Wälder in M-V gesünder und größer

Schwerin – Die Wälder in Mecklenburg-Vorpommern entwickeln sich überdurchschnittlich gut und der Waldnaturschutz ist auf einem hohen Niveau. Das ist das Ergebnis der Bundeswaldinventur. Minister Dr. Backhaus begrüßt diesen Trend und mahnt zur Fortführung nachhaltiger Bewirtschaftungsformen:

„Unsere Wälder werden vielfältiger und strukturierter und sie gewinnen an Stabilität und Biodiversität. Und: Anders als im vom Bundesminister vorgestellten Trend ist die Entwicklung in MV ausdrücklich positiv! Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur zeigen, dass der Waldumbau in Mecklenburg-Vorpommern greift, dass unsere Maßnahmen der letzten Jahre richtig waren und dass der eingeschlagene Weg zur Entwicklung klimaangepasster Wälder konsequent weitergegangen werden muss.

Nur so können unsere Wälder nachhaltig ökologische, ökonomische und soziale Funktionen erfüllen. Wenn wir auch in Zukunft noch gesunde und funktionierende Wälder haben wollen, müssen wir heute die Grundlagen schaffen“, so Dr. Backhaus.

Außerdem sei Mecklenburg-Vorpommern Vorreiter beim Thema Dauerwald, betont Minister Backhaus: „2021 haben wir in Ivenack unter den Tausendjährigen Eichen eine Erklärung verabschiedet, nachdem sich unser Landeswald nach den Grundsätzen des Dauerwaldes entwickeln soll. Dass sich die Naturverjüngung, der Verzicht auf Kahlschläge und die Erhöhung des Totholzanteils auszahlen und unseren Wald widerstandsfähiger machen, das sehen wir schon jetzt“.

Die Waldflächenbilanz hat sich ebenfalls positiv entwickelt: Die mit Waldbäumen bewachsene Fläche ist im Vergleich zur 3. Bundeswaldinventur 2012 um 5.700 ha gestiegen. Der Waldflächenanteil ist im selben Zeitraum von 24,1% der Landesfläche auf 25% gestiegen (582.000 ha). Dabei sind Laubbäume auf dem Vormarsch; erstmalig sinkt der Anteil der Nadelbaumarten unter 50% auf 48,4%.

Den Flächenanstieg führt der Minister auch auf die Anstrengungen des Landes zum Waldumbau zurück. Mecklenburg-Vorpommern hat im Jahr 2020 die bundesweit größte Aufforstungsinitiative gestartet. Innerhalb von zehn Jahren sollen rund 8.600 ha – das entspricht 10 Prozent der landeseigenen Flächen – neu aufgeforstet werden und für andere Klima- und Naturschutzprojekte, wie etwa Moorrenaturierung und Wiedervernässung, eingesetzt werden.

Bisher wurden bereits über 800 Hektar neue Waldflächen aus Mitteln der Initiative und unter Beteiligung von Vereinen, Verbänden und Schulklassen angelegt. Insgesamt wurden dabei circa 3,5 Millionen standortgerechte und klimaresiliente Bäume und Sträucher gepflanzt. „Damit liegen wir im Plan, denn bis zum Ende der Legislaturperiode sollen laut Koalitionsvertrag fünf Millionen neue Bäume gepflanzt werden“, betonte Backhaus.

Trotz leicht abnehmendem Anteil ist die Kiefer mit 36,7% weiterhin die Hauptbaumart in MV (37,6%, BWI 3). Die wichtigsten Laubbaumarten sind neben der Buche (13,4%, zuvor 12,5%) und Eiche (11,3%, zuvor 9,6%) die Erle (9,4%) und Birke (7,7%). Damit ist die Birke aktuell häufiger anzutreffen als die Fichte (6,5%, zuvor 7,7%).

Das Durchschnittsalter der Wälder ist um sechs Jahre auf aktuell 78 Jahre weiter angestiegen. Die Wälder werden durch mehr Mischwälder und die Zunahme mehrschichtiger Bestände in ihrem Aufbau vielfältiger und damit auch nicht nur aus der baumbezogenen Sicht diverser.

Im Zeitraum der letzten 10 Jahre hat der Anteil einschichtiger und damit strukturarmer Bestände um weitere 8% auf knapp 32% abgenommen. Besonders gefährdete einschichtige Reinbestände sind nur noch auf 13% der Fläche anzutreffen.

Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur bestätigen, dass die nachhaltige Holznutzung gewährleistet ist. Der durchschnittliche Holzvorrat pro Hektar hat sich von 2012 bis 2022 um 24 m³ auf 342 m³ erhöht. Der gesamte Holzvorrat ist von 167 Mio. m³ auf 184 Mio. m³ angewachsen. Während die Vorräte der Fichtenbestände kalamitätsbedingt seit der letzten Inventur leicht abgenommen haben (um 3 m³/ha auf 386 m³/ha), ist der Vorrat der Buchenbestände (um 27 m³/ha auf 404 m³/ha) gestiegen.

Gegenüber der 3. Bundeswaldinventur hat der Zuwachs von 10,5 m³/ha auf 9,9 m³/ha leicht abgenommen. Von den insgesamt jährlich 5,2 Mio. m³ Holzzuwachs wurden in den Jahren 2002 bis 2012 durchschnittlich nur 3,0 Mio. m³ genutzt. Somit werden nur etwa 62% des Zuwachses aktiv genutzt.

Insgesamt ist der Waldnaturschutz auf einem sehr hohen Niveau. Auf 67.000 ha (12,5% der Waldfläche) findet keine Nutzung statt; 15.000 ha mehr als vor 10 Jahren. Davon sind 38.500 ha (6,9%) sogenannte Prozessschutzwälder, wie z.B. Nationalparke, Naturschutzgebiete oder Naturwaldreservate, in denen naturschutzfachlich begründet keine Nutzungen erlaubt sind.

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 12,9% wird der Wald in MV auf 30,7% (zuvor 17,3%, BWI 3) der Fläche nicht oder nur extensiv genutzt. Dazu gehören auch Flächen, die schlecht zugänglich sind. In Wäldern besonders bedrohte Arten wie zum Beispiel zahlreiche Käfer und Pilze finden auf 22,4 m³ (zuvor 16,9 m³, BWI 3) Totholz pro Hektar einen Lebensraum, der seine Lebensraumqualität nochmals gesteigert hat.

Mit der Bundeswaldinventur werden die aktuellen Waldverhältnisse und Produktionsmöglichkeiten des Waldes erfasst. Da sie regelmäßig im Abstand von 10 Jahren durchgeführt wird, liefert sie wichtige Hinweise über die Entwicklung und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die aktuelle Inventur mit Stichtag 2022 eine Wiederholungsinventur, nachdem die Ersterhebung im Jahr 2002 und eine Folgeerhebung (3. Bundeswaldinventur) 2012 erfolgte. Die Datenaufnahme erfolgte über 2 Jahre an 5.849 Stichprobenpunkten. Insgesamt wurden bis zu 150 verschiedene Merkmale von Baumart über verschiedenste Baummerkmale bis hin zum Vorkommen von Totholz erfasst.

Volkswirtschaftliche Bedeutung der Pflege

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese war heute zu Gast auf dem 11. Unternehmertag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern in Rostock.

In ihrer Rede betonte Drese, dass viel zu selten über den volkswirtschaftlichen Beitrag der Pflegebranche gesprochen werde. Die Pflege werde in der öffentlichen Debatte hauptsächlich als Kostenverursacher wahrgenommen.

„Das wird den vielen Unternehmen und Beschäftigen aber überhaupt nicht gerecht. Unternehmen in der Pflege sind ein wichtiger und dynamischer Bestandteil der Gesundheitswirtschaft und damit auch ein Motor von Wertschöpfung und Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern“, hob Drese hervor. Trotz oder gerade wegen der erheblichen Herausforderungen sei die Pflegewirtschaft in den vergangenen Jahren dynamisch gewachsen.

Die Ministerin verdeutlichte das anhand von einigen markanten Zahlen. So erzeuge die medizinische Versorgung – als Teilbereich der Gesundheitswirtschaft zu der die Pflege gehört – eine Bruttowertschöpfung von 4,4 Milliarden Euro und hat damit einen Anteil von 63,8 Prozent an der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Anteil der Erwerbstätigen in der Gesundheitswirtschaft sei in MV mit 21,3 Prozent bundesweit am höchsten. Dazu habe die Erwerbstätigkeit in der Pflege, u.a. bedingt durch den demografischen Wandel, aber auch wegen der verbesserten Bezahlung, überproportional beigetragen.

Drese nahm auf dem bpa-Unternehmertag auch zur derzeitigen Diskussion über die Pflegeversicherung Stellung. „Mit Sorge betrachte ich die erheblichen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre, die durch die Inflation und Verbesserungen innerhalb der Pflegeversicherung verursacht wurden, ohne die finanziellen Ausgleichsmaßnahmen in gleicher Weise zu treffen“, sagte die Ministerin.

Die Reformen der Pflegeversicherung in den vergangenen Jahren hätten den Leistungsumfang zwar ausgeweitet und zu einer richtigen und wichtigen höheren Entlohnung des Pflegepersonals geführt. „Die nachhaltige und damit zukunftsfeste Finanzierung steht aber weiterhin aus“, so Drese.

Daher sei die soziale Pflegeversicherung einem enormen Druck ausgesetzt. Die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen wie auch des Versicherungssystems selbst nehme in einem überfordernden Maße zu. Drese: „Ohne erhebliche finanzwirksame Maßnahmen sowohl auf der Einnahmen- als auch der Ausgabenseite ist der langfristige Erhalt der Leistungen der sozialen Pflegeversicherung nicht möglich.“

Die Ministerin verdeutlichte, dass bislang die notwendigen gesetzgeberischen Maßnahmen der Bundesregierung ausstehen. Daher habe vor wenigen Wochen die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern eine entsprechende Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht, die von allen anderen Bundesländern unterstützt wird.

„Wir bekunden damit einmal mehr die Erwartungshaltung der Bundesländer zu einem entschlossenen Handeln der Bundesregierung und machen zudem wiederholt das Angebot, uns als Länder inhaltlich zu beteiligen“, sagte Drese.

Drück- und Treibjagdsaison beginnt

Worauf ist zu achten?

Schwerin – Im Herbst beginnt die Drück- und Treibjagdsaison. Für die Durchführung dieser Jagden sind zwingend Jagdhunde, deren jagdliche Eignung durch den Landesjagdverband M-V e.V. bestätigt wurde, in genügender Zahl mitzuführen.

„Das bedeutet, dass lediglich Jagdhunde, für die ein in unserem Bundesland ausgestellter Brauchbarkeitspass vorgezeigt wird, an der Jagd teilnehmen darf“, teilt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit. Der Jagdhund muss für den jeweiligen Einsatz brauchbar sein. Die Ausstellung des Brauchbarkeitspasses kann online beantragt werden. Darüber kann auch die Nennung zur Brauchbarkeitsprüfung online erfolgen.

Seit dem 1. April 2024, d.h. mit Inkrafttreten der Änderungen des Landesjagdgesetzes, sind die jagdausübungsberechtigten Personen eines nicht an der Jagd beteiligten Jagdbezirkes verpflichtet, das Überjagen der Jagdhunde bei bis zu zwei auf derselben Grundfläche durchgeführten Bewegungsjagden auf Schalenwild pro Jagdjahr zu dulden.

Minister Dr. Backhaus erinnert jedoch alle Jagdausübungsberechtigten, dass diese Duldungspflicht nur dann besteht, wenn die Jagdnachbarn spätestens 48 Stunden vor Beginn der Jagd entsprechend informiert wurden.

Darüber hinaus müssen alle Teilnehmer, die ihre Waffe im Zuge von Bewegungsjagden einsetzen (wollen), über einen Schießübungsnachweis verfügen. Der Nachweis darf zum Beginn der Jagd nicht älter als 12 Monate sein. Dies gilt somit nicht nur für die Standschützen, sondern auch für die Jagdhundeführer.

Nachzuweisen ist lediglich, dass Schießübungen unternommen wurden. „Mit der Schießübung muss keine Punktzahl nachgewiesen werden. Sie soll jedoch den persönlichen Ansprüchen der Jagdausübenden und den Anforderungen des Tierschutzes gerecht werden.“, mahnt der Minister.

Nachweise anderer (Bundes-)Länder sind demnach gleichwertig. Darüber hinaus genügen beispielsweise auch Nachweise über die Teilnahme an Wettbewerben im jagdlichen Schießen oder absolvierte Übungen im Schießkino, die zum Zeitpunkt der Gesellschaftsjagd nicht länger als 12 Monate zurückliegen.

Minister Dr. Backhaus bittet zudem alle Jagdteilnehmer, auf die Reinigung der Jagdausrüstung zu achten. Die Gefahr, dass in Mecklenburg-Vorpommern erneut ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest festgestellt wird, ist sehr hoch. Nicht nur in Polen, sondern auch im angrenzenden Landkreis Uckermark (Brandenburg) wurden in den vergangenen Monaten erneut mehrere verendete Stücken Schwarzwild gefunden.

Kampagne „KlasseFRAUEN“

Bei einem Treffen mit Mitstreiterinnen der Kampagne sagt Ministerin Jacqueline Bernhardt: „Als Vorbilder motivieren Sie andere Frauen.“

Schwerin – „In allen Bereichen der Gesellschaft ist das Netzwerken für Frauen bedeutend. Vor allem auch in der Wirtschaft, die in weiten Teilen noch immer männerdominiert ist. Die Kampagne ‚KlasseFRAUEN in der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern‘ ist seit 2020 ein leuchtendes Beispiel für Frauen mit Führungsaufgaben in Wirtschaftsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern.

Sie sind Vorreiterinnen und Vorbilder, um andere Frauen zu inspirieren und zu motivieren. Gleichzeitig hat sich daraus ein Netzwerk eben dieser Führungsfrauen entwickelt, das sich regelmäßig untereinander austauscht, aber auch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt bei einem Treffen mit Frauen der aktuellen Kampagne.

Die aktuelle „KlasseFRAUEN“-Kampagne zeigt 21 Frauen, darunter die Preisträgerinnen der „Frau des Jahres“. Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Frauen müssen sichtbarer werden. Dafür setze ich mich ein. Frauen müssen auch in den Führungsebenen noch stärker vertreten sein als bislang. In den höchsten Ämtern sind sie weiterhin unterrepräsentiert. Mentoringprogramme helfen, das zu ändern.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein wichtiges Ziel, denn bestehende Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts müssen beseitigt werden. Die ‚KlasseFRAUEN‘ sind ein wichtiger Teil auf dem Weg zu unserem gemeinsamen Ziel der Gleichberechtigung. Dafür gilt mein Dank.“

Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung Wenke Brüdgam abschließend: „Mehr Frauen in Führungspositionen helfen der Wirtschaft. Denn Vielfalt an der Unternehmensspitze fördert Innovation, Kreativität und wirtschaftlichen Erfolg. Das haben Studien gezeigt.

Frauen bringen unterschiedliche Perspektiven und Ansätze mit, die dazu beitragen, komplexe Probleme auf neue und innovative Weisen zu lösen. Es geht darum, das volle Potenzial unserer Gesellschaft zu nutzen.“

Landgestüt Redefin beliebt

Backhaus: „Landgestüt Redefin ist Kulturdenkmal und Besuchermagnet“

Redefin – Das Landgestüt Redefin wurde vom Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern im aktuellen Schwarzbuch 2024 aufgeführt. Zu den Vorwürfen nimmt der zuständige Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus wie folgt Stellung: „Das historische Landgestüt Redefin genießt als raumbedeutsames Denkmal einen besonderen Schutz und ist mit über 100.000 Gästen jährlich ein Besuchermagnet.

Es ist das Zentrum der Pferdezucht und des Pferdesports in Mecklenburg-Vorpommern. Hier werden wichtige Genreserven alter Rassen vorgehalten und dringend benötigter Nachwuchs ausgebildet. Mit der Lage vor den Toren Hamburgs bietet der Standort außerdem hervorragende Voraussetzungen zur Ausrichtung von Veranstaltungen unterschiedlichster Art.

Die Entscheidung das Landgestüt in seiner Besonderheit erhalten zu wollen fiel bereits Anfang der 90ziger Jahre; im Übrigen in einer Zeit, in der die CDU mit in der Regierungsverantwortung stand. Diese Entscheidung hat bis heute durchgetragen, denn das Bekenntnis zu Redefin wurde über die vergangenen 30 Jahre hinweg im Schweriner Landtag immer wieder erneuert.

Damit verbunden war auch immer die Einsicht, dass das Landgestüt ein Zuschussgeschäft ist. Es ist vermessen zu glauben, dass sich ein solches Ensemble – mit ganz besonderen Anforderungen an den Denkmalschutz – selbst trägt. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit wird bei vielen anderen Denkmalen im Land berechtigterweise auch nicht gestellt.

Niemand hat die Erwartung, dass sich das Schweriner Schloss selbst trägt und doch sind wir dankbar, dass wir es haben, dass es mit Leben gefüllt und öffentlich zugänglich gemacht wurde und mit der Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe nun die höchste Adelung überhaupt erhalten hat.

Das Landgestüt als verzichtbaren Luxus zu bezeichnen, ist für mich Polemik und verkennt die kulturhistorische Bedeutung der Anlage sowie die Leistungen, die vor Ort von den 30 Mitarbeitenden hinsichtlich Zucht und Ausbildung erbracht werden.

Die wiederkehrenden Forderungen nach einer Privatisierung laufen aus meiner Sicht ins Leere. Kein betriebswirtschaftlich denkender Mensch, der mit seinem Gestütsbetrieb Geld tatsächlich Geld verdienen muss, würde die speziellen Rahmenbedingungen, die ein historisches Gestüt mit sich bringt, favorisieren.

Das Landgestüt als Museum zu betreiben, ist für mich auch keine Option. Ein altes Gemäuer muss mit Leben gefüllt werden, damit es in die Zukunft überführt werden kann. Ein Leerstand wäre ein großer Verlust für den Pferdebereich, für den Tourismus und den ländlichen Raum insgesamt.“

Im Schnitt der vergangenen zwölf Jahre hat das Land die laufenden Kosten (inklusive Personal) des Gestüts jährlich mit ca. 1,5 Millionen Euro bezuschusst. Hinzu kommen Kosten für unterhaltende Baumaßnahmen in Höhe von rund 10,9 Millionen Euro, die im Wesentlichen zwischen 2010 und 2018 stattgefunden haben. Die Grundsanierung des Gestüts ist damit zunächst abgeschlossen.

Deutsche Auslandsschule offiziell anerkannt

Kultusministerkonferenz übergibt Deutscher Internationaler Schule in Tbilissi die Anerkennungsurkunde

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg besucht am 7. und 8. Oktober 2024 in ihrer Eigenschaft als 1. Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz die Deutsche Internationale Schule Tbilissi in Georgien. Beim offiziellen Festakt, am Dienstag, 8. Oktober 2024, hat die Ministerin die Anerkennungsurkunde der deutschen Schulbehörden als Deutsche Auslandsschule übergeben.

An der Feierstunde in der Schule mit Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern haben auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Peter Fischer, der Botschafter der Republik Österreich, Robert Gerschner, sowie Partner und Gäste aus dem georgischen Nationalen Zentrum für Qualitätssicherung im Bildungswesen teilgenommen.

„Für die Schule ist die Urkunde eine wichtige Auszeichnung“, sagte die 1. Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz, Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Anforderungen, um einen deutschen Schulabschluss im Ausland vergeben zu dürfen, sind hoch. Vor einer dauerhaften Anerkennung muss eine Schule über mehrere Jahre nachweisen, wie sie die besonderen Anforderungen umsetzt“, so Oldenburg.

Die Deutsche Internationale Schule Tbilissi ist eine noch junge Auslandsschule. Im Jahr 2010 wurde sie von Eltern in Georgien und aus Deutschland gegründet. Sie bietet Kindern und Jugendlichen in der georgischen Hauptstadt Tbilissi eine deutschsprachige Schulbildung und ist dazu berechtigt, das Deutsche Internationale Abitur zu vergeben.

Derzeit besuchen 265 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren aus 18 Nationen den deutschsprachigen Kindergarten und die Schule. Sie leben und lernen in einer internationalen Gemeinschaft in einem modernen Schulgebäude im Stadtteil Bagebi.

Während des Aufenthalts hat die 1. Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz Simone Oldenburg die Vorschule besucht, Gespräche mit der Schulleitung, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern geführt und sich über den Stand der Digitalisierung informiert. Außerdem standen verschiedene Unterrichtsbesuche zum Teamteaching im Fach Deutsch und zum deutschsprachigen Fachunterricht auf dem Programm.

Mit einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern des Netzwerks Deutsch als Fremdsprache im Goethe-Institut Georgien endet der Besuch.

Projekt für den Bevölkerungsschutz aus MV

für Förderpreis des Bundes nominiert

Schwerin – Für die vom Bundesministerium des Innern und für Heimat ausgerufene höchste Auszeichnung im ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz, die Helfende Hand, ist auch ein Projekt aus Mecklenburg-Vorpommern nominiert. In der Kategorie „Unterstützung des Ehrenamtes“ ist das Projekt „Kooperation WEMAG Netz GmbH und THW: Gemeinsam für die Versorgungssicherheit!“ nominiert. Innenminister Christian Pegel gratuliert den Nominierten.

„Ich freue mich sehr für diese Initiative der WEMAG Netz GmbH und des Technischen Hilfswerkes, die sich vor zehn Jahren nach dem Elbe-Hochwasser 2013 im Landkreis Ludwigslust- Parchim gefunden hat. Mit der Nominierung für diesen Förderpreis erhält das Projekt eine tolle Ehrung für das gemeinsame Engagement.“

Der Förderpreis Helfende Hand wird in diesem Jahr zum 16. Mal vergeben, um das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern im Bevölkerungsschutz zu würdigen. Aus etwa 640 Bewerbungen hat die Jury aus Fachleuten des Bevölkerungsschutzes 15 Projekte in den Kategorien Innovative Konzepte, Nachwuchsarbeit und Unterstützung des Ehrenamtes für die Auszeichnung nominiert. Unter den nominierten Projekten wird zudem der Publikumspreis vergeben.

Ziel des Projektes aus Mecklenburg-Vorpommern ist, eine qualifizierte Ausbildung der THW-Einsatzkräfte unter praxisnahen Rahmenbedingungen zu schaffen, um im Einsatzfall schnell agieren zu können.

„Der Klimawandel sorgt für häufiger auftretende Wetterextreme, aber auch andere Ereignisse oder Angriffe können für unsere kritische Infrastruktur gefährlich werden, daher müssen sowohl wir als Landesregierung, die Betreiber kritischer Infrastruktur und die Ehrenamtlichen im Bevölkerungsschutz sich auf eben solche Krisenfälle vorbereiten – und diese proben. Daher bin ich diesen beiden Akteuren sehr dankbar für dieses Projekt und drücke die Daumen, dass der Förderpreis nach MV geht. Für die Publikumsauszeichnung stimme auch ich online ab“, so Christian Pegel.

Die Preisträgerinnen und Preisträger werden am 3. Dezember bei einer feierlichen Veranstaltung in Berlin von Bundesinnenministerin Nancy Faeser geehrt.

Arbeit gewürdigt

Drese würdigt Arbeit des Vereins für Blindenwohlfahrt Neukloster

Neukloster – Vor 160 Jahren, am 7. Oktober 1864, wurde die „Großherzoglich-Mecklenburgische Blindenanstalt“ in Neukloster eröffnet. Sozialministerin Stefanie Drese würdigte anlässlich der Jubiläumsveranstaltung am (heutigen) Montag vor allem die Arbeit des 1990 gegründeten „Vereins Blindenwohlfahrt Neukloster“.

Ziel der Vereinsgründung war es, die traditionelle Einrichtung nach der Wende fortzuführen und zu modernisieren. Das Leitmotiv des Vereins lautet: „So viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Hilfe wie nötig.“

„Die Einrichtung, ihre Angebote und die Arbeit des Vereins sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen und auch beruflichen Leben immer besser erfolgen kann.

Ihnen gelingt es, den besonderen Bedürfnissen der betroffenen Menschen bei ihrer Alltagsbewältigung gerecht zu werden, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, betonte Drese in ihrem Grußwort.

„Neukloster steht für gelebte Inklusion, für wirtschaftliche und soziale Teilhabe, für gezielte Förderung, für gute Betreuung“, sagte die Ministerin.

Drese sicherte dem Verein für Blindenwohlfahrt Neukloster auch für die Zukunft die Unterstützung der Landesregierung zu.

Stromkosten: Netzentgelte sinken

Meyer: „Eine Frage der Gerechtigkeit“

Schwerin – Ab dem 01. Januar 2025 werden die Mehrkosten, die in Stromnetzen mit besonders viel Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien entstehen, bundesweit gerechter verteilt. Das hatte die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern lange gefordert – mit Erfolg. Am 30. August 2024 hat die Bundesnetzagentur eine entsprechende Festlegung veröffentlicht.

In Mecklenburg-Vorpommern, das besonders viel aus Wind- und Solarenergie produzierten Strom liefert, sorgt die veränderte Kostenverteilung schon im kommenden Jahr für deutlich niedrigere Strom-Netzentgelte. So informiert heute etwa die WEMAG Netz GmbH, dass die Strom-Netzentgelte ihrer Haushaltskunden 2025 voraussichtlich um fast 40 Prozent unter denen des laufenden Jahres liegen werden.

Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von der Netzentgeltsenkung. Insgesamt rechnet das Wirtschaftsministerium mit einer Entlastung der Stromverbraucher in Mecklenburg-Vorpommern von ca. 170 Millionen Euro pro Jahr. Ein Standardhaushalt könnte um bis zu 210 Euro jährlich entlastet werden.

„Jetzt zeigt sich, wie wichtig es war, mit viel Kraft für die gerechtere Verteilung der Netzkosten und Netzentgelte zu werben – das war eine Frage der Gerechtigkeit. Davon, dass wir hier in MV so viel in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren, profitiert ganz Deutschland. Trotzdem gehören unsere Strom-Netzentgelte zu den höchsten.

Damit ist mit dem Jahreswechsel Schluss und das wird sich auch auf den Rechnungen der Stromkunden hier im Land bemerkbar machen.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, zur heutigen Bekanntgabe der voraussichtlichen Netzentgelte durch die WEMAG Netz GmbH gesagt.

„Wir gehen davon aus, dass auch die anderen Stromversorger dem guten Vorbild der WEMAG folgen und ihre sinkenden Netzkosten an die Kunden durchreichen. Die Netzentgelte sind nur ein Faktor des finalen Strompreises, aber jede Entlastung ist mehr als willkommen.“

Es ist davon auszugehen, dass auch die städtischen Stromnetzbetreiber direkt oder indirekt von der Festlegung der BNetzA und den sinkenden Netzentgelten der WEMAG Netz GmbH und E.DIS Netz GmbH profitieren und die Entlastungen ebenfalls an die Letztverbraucher weitergeben können.

Im Dezember 2023 hatte die Bundesnetzagentur ein Eckpunktepapier und im Mai 2024 den Entwurf zur Festlegung konsultiert. Das Modell zur Festlegung wurde auf Basis der Konsultationsergebnisse weiterentwickelt. Beispielsweise wurden Anforderungen an Daten präzisiert und Besonderheiten beim Netzbetrieb mit aufgenommen. Die Festlegung ist veröffentlicht unter: https://www.bundesnetzagentur.de/1025794

Abschätzungen zum Ausgleich der Mehrkosten, dem sogenannten Wälzungsvolumen und zu den konkreten Entlastungen bei einzelnen Netzbetreibern sind ab Mitte Oktober möglich. Die Bundesnetzagentur wird diese Zahlen veröffentlichen. Die Entlastungsbeträge werden über einen Aufschlag für besondere Netznutzung auf den Strompreis bei allen Stromverbrauchern refinanziert, der durch die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 25. Oktober veröffentlicht wird.

Bombendrohungen an mehreren Schulen

Polizei gibt Entwarnung

Schwerin – In mehreren Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind am heutigen Montag Bombendrohungen per E-Mail eingegangen. Insgesamt waren bislang sieben Schulen aus den Schulämtern Rostock, Stralsund, Schwerin, Ludwigslust von derartigen Drohschreiben betroffen.

„Seit den Morgenstunden gingen in den Schulen Drohungen per E-Mail ein – bei allen war das gleiche Schema zu erkennen: ähnlich lautende Drohungen vom gleichen Absender. Die zuständigen Polizeien wurden umgehend von den Schulleitungen informiert und Sicherheitsmaßnahmen konnten durch unsere Beamtinnen und Beamten schnell umgesetzt werden.

Eine Schule in Ludwigslust wurde am Morgen vorsorglich durch die Polizei evakuiert. In allen Fällen konnte schließlich Entwarnung gegeben werden. Ein ähnliches Muster hat sich bereits vor fast einem Jahr abgespielt“, sagte Landesinnenminister Christian Pegel. Der Unterricht konnte nach der Entwarnung in der betroffenen Schule fortgesetzt werden.

„Ich danke allen Beteiligten für ihr schnelles und umsichtiges Handeln. Auch wenn die Drohschreiben gleichlautend waren, so bewertet unsere Polizei die jeweilige Gefahrenlage für jeden Einzelfall separat – und das ist auch genau richtig so. Es ist widerwärtig, dass auf so eine geschmacklose Weise mit Ängsten von Kindern und Jugendlichen, Lehrerinnen und Lehrern sowie den Eltern gespielt wird. Polizei wird dem konsequent nachgehen – so etwas darf nicht ohne Konsequenzen bleiben“, sagte Christian Pegel.

Straßensanierung in Friedland

Sanierung der Mühlenstraße in der Innenstadt von Friedland geht weiter

Friedland – Die Stadt Friedland plant den nunmehr dritten und damit letzten Bauabschnitt bei der Sanierung der Mühlenstraße. Die Fahrbahn und die Gehwege auf beiden Straßenseiten sollen neues Betonpflaster bekommen.

Die straßenbegleitenden Pkw-Parkplätze werden mit Granitsteinen befestigt, die Trinkwasserleitung und die Regenentwässerung erneuert. Die Fernwärmeleitung wird verlegt, außerdem Leerrohre für die Netzinfrastruktur, den Anschluss einer Ladesäule sowie die Beleuchtung.

Mit der Neugestaltung soll auch den Belangen der Barrierefreiheit Rechnung getragen werden, indem sogenannte Bodenindikatoren, also visuelle und taktile Orientierungshilfen eingesetzt und die Bordsteine abgesenkt werden. Auch zwei Behindertenparkplätze sollen entstehen.

Die Kosten belaufen sich auf gut eine halbe Million Euro, welche aus Städtebaufördermitteln zur Verfügung stehen. Die Baumaßnahme soll zeitnah begonnen und voraussichtlich im März 2025 fertig gestellt werden.

Verwirklichung eines Familienurlaubs

Drese: Landeszuschüsse für einen gemeinsamen Familienurlaub noch verfügbar

Schwerin – Vor dem Beginn der Herbstferien weist Sozialministerin Stefanie Drese darauf hin, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern Familien und Alleinerziehende mit einem geringen Einkommen bei der Verwirklichung eines Familienurlaubs finanziell unterstützt. „Für diese Familienerholung stellen wir aus dem Landeshaushalt Mittel in Höhe von 150.000 Euro zur Verfügung, die für dieses Jahr erst zu rund zwei Dritteln ausgeschöpft sind“, betonte sie.

Im vergangenen Jahr profitierten insgesamt 320 Kinder und 188 Erwachsene von dieser gemeinsamen Auszeit. „Wir wollen mit diesem Landeszuschuss eine gemeinsame Zeit abseits des Alltags ermöglichen, auch unabhängig vom Geldbeutel“, erklärte Drese. Zudem könne eine Familienerholung dazu beitragen, den familiären Zusammenhalt, das Familiengefüge aber auch die Resilienz zu stärken. So können sich Familien bei möglichen Belastungen oder Krisen direkt bei den Trägern der Erholungsangebote über weiterführende Hilfen informieren.

“Damit leisten die Familienerholungsmaßnahmen auch über den Urlaubscharakter hinaus einen Beitrag zur Stärkung der Elternkompetenz und für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen im Land“, unterstrich die Ministerin. Sie hoffe daher, dass in diesem Jahr auch alle Mittel restlos abgerufen werden und ermuntere Familien, sich über das Angebot zu informieren.

„Angeboten wird die Familienerholung zum Beispiel von den Familienferienstätten, die oft in hervorragender Lage, zum Beispiel auf Rügen, Usedom oder am Ostseestrand liegen“, hob Drese hervor. Eine Übersicht finden Interessierte unter https://www.ffmv.de/. Aber auch die freien Träger aus dem Sozialbereich, darunter die AWO, das DRK, die Caritas oder die Diakonie, ermöglichen einen Aufenthalt.

Die Zuwendung des Landes beträgt 30 Euro pro Person pro Übernachtung bei einem Aufenthalt von bis zu sieben Übernachtungen. Darüber hinaus ist sie gestaffelt von 26 bis 15 Euro. „So kann eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern zum Beispiel für eine Woche eine Förderung in Höhe von 840 Euro erhalten“, rechnete Drese vor.

Voraussetzung für eine Förderung ist, dass mindestens eines der teilnehmenden Familienmitglieder entweder Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld, den Kinderzuschlag und/oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezieht. Zudem muss mindestens ein mitreisendes und dem Haushalt angehörendes Kind jünger als 18 Jahre sein. Familien müssen darüber hinaus ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort in Mecklenburg-Vorpommern haben.

Alle weiterführenden Informationen zur Familienerholung und zum Antragsverfahren erhalten Interessierte auf den Seiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales unter https://www.lagus.mv-regierung.de/Foerderungen/MV.

Zu gut für die Tonne

Verbraucherschutzministerin Bernhardt checkt Kita-Tellerreste / Anlässlich der Aktionswoche „Zu gut für die Tonne“ besucht Ministerin Jacqueline Bernhardt die Schweriner Kita „Mosaik“.

Schwerin – „Noch immer landen deutschlandweit jedes Jahr zwölf Millionen Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll. Der größte Teil entsteht dabei am Ende der Verarbeitungskette bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Das Essen gehört auf den Teller und nicht in den Müll. Die jährliche Aktionswoche ‚Zu gut für die Tonne!‘ ist also wie vor wichtig.

Wir müssen Menschen in allen Altersgruppen davon überzeugen, durch bessere Planung bewusster einzukaufen, aber auch nachhaltiger zu speisen. Daher machen wir als Landesregierung immer wieder darauf aufmerksam“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt anlässlich der Aktionswoche „Zu gut für die Tonne!“.

In der Schweriner KiTa „Mosaik“  hat Verbraucherschutzministerin Jacqueline Bernhardt die Tellerreste gecheckt: „Gerade in jungen Jahren wird das Bewusstsein für viele Dinge gebildet. Der Verschwendung vorzubeugen ist dabei ein wichtiger Aspekt.

Daher freue ich mich, dass hier in der Kindertagesstätte ‚Mosaik‘ das Essen selbst zubereitet wird. Außerdem wird hier sehr hohen Wert darauf gelegt, dass die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, DGE, eingehalten werden. So ist es selbstverständlich wie erfreulich, dass die KiTa an der Aktionswoche teilnimmt“, so die Ministerin.

Auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) starten im Rahmen der bereits fünften bundesweiten Aktionswoche „Zu gut für die Tonne!“ vom 29. September bis zum 6. Oktober 2024 wieder Aktionen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Bürgerinnen und Bürgern sollen die Aktionen einen bewussten Lebensmittelkonsum näherbringen und sie zum nachhaltigen Handeln motivieren. Auch Mecklenburg-Vorpommern leistet in diesen Tagen einen aktiven Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung.

Ein DANKE den Einsatzkräften

Innenminister bedankt sich bei Einsatzkräften zum Bürgerfest

Schwerin – MV-Innenminister Christian Pegel bedankt sich bei allen Polizistinnen und Polizisten, die beim Bürgerfest in Schwerin vom 2. bis zum 4. Oktober im Einsatz waren. „Knapp 2.000 Kräfte aller Länderpolizeien und der Bundespolizei, des Zolls sowie des Technischen Hilfswerks haben uns bei diesem besonderen Ereignis unterstützt, damit wir alle dieses, unser Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit nicht nur gemeinsam und ausgelassen feiern konnten, sondern uns auch noch rund um die Uhr sicher fühlen konnten“, betont Innenminister Christian Pegel und:

„Ich danke auch meinen Innenministerkolleginnen und –kollegen für die Unterstützungsleistung. Diese tolle länderübergreifende polizeiliche Zusammenarbeit ist ebenfalls ein großartiges Zeichen unserer deutschen Einheit und unterstreicht die Stärke unserer Sicherheitsbehörde.“
Die Landespolizei MV hat sich mit einer eigenen Präsentation auf der Blaulichtmeile am Stadthafen gezeigt; darüber hinaus waren auf dem gesamten Veranstaltungsgelände Polizistinnen und Polizisten für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ansprechbar. Fast 3.000 Beamtinnen und Beamten waren täglich im Einsatz.

„Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir uns als kleinste Landeshauptstadt der Bundesrepublik mit einem freundlichen und herzlichen Gesicht präsentiert haben und sich unsere bundesweiten Gäste hier wohl gefühlt haben“; so Christian Pegel weiter und: „Ich bedanke mich bei all‘ den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Innenministerium – und auch in allen Ministerien –, die sowohl am 3. Oktober als auch schon viele Wochen davor im Hintergrund intensiv gearbeitet haben, damit sich unser Land Mecklenburg-Vorpommern bestens präsentiert. Eine solche Veranstaltung ist für uns alle keine alltägliche Arbeit, die herausfordernd ist, aber auch etwas ganz Besonderes darstellt.“

Bessere Ernte als in vergangenen Jahren

Stralsund – In Stralsund begeht Mecklenburg-Vorpommern an diesem Wochenende das 33. Landeserntedankfest. Hierzu sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, der am Sonntag am Erntedankgottesdienst in St. Nikolai und am anschließenden Festumzug teilnehmen wird, im Vorfeld:

„Erntedank ist eines der ältesten Feste der Menschheit. Mit diesem wichtigen Fest soll an die Arbeit in Landwirte erinnert und es soll Danke gesagt werden. Danke für die Lebensmittel, die wir erhalten und die mehr sind als billige Massenware, auch wenn sie hierzulande jederzeit verfügbar sind. Das gilt nicht überall. 2023 litten schätzungsweise 733 Millionen Menschen weltweit Hunger.

Dass Menschen hungern, liegt am ungleichen Zugang zu Nahrungsmitteln, an der Klimakrise, an politischen Konflikten und daraus resultierender Armut. Es landen aber auch viele Lebensmittel im Müll. Allein in Deutschland werden jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Das ist ein Skandal. Zukünftige Generationen werden sich diese Art von Ressourcenverschwendung nicht mehr leisten können. Wir leben hier in einer klimatisch sehr begünstigten Region und das bringt umso mehr die Pflicht mit sich, mit den eigenen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen.

Außerdem hat uns der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine eine schreckliche Wahrheit beschert: Es gibt wieder Krieg auf unserem Kontinent. Und damit verbunden auch Leid, Not und Elend. Für die Landwirtschaft bleibt das nicht ohne Folgen. Die Ukraine hat zu Friedenszeit 107 Millionen Tonnen Getreide produziert und Agrargüter im Wert von mehr als 21 Milliarden Dollar auf den Weltmarkt exportiert. Die unstete politische Lage führt zu extrem volatilen Preisen auf den Getreidemärkten, was vor allem eklatante Folgen für den globalen Süden hat.

Die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, wie anfällig globale Lieferketten sein können. Ein Landwirt in Deutschland ernährt alleine 137 Menschen. Das ist ein weltweiter Spitzenwert. Dass unsere Regale stets gefüllt waren und sind, ist ihr Verdienst. Trotz aller Hindernisse sorgen sie jeden Tag dafür, dass wir hochwertige und bezahlbare Nahrung auf dem Tisch haben. Ich sage deshalb ganz klar: Die Landwirtschaft ist systemrelevant“, so der Minister.

Die Ernte in MV lässt viele Marktfruchtbetriebe hoffnungsfroh blicken. Die Erträge liegen bei allen Getreidesorten in unterschiedlicher Ausprägung über dem Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre und über den Erträgen im Vorjahr. Besonders die Anbauflächen von Sommergetreide (Sommergerste und Hafer) sowie von Kartoffeln haben anteilmäßig stark zugelegt. So liegen die Erträge bei Winterweizen mit 79,46 dt/ha um 7,4 Prozent über denen des Vorjahres und 5,6 Prozent über dem sechsjährigen Durchschnitt.

Bei der Wintergerste wurden die Vorjahresergebnisse mit 79,45 dt/ha erreicht, die aber 6,3 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt liegen. Auch Winterroggen und Triticale als weniger wirtschaftliche Getreidesorten liegen deutlich über dem Durchschnitt und dem Ergebnis des Vorjahres. Die Kartoffel­erträge werden mit derzeit 438 dt/ha um mehr als 21 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre und 2,7 Prozent über dem des Vorjahres liegen.

„Moderne und leistungsfähigen Betriebe haben mit viel Know-How, intelligentem Einsatz von Betriebsmitteln und innovativen Methoden eine überdurchschnittliche Ernte eingefahren. Das ist eine ganz starke Leistung, der wir unseren Respekt entgegenbringen und wofür wir nicht nur heute dankbar sein sollten“, sagte der Minister.

Den stärksten Rückgang hat der Anbau von Winterraps zu verzeichnen. Dieser ist in MV ist zurückgegangen, weil nach dem Verbot der Beize mit Neonicotinoiden die Schäden an den Pflanzen zugenommen haben und zahlreiche Betriebe weitere Fruchtfolgen mit geringerem Anteil an Raps fahren.

„Es gibt wohl kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der mehr abhängig vom Wetter ist. Daran können auch ein umfangreicher Erfahrungsschatz sowie moderne Technologien nichts ändern. Für mich gehört die Ernährungssicherung, die Antworten auf den Klimawandel hat und in ökologisch verträglichen Stoffkreisläufen wirtschaftet, deshalb zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, fasste Minister Backhaus zusammen.

Abschließend dankte er der Hansestadt Stralsund, die das Fest dieses Jahr ausrichtet: „In Mecklenburg-Vorpommern findet das Landeserntedankfest jedes Jahr in einer anderen Gemeinde statt. Das ist nicht nur ein Ausdruck dafür, dass die Landwirtschaft im ganzen Land eine besondere Rolle spielt. Es zeigt auch den Zusammenhalt der Menschen vor Ort.

Denn die Organisation eines solches Ereignisses verlangt nach vielen freiwilligen Helfern. Ihnen allen danke ich von ganzem Herzen.
Darüber hinaus ist die Hansestadt Stralsund als großer Flächenverpächter in der Region tätig. Sie hat mehr als 6.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen an Betriebe verpachtet.

Dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt ist es uns in diesem Jahr gelungen, sämtliche Pachtverträge digital anzuzeigen. Dieser Schritt hat uns auf dem Weg zur Digitalisierung der Landesverwaltung weiter vorangebracht und war nur durch die enge Kooperation mit der Hansestadt Stralsund möglich. Die umfangreichen Pachtflächen der Hansestadt werden von rund 50 Betrieben bewirtschaftet, die in der Region insgesamt eine Betriebsfläche von fast 28.000 Hektar bewirtschaften.

Diese Betriebe werden von uns gefördert, unter anderem durch die Anlage von Blühstreifen, Kennarten, Natura-2000-Gebiete und den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel. Dabei handelt es sich um Maßnahmen im Rahmen der Ökoregelung, was Teil der ersten Säule der GAP 2023 bis 2027 ist. Zudem unterstützen wir eine vielfältige kulturökologische Landwirtschaft sowie extensives Dauergrünland, naturschutzgerechte Grünlandnutzungen und den ökologischen Landbau.

Hierbei handelt es sich um Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Von den insgesamt 16 Förderprogrammen im Land werden durch Betriebe, die von der Stadt Stralsund Pachtflächen haben, zehn verschiedene in Anspruch genommen. Durch diese Förderungen unterstützen wir die ökologische Bewirtschaftung auch auf Pachtflächen der Hansestadt Stralsund.“