Projekt „KipsFam“

Hilfen für Kinder aus psychisch oder suchtbelasteten Familien

Schwerin – Heute stellte Sozialministerin Stefanie Drese das Projekt „KipsFam“ (kurz für: Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien) zusammen mit Dr. Kristin Pomowski, Koordinatorin der Landesfachstelle KipsFam, im Rahmen der Landespressekonferenz vor. KipsFam bietet Aufklärung und Beratung für betroffene Kinder und Familien.

Drese: „Bundesweit etwa ein Viertel und in Mecklenburg-Vorpommern sogar rund 30 Prozent aller Kinder wachsen laut Schätzungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr mit einem Elternteil auf, das vorübergehend, wiederholt oder dauerhaft psychisch erkrankt oder süchtig ist. Mit ‚KipsFam‘ schaffen wir ein wichtiges, zusätzliches Angebot, um die Situation der Kinder und Familien zu verbessern.“

Dafür konnte das Land Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF+) akquirieren. Insgesamt stehen bis 2027 fünf Millionen Euro zur Verfügung. Unter anderem wurde aus den Mitteln eine eigene Landesfachstelle errichtet.

Koordinatorin Dr. Kristin Pomowski betont: „Wenn ein Elternteil erkrankt, leidet die ganze Familie. Viele Eltern sind durch ihre Belastung mit dem Alltag überfordert. Dann übernehmen die Kinder elterliche Aufgaben und fühlen sich oft einsam und unsichtbar. Dadurch laufen sie Gefahr, im späteren Leben selbst zu erkranken.“ Wichtig sei es daher, über die Thematik aufzuklären und das Stigma ‚psychisch krank‘ abzubauen, so Pomowski.

Die Landesfachstelle ist unter anderem dafür zuständig, eine Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen. „Wir haben eine Homepage für Betroffene eingerichtet (www.blickauf-kipsfam.de) und bieten für Fachkräfte mit einem Newsletter Hintergrundinfos sowie ein eigenes Weiterbildungskonzept an“, erklärt Pomowski.

Auch Drese sieht in dem Projekt eine wichtige Möglichkeit, stärker auf die Belange von Kindern und Jugendlichen aus Familien mit Suchtproblematiken und psychischen Erkrankungen aufmerksam zu machen und über Hilfsangebote zu informieren.

„Es kann zahlreiche Gründe haben, warum eine Suchterkrankung oder psychische Probleme entstehen und Familien belasten. Tatsache ist: Es kann jeden und jede treffen. Besonders die Kinder leiden oft schon sehr lange unerkannt und müssen häufig viel mehr nicht-kindgerechte Verantwortung übernehmen. Deshalb benötigen diese Kinder und Jugendlichen dringend Hilfe und Aufmerksamkeit“, sagte Drese.

Neben Errichtung der Landesfachstelle gebe es laut der Ministerin weitere Vorhaben im Rahmen des Projekts: „In einem nächsten Schritt sollen regionale Anlauf- und Unterstützungsstellen etabliert werden. Sie sollen als Knotenpunkt und Schnittstelle zwischen einzelnen Angeboten fungieren.

Auch einzelne Projekte sollen gefördert werden.“ So könne eine bestmögliche und wohnortnahe Beratung gewährleistet werden. „Unser Ziel ist es, in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt eine solche Stelle zu gründen“, betonte Drese.

Weitere Informationen zum Projekt unter https://www.blickauf-kipsfam.de/.

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