Barth – In Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist heute feierlich der offizielle Baubeginn für die Sanierung und die Erweiterung des Papenhofes begangen worden. „Der Papenhof wird zu einem Kulturforum mit musealer Nutzung um- und ausgebaut. Es ist ein sehr anspruchsvolles Projekt, das für alle Beteiligten etwas Einmaliges darstellt. Ein langersehnter Wunsch vieler Barther geht mit dem Baustart in Erfüllung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.
Das Gebäude soll auf drei Etagen zu einem Museum umgebaut werden, das über die Geschichte der Stadt informiert und zusätzlich die Möglichkeit bietet, Wanderausstellungen zu beherbergen. Im Einzelnen sind die Restaurierung und Modernisierung der Fassaden und der inneren Raumschale unter Erhalt der Befunde, die Neueindeckung und energetischen Ertüchtigung des Daches sowie die Erstellung eines Anbaus für Bildungs- und Seminararbeit geplant. Darüber hinaus soll ein Ausstellungsbereich für Dauer- und Wechselausstellungen zum Schwerpunkt „Ostseeraum“, ein Architekturerlebnispfad und ein historischer Erlebnispfad für Kinder erstellt werden. „Es wird ein tolles und langgehegtes Projekt praktisch in die Tat umgesetzt“, betonte Glawe weiter.
Die Rettung des Papenhofes geht auf eine Bürgerinitiative zurück, die sich intensiv für das Gebäude eingesetzt hat und dafür im Jahr 2012 einen eigenen Förderverein gründete. Weitere Vereine wie der Barther Heimatverein e.V., der Museumsförderverein e.V., der Förderverein Kirchenbibliothek St. Marien sowie der Klosterverein kooperieren und unterstützen das Projekt Papenhof. „Das hohe Engagement vor Ort hat die Umsetzung des Projektes ermöglicht“, dankte Wirtschaftsminister Harry Glawe allen Beteiligten.
Die Gesamtkosten des Vorhabens betragen rund 5,4 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit rund 2,93 Millionen Euro. Weitere Fördermittel kommen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem LEADER-Programm und dem Denkmalschutz Sonderprogramm sowie der Stadt Barth. „Barth stellt besonders aus kultureller Sicht ein wichtiges Zentrum in Vorpommern dar, das vielen Künstlern die Chance bietet, sich vor Ort präsentieren zu können. Die Stadt lockt mit der Vielfalt der Angebote viele Touristen und Einheimische an. Auch der Papenhof wird nach seiner Fertigstellung ein kulturelles und touristisches Highlight sein“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.
Der Papenhof ist der älteste erhaltene Profananbau der Region zwischen Rostock und Stralsund. Das im Mittelalter errichtete und in der Renaissance erweiterte Bauwerk steht im engen städtebaulichen Kontext mit der St. Marienkirche und dem Dammtor. Nach 1945 wurde das Haus als Wohnhaus genutzt und steht inzwischen seit vielen Jahren leer. Im Jahr 2011 erhielt das Haus eine Notdachdeckung aus Profil-Blechtafeln, da die Ziegeldachdeckung viele Leckagen aufwies und durch eindringendes Regenwasser erhebliche Schäden entstanden. In den folgenden Jahren erfolgten Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen.