von Gesundheitsministerin Stefanie Drese wichtige Schutzmaßnahmen in der momentanen Phase der Corona-Pandemie.

„Die Belastung des Gesundheitswesens steigt, die Krankenhäuser im Land bezeichnen die derzeitige Lage als angespannt. Deshalb appelliere ich an die Bürgerinnen und Bürger, weiterhin achtsam im Umgang mit dem Coronavirus zu sein und Verantwortungsgefühl zu zeigen“, sagte Drese nach der Sitzung des Landeskabinetts am Dienstag. Dazu gehöre, nach einem positiven Test sich in Isolation zu begeben und nicht auf Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen.

Die Ministerin betonte, dass die Landesregierung gemeinsam mit den wissenschaftlichen Expertinnen und Experten die Lage stetig genau analysiere. Verschärfungen der Corona-Landesverordnung müssten derzeit nicht vorgenommen werden.

„Oberste Priorität hat der bestmögliche Schutz der vulnerablen Bevölkerungsgruppen, des Gesundheitssystems und der kritischen Infrastruktur. Mit der bestehenden Maskenpflicht in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie im ÖPNV haben wir hierfür bereits zielgerichtete Maßnahmen ergriffen“, verdeutlichte Drese. Ob in den kommenden Wochen weitere Schutzmaßnahmen, wie eine Maskenpflicht in Innenräumen ergriffen werden müssen, hänge von verschiedenen Parametern wie der Hospitalisierungsinzidenz, der Auslastung der Intensivstationen und den Daten der ARE-Surveillance ab.

„In den Krankenhäusern müssen wir zudem im Blick behalten, dass zum Anstieg der Aufnahme von Corona-Patienten auch Personalengpässe durch Krankheitsausfälle hinzukommen“, so Ministerin Drese.

Der Greifswalder Bioinformatiker Professor Lars Kaderali (Foto im Anhang) ergänzte: „Die Corona-Zahlen entwickeln sich derzeit mit einer hohen Dynamik, die uns zur Vorsicht mahnt. Auch wenn es mittlerweile eine hohe Grundimmunisierung in der Bevölkerung gibt, können zu viele Infektionen die Zahl der Kranken exponentiell weiter in die Höhe treiben und das Gesundheitssystem sowie andere Bereiche der Kritischen Infrastruktur dann stark belasten.“ Kaderali ist Mitglied des von Ministerin Drese einberufenen Expertengremiums.

Drese empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürger ab 12 Jahren eine Auffrischimpfung (3. Impfung) vorzugsweise mit einem der zugelassenen und verfügbaren Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoffe. Voraussetzung ist, dass das letzte Ereignis (Impfung oder Infektion) mindestens 6 Monate zurückliegt. „Für viele Menschen ist darüber hinaus eine weitere Auffrischimpfung (4. Impfung) empfehlenswert. Das gilt vor allem für Personen ab 60 Jahren, mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung, Bewohnende in Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen. Impfstoff ist genügend vorhanden. Neben den niedergelassenen Ärzten stehen auch die Impfstützpunkte der Landkreise und kreisfreien Städte zur Verfügung“, so Drese.

„IMAG Frühkoordinierung“ offiziell beauftragt

Meyer: Strukturbedeutsame Ansiedlungen gemeinsam begleiten – formales Verfahren auf den Weg gebracht

Schwerin – Das Kabinett hat am Dienstag beschlossen, eine Interministerielle Arbeitsgruppe zur Frühkoordinierung strukturbedeutsamer Ansiedlungsvorhaben (IMAG Frühkoordinierung) offiziell einzurichten.

„Wir haben jetzt ein formales Verfahren auf den Weg gebracht. Mit der IMAG Frühkoordinierung sind die Ressorts unter Federführung des Wirtschaftsministeriums nun auch offiziell vom Kabinett beauftragt, bei großen strukturbedeutsamen Ansiedlungsvorhaben gemeinsam voranzugehen. So können offene Fragen und notwendige Abstimmungen unkompliziert geklärt werden. Es gibt klare Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner, das wissen Investoren zu schätzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Bewerbung des Landes um große strukturbedeutsame Ansiedlungsvorhaben sowie deren Realisierung sind ein komplexer und aufwendiger Prozess. Unterschiedliche Anforderungen von Investoren erfordern frühzeitig ein koordiniertes und eng abgestimmtes Vorgehen auf Landes- und Kommunalebene. Die IMAG soll künftig im Auftrag des Kabinetts die Ansiedlung strukturbedeutsamer Investitionsvorhaben vorbereiten und begleiten.

Die Auswahl der zu begleitenden Vorhaben erfolgt grundsätzlich durch das Wirtschaftsministerium beziehungsweise im Rahmen der IMAG. „Die Ansiedlung von strukturbedeutsamen Unternehmen strahlt in die Regionen aus. Neben den zusätzlichen direkten Beschäftigungsmöglichkeiten ermöglichen Großansiedlungen auch regional verankerten Unternehmen den Aufbau von neuen Kunden- und Lieferstrukturen“, sagte Meyer.

Nichtberücksichtigung M-V an Bildungsstudie

Oldenburg: Kritik des Abgeordneten Torsten Renz haltlos – Pandemie Ursache für Nichtberücksichtigung Mecklenburg-Vorpommerns in Bildungsstudie

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg weist die Kritik des Abgeordneten Torsten Renz zurück, die sich auf die Nichtberücksichtigung Mecklenburg-Vorpommerns in der aktuellen IQB-Bildungsstudie bezieht.

„Es ist bemerkenswert, dass ein erfahrenes Mitglied im Bildungsausschuss weder weiß, wie die nationalen Leistungserhebungen durchgeführt werden, noch über Erinnerungen zu den Schulschließungen im Frühjahr vergangenen Jahres verfügt. Diese Schulschließungen hatte er als Innenminister der damaligen Landesregierung mit zu verantworten. Wenn keine Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt der Leistungstests in der Schule, sondern in der Notbetreuung oder im Distanzlernen sind, können diese Erhebungen selbstverständlich nicht durchgeführt werden. Ein Vergleich mit allen Bundesländern, deren Schulen während des Testzeitraums nicht so lange im Lockdown waren, hinkt. In Mecklenburg-Vorpommern waren die Schulen bis Mitte Mai 2021 im Lockdown“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das unabhängige IQB hatte die Untersuchung in allen Bundesländern in einem Zeitraum von April bis August 2021 durchgeführt. Für Mecklenburg-Vorpommern wurde im April die Abfrage gestartet. Das IQB führt in seinem veröffentlichten Bericht ausdrücklich aus: „Eine Ausnahme ist Mecklenburg-Vorpommern, wo die Erhebungen aufgrund von Schulschließungen in Verbindung mit einem frühen Beginn der Sommerferien nur an einem Fünftel der vorgesehenen Schulen durchgeführt wurden. Daher werden in diesem Bericht keine Ergebnisse für Mecklenburg-Vorpommern ausgewiesen.“

Oldenburg: „Es ist also mitnichten so, dass die Untersuchungen in allen Bundesländern im gleichen Zeitraum durchgeführt wurden und werden konnten. Das IQB hat entschieden, dass die Datenbasis nicht groß genug ist, um in der Erhebung Berücksichtigung zu finden. Damit war die pandemische Lage in Verbindung mit dem frühen Sommerferienstart in Mecklenburg-Vorpommern Ursache für die Nichtteilnahme des Landes MV.“

Um als Land schnell auf die Ergebnisse der Bildungsstudie zu reagieren, sollen die Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler, vor allem in den Hauptfächern, gestärkt werden. Es werden weitere landeseigene Lernstandserhebungen durchgeführt.

Neben den verpflichtenden Vergleichsarbeiten in Klasse 3 ist LEO.MV 5, Lernausgangslage für die 5. Klasse des Landes Mecklenburg-Vorpommern, als freiwilliges Angebot ins Leben gerufen worden. Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit, zu Beginn der Tests die eigenen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen kurz einzuschätzen und erhalten im Nachgang Rückmeldungen zu ihrer Selbsteinschätzung. Damit fragt man laut Ministerin nicht nur Leistungen ab, sondern motiviert auch.

Außerdem stellt MV unter anderem 120 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer zur Unterstützung der Arbeit der Lehrkräfte in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 ein. „Die Kinder können gezielter im Lernprozess begleitet werden und die Lehrerinnen und Lehrer gewinnen mehr Zeit für den Unterricht“, sagt Bildungsministerin Oldenburg.

Die Kernergebnisse der Studie waren bereits im Juli verkündet worden. Gestern hat die Kultusministerkonferenz (KMK) auch die detaillierten Länderanalysen veröffentlicht. Grundlage waren Tests an fast 1500 Schulen in ganz Deutschland mit etwa 27.000 Viertklässlern zwischen April und August 2021. Die Studie legte wachsende Defizite offen.

Filmmelodien der 30er & 40er Jahre

KONZERT: „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine…!“ – Gassenhauer des frühen Tonfilms

Insel Rügen – Es sind die großen Gefühle, welche die Melodien des Konzertes durchziehen. So rankt sich das Programm der zu hörenden Liedauswahl, um die Themen Liebe, Träume, Wünsche und das Leben. Unter den Liedern des Nachmittags befinden sich deshalb Klassiker, wie „In einer Nacht im Mai…!“, „Kann denn Liebe Sünde sein?“, „Ich brauche keine Millionen…!“, „Man kann sein Herz nur einmal verschenken…!“, „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da…!“ und etliche weitere der beliebten Gassenhauer des frühen Tonfilms der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Es ist eine vergnügliche, nachdenkliche, melancholische Mischung an Evergreens. Das ist brillant und sensibel, ganz und gar dem Namen des Duos entsprechend: ›con emozione‹.

Der erste Tonfilm entstand im Jahr 1929 und nahm in rasantem Tempo in den 1930er Jahren die Menschen in ihren Bann. Man ging ins Kino, vom herannahenden Krieg war noch nichts zu spüren und man hatte einfach nur Freude an den sogenannten „Revue- oder Operettenfilmen“. Während des Krieges war es etwas anderes, was das Publikum bewegte. Sie fanden in den Filmen Trost und eine heile Welt, die es so gar nicht mehr gab.

Das dauerte so bis in die späten Nachkriegsjahre an. Erst mit der Zeit des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren wurden die Filme anders, es folgten die sogenannten „Heimatfilme“. Umso bewundernswerter ist es, dass diese Melodien bis in die heutige Zeit überdauert haben.

Freitag, 28.10.2022 | 19.30 Uhr
LebensGut Frankenthal e. V. , Frankenthal 7, 18573 Samtens/Rügen

Ausführende Künstler:
Duo ›con emozione‹
Liane Fietzke, Gesang/Moderation
Norbert Fietzke, Piano
https://www.con-emozione.de

Duo ›con emozione‹ Foto: Matthias Wolf

Duo ›con emozione‹ Foto: Matthias Wolf

Liane Fietzke wird vom Publikum und von der Fachpresse als sehr ausdrucksvolle Sängerin gelobt. Sie hat nicht nur eine herrliche, reine und klare Sopranstimme, ausgestattet mit einem warmen Timbre, sie führt auch, wie immer, mit der ihr eigenen mitreißenden Frische und Fröhlichkeit durch das Programm. Norbert Fietzke gilt als hervorragender Liedbegleiter.

Das Duo ›con emozione‹, Liane Fietzke (Sopran/Moderation) und Norbert Fietzke (Piano), arbeitet seit vielen Jahren musikalisch zusammen. Sie erhielten beide ihre Ausbildung an der Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Weitere Studien folgten in Köln und Weimar. Ihr Arbeits- und Lebensmittelpunkt ist das Havelland.

Eintritt frei! Um eine angemessene Spende wird gebeten!

Unterstützung für Sprach-Kita Petition

Oldenburg: Sprach-Förderung bleibt weiterhin dringend notwendig

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern unterstützt ausdrücklich die vor dem Petitionsausschuss des Bundestages vorgestellte Petition zum Erhalt des Bundesprogrammes „Sprach-Kitas – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“.

Diese wurde von Wenke Stadach, der Leiterin einer Neubrandenburger Sprach-Kita, gestartet und ist heute den Abgeordneten präsentiert worden. Die offizielle Anhörung im Bundestag fand statt, weil die Mindestzahl der erforderlichen 50.000 Unterschriften deutlich übertroffen wurde.

Bis heute haben bundesweit rund 278.000 Menschen die Petition unterschrieben.

„Wir unterstützen die Petition von Frau Stadach. Denn die zusätzliche sprachliche Förderung von mehr als 500.000 kleinen Mädchen und Jungen in ganz Deutschland ist dringend notwendig, damit die Kinder sich verstehen, verstanden werden und die Welt verstehen, weil eben Sprache der ‚Schlüssel zur Welt‘ ist“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Zuletzt hatte Mecklenburg-Vorpommern eine Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht, der sich alle Bundesländer angeschlossen haben.

Der Bundesrat hatte die Bundesregierung in dem einstimmigen Beschluss aufgefordert, das Bundesprogramm zu verstetigen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit rund 140 Sprach-Kitas und 171 finanzierte Fachkräfte für die Sprachförderung.

Landesbaupreis M-V 2022 verliehen

Schwerin – Der Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 2022 ist im Plenarsaal des Landtages im Schweriner Schloss – dem Siegerprojekt des vorherigen Wettbewerbs 2019 – verliehen worden.

Zum zwölften Mal hat der Wettbewerb um den renommierten Preis Siegerinnen und Sieger hervorgebracht. Ausgelobt wurde er erstmals in acht Kategorien gemeinsam vom Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung, der Architektenkammer, der Ingenieurkammer und dem Bauverband Mecklenburg-Vorpommern. Eine Fachjury hat alle 53 eingereichten Projekte geprüft und bewertet.

In der Kategorie Stadtplanung gewann nach einem städtebaulichen Wettbewerb der Stadt Schwerin das Büro MKK Architekten mit dem Projekt Neues Wohnen am Lankower See. Laut Jury ist es hier auf eindrückliche Weise gelungen, die innerstädtische Brachfläche in ein Wohnquartier mit eigenständiger Architektursprache von hoher gestalterischer Qualität zu entwickeln.

In der Kategorie Landschaftsarchitektur bekam das Büro Proske Landschaftsarchitekten den Preis für die Neugestaltung des ehemaligen Lagergeländes in der KZ-Gedenkstätte Wöbbelin. Hier überzeugte die gestalterische Idee für den behutsamen Umgang mit der Geschichte des Ortes.

Die Preisträger der Kategorie Konstruktiver Ingenieurbau IBD Ingenieurgesellschaft und Stutz und Winter wurden für die Brücke über den Ostorfer See zwischen den Halbinseln Dwang und Krösnitz prämiert. Die Jury würdigte neben der optimalen Verbindung der vorhandenen Radverkehrsverbindungen die besondere technische Ästhetik des Bauwerks, das die beiden ankommenden Wege aus fahrdynamischer Sicht sehr gut aufnimmt.

In der Kategorie Tragwerksplanung gewann die Firma Montra Bauplanung. Sie zeichnet für das Tragwerk des Wohn- und Geschäftshauses Schröderstraße 18 in Rostock verantwortlich. Die Jury bescheinigte dem Statiker-Team eine mutige innovative Tragwerkslösung, den sichtbaren Kubus des Gebäudes auf einem dreieckigen Grundstück abzusetzen.

In der Kategorie Technische Gebäudeausrüstung siegte die Planungsgruppe KMO Ingenieur-Gesellschaft Eutin. Mit dem Neubau der Amtsscheune in Zarrentin konnte ein Nahezu-Null- Energiegebäude geplant und gebaut werden, in dem Wärme und Kälte durch oberflächennahe Geothermie und Strom zum großen Teil über die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt werden.

Für den Um- und Ausbau des ehemaligen Offizierskasinos in Schwerin erhielt das Büro Kirsten Schemel Architekten den Preis in der Kategorie Innenarchitektur. Die Jury überzeugte, dass durch die Entfernung fast aller Wände quer zur Sichtachse mit edlen Materialien ein großzügiges Raumkontinuum mit Blick auf das malerische Schlossensemble geschaffen wurde.

Die Amtsscheune in Zarrentin am Schaalsee gewann auch in der Kategorie Architektur. Das Gesamtkonzept, realisiert vom Büro PPP Architekten + Stadtplaner aus Lübeck, begeisterte die Jury. Vor allem die klare architektonische Formensprache der modernen Ausführung im historischen Kontext überzeugte.

Bauminister Christian Pegel würdigte den Wettbewerb als beeindruckende Leistungsschau der Bauschaffenden des Landes und sagte: „Wieder einmal haben die Architekten, Ingenieurinnen und Bauunternehmen gezeigt, was hohe Baukultur im Norden bedeutet, nämlich Innovationen, Qualität und Klimabewusstsein mit sozialen, ökologischen und ökonomischen Bezügen. Ich bin sicher, dass die Siegerprojekte und der Wettbewerb als Ganzes einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Prozess der Verständigung über qualitative Werte und Ziele des Bauens leistet.“

Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer, verwies auf die identitätsstiftende Funktion von guter Architektur: „Die Einschätzung, was gute Architektur ausmacht, ist individuell sehr unterschiedlich. Fast immer hat sie nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine persönliche Dimension. Unser Wettbewerb veranschaulicht beispielhaft, wie wir in Mecklenburg-Vorpommern wohnen und arbeiten wollen. Ich freue mich auf die weitere Debatte über Baukultur im Nordosten.“

Dr. Gesa Haroske, Präsidentin der Ingenieurkammer, benannte Herausforderungen wie Mobilität, Ressourcen oder Klimawandel. „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass diese Themen heute drängender denn je sind. Ingenieure müssen Ideen entwickeln und Lösungsansätze finden, von denen auch folgende Generationen noch profitieren können. Es geht um ökologische Nachhaltigkeit, Funktionalität und handwerkliche Qualität. Es geht aber auch um Sichtbarkeit. Mich freut, dass durch die Neuausrichtung unseres Landesbaupreises die Einzeldisziplinen stärker wahrgenommen werden.“

Thomas Maync, Präsident des Bauverbandes, bezeichnete die Bauindustrie als eine Schlüsselbranche für die großen Herausforderungen unserer Zeit: „Schaffung und Erhalt eines attraktiven Lebensumfeldes sehen wir in Bezug auf den Wohnungsbau und die Infrastruktur als eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft. Der Wettbewerb zeigt, dass es gelingen kann, hier einen Einklang zwischen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu erzielen.

Nationales Bildungs-Monitoring veröffentlicht

Oldenburg: Kernkompetenzen in der Grundschule stärken

Schwerin – Die heute veröffentlichten Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 verdeutlichen, dass deutschlandweit in den untersuchten Fächern Deutsch und Mathematik die Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern der 4. Jahrgangsstufe geringer als in den Vergleichsjahren 2016 und 2011 sind. Aufgrund von pandemiebedingten Schulschließungen konnten

nur an einem Fünftel der für die Teilnahme vorgesehenen Schulen des Landes Testungen stattfinden. Daher werden im IQB-Bildungstrend 2021 keine Ergebnisse für Mecklenburg-Vorpommern ausgewiesen.

Bildungsministerin Simone Oldenburg zeigte sich angesichts des aktuellen Bildungstrends besorgt: „Auch, wenn Mecklenburg-Vorpommern nicht in den Daten erfasst ist, zeigen die Resultate uns, dass wir nach den herausfordernden vergangenen Jahren die Grundschülerinnen und -schüler weiterhin verstärkt unterstützen und fördern müssen.“

Dabei sieht die Ministerin vor allem in der Entlastung der Lehrkräfte Potenziale. „Das Land stellt 120 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer zur Unterstützung der Arbeit der Lehrkräfte in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 ein. Die Kinder können gezielter im Lernprozess begleitet werden und die Lehrinnen und Lehrer gewinnen mehr Zeit für den Unterricht.“ Dafür werden vom Bund rund 3,6 Millionen Euro aus dem Maßnahmenpaket „Stark machen und Anschluss sichern“ zur Verfügung stehen.

„Unser Land verzeichnet aktuell das höchste Einstellungsniveau an Lehrkräften. Hier sind wir ein gutes Stück vorangekommen und können so auch den Unterrichtsausfall verringern“, sagte Oldenburg und erklärte weiter: „Wir wollen zudem die Kontingentstundentafeln überarbeiten und den Unterricht in den Hauptfächern stärken. Damit geben wir auch den Grundschülerinnen und -schülern mehr Zeit zum Üben, zum Festigen und zum Anwenden.“

Schließlich seien weitere Leistungserhebungen vorgesehen. Neben den verpflichtenden Vergleichsarbeiten in Klasse 3 sei LEO.MV 5, Lernausgangslage für die 5. Klasse des Landes Mecklenburg-Vorpommern, als freiwilliges Angebot ins Leben gerufen worden. Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit, zu Beginn des Tests, die eigenen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen kurz einzuschätzen und erhalten im Nachgang Rückmeldungen zu ihrer Selbsteinschätzung. Damit fragt man laut Ministerin nicht nur Leistungen ab, sondern motiviert auch.

Oldenburg: „Was man in der Grundschule nicht lernt, das holt man später nur schwer auf. Deshalb müssen wir weiter in die Maßnahmen zur Stärkung der Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler investieren.“

Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen veröffentlichte im aktuellen Bericht für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern keine gesonderten Daten. Die bundesweiten Ergebnisse 2021 umfassen folgende Mittelwerte (im Vergleich zum Jahr 2016):

  • Kompetenzbereich Lesen: um 22 Punkte gesunken von 493 auf 471 Punkte
  • Kompetenzbereich Zuhören: um 28 Punkte gesunken von 484 auf 456 Punkte
  • Kompetenzbereich Orthografie: um 27 Punkte gesunken von 500 auf 473 Punkte
  • Mathematik: um 21 Punkte gesunken von 483 auf 462 Punkte