Güstrow – Schloss Güstrow ist eines der bedeutendsten Renaissance-Bauten Norddeutschlands. Doch die letzte große Sanierung liegt bereits Jahrzehnte zurück. Nun will das Land das Schloss sanieren. Finanzminister Reinhard Meyer stellt seine Pläne heute dem Güstrower Bürgermeister Arne Schuldt vor.
Der Zahn der Zeit nagte unübersehbar am Wahrzeichen der Barlachstadt: Das Dach ist undicht, es gibt Abplatzungen an der Fassade, die Fenster sind zum Teil zerstört, die Elektroanlagen veraltet usw. Die Liste der Mängel auf Schloss Güstrow ist lang.
„Das Schloss braucht eine umfassende Schönheitskur und die soll noch im September beginnen“, erklärte Finanzminister Reinhard Meyer dem Güstrower Stadtoberhaupt Arne Schuldt heute bei einer Besichtigung vor Ort.
Da die Arbeiten in verschiedenen Abschnitten durchgeführt werden müssen, werden sich die Baumaßnahmen mehrere Jahre hinziehen. Aktuell geht die Bauverwaltung von einer Fertigstellung der Arbeiten bis zum Jahr 2023 aus. Dann soll der Residenzbau wieder in altem Glanz erstrahlen. Zudem wird die Sicherheits- und Elektrotechnik auf den neuesten Stand gebracht und die ehemalige Burganlage künftig barrierefrei zu erschließen sein. Insgesamt wird das Land in den kommenden Jahren mit Hilfe der Europäischen Union rund 28 Mio. Euro in die Sanierung investieren.
Reinhard Meyer: „Grundlegende Sanierungen brauchen ihre Zeit, deshalb stehen Güstrow lange Baumaßnahmen bevor. Wir haben uns daher entschlossen, das ab Mitte kommenden Jahres verhüllte Schloss schon während der Bauzeit optisch aufzuwerten und die Gerüstplanen mit einer fotografischen Darstellung der Schlossfassaden zu bedrucken.“
Auch für den laufenden Museumsbetrieb wird die Sanierung Folgen haben. Da die Flure mit den Ausstellungen nicht zugänglich sein werden, soll eine kleine Sonderausstellung in der Großen Hofstube im Erdgeschoß eingerichtet werden. Dazu erläuterte die Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Pirko Kristin Zinnow: „Unsere kleine Sonderausstellung wird das Schloss Güstrow thematisieren. Großformatige Fotografien eines international renommierten Künstlers dokumentieren den Ist-Zustand. Kontrastiert werden diese Fotografien durch Bilddokumente aus den 70er Jahren, die die damaligen Restaurierungsarbeiten von Schloss Güstrow zeigen, ergänzt durch einen Film zum historischen Baugeschehen. Texttafeln zu den Baumaßnahmen der nächsten Jahre runden die Ausstellung ab.“