Rövershagen – Vor allem an den Wochenenden und in den Ferien pilgern Tausende zu Karls Erlebnisdorf in Rövershagen (Landkreis Rostock) – zumeist mit dem Auto. Das soll sich ändern: Künftig können sie auch mit der Bahn fahren – und am Haltepunkt „Rövershagen – Karls Erlebnisdorf“ aussteigen. Von dort sind es dann nur noch ca. 300 Meter zu Fuß bis zu diesem beliebten Ausflugsziel.
„Diese neue Station soll den Mitarbeitern und vor allem Besuchern des Erlebnisdorfs als eine der größten Touristenattraktionen im Land eine autofreie Anreise ermöglichen“, sagte Christian Pegel bei der Vorstellung des Projekts heute (15. April) in Rövershagen. Er fügte hinzu: „Dass der Vertrag über Bau und Betrieb dieses Haltepunkts, an dem künftig die Züge der Regionalbahnlinie (RB) 12 Rostock – Graal-Müritz halten werden, nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen Landesregierung und Bahn zustande kam, freut mich doppelt: als Energieminister, der für den Klimaschutz zuständig ist ebenso wie als Verkehrsminister des Landes.“
„Uns haben vor allem die Zahlen überzeugt. Wirtschaftlichkeitsberechnungen in unserem Auftrag haben eine Zahl von ca. 80 000 potenziellen Reisenden ergeben, die die Station jährlich nutzen könnten“ so Herr Dr. Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Karls Geschäftsführer Robert Dahl hebt vor allem die Bedeutung für Verkehr und Umwelt hervor: „Wir freuen uns, dass mit dem neuen Haltepunkt der Deutschen Bahn „Rövershagen Karls Erlebnis-Dorf“ ein Schritt in die Zukunft gegangen wird. Durch diese Haltestelle wird eine umweltfreundlichere Alternative angeboten, die den Besuchern und den Mitarbeitern unseres Erlebnis-Dorfes nicht nur den Weg zu Karls erleichtert, sondern auch eine weitere Entlastung der B105 mit sich bringen wird.“
Die Gesamtkosten von voraussichtlich einer Million Euro übernimmt zu 75 Prozent das Land. An diesem Anteil beteiligt sich die Karls Tourismus GmbH als Betreiber des Erlebnisdorfs mit 410.000 Euro. Die übrigen 25 Prozent bezahlt die DB Station & Service AG.
Der neue Haltepunkt erhält einen Bahnsteig in Höhe von 55 Zentimetern, so dass der barrierefreie Zugang zu den Zügen gewährleistet ist. Von dort führt bereits ein Weg zum Erlebnisdorf. Dessen Ausbau für die Fußgänger veranlasst und finanziert die Karls Tourismus GmbH zusätzlich.
Als nächsten Schritt wird die Station & Service AG der Deutschen Bahn nun das Planungs- und Genehmigungsverfahren anstoßen. „Eine Inbetriebnahme der Station in drei bis fünf Jahren ist realistisch“, sagt Christian Pegel und fügt hinzu: „Unser Ziel lautet Ende 2022.“
Mit dem Vertrag für den Neubau der Bahnstation in Rövershagen haben sich Land und Bahn auch auf den Neubau eines zweiten Haltepunkts geeinigt: Die Landeshauptstadt erhält auf der Strecke der RB-Linie 13 Schwerin – Parchim eine Haltestelle „Schwerin-Industriepark“. Am Eingang des Gewerbegebiets „Baltic Industrial Park“ gelegen soll sie vor allem den beinahe 1.000 Beschäftigten, die dort arbeiten, die Möglichkeiten geben, ihren Arbeitsort mit der Bahn zu erreichen.