Schwerin – Justizministerin Katy Hofmeister und Finanzminister Reinhard Meyer gaben jetzt im Beisein des Stadtpräsidenten Sebastian Ehlers symbolisch den Startschuss für den Bau des Justizzentrums am Demmlerplatz.
Im neuen Justizzentrum Schwerin sollen zukünftig das Amtsgericht, die Fachgerichte des Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsrechts sowie das Landgericht an einem Standort konzentriert werden. Hierzu bot sich das historische Justiz- Ensemble am Demmlerplatz an, welches nicht nur baulich, sondern auch in seiner Funktion und Widmung einen erheblichen Wandel erfahren. Im Laufe der Zeit erfuhr das Justiz‐Ensemble unterschiedlichste Nutzer in der Weimarer Republik, in Nazi‐Deutschland, durch die Besatzungsmächte, zu Zeiten der DDR und seit der Wiedervereinigung. Das im historischen Gefängnisgebäude beheimatete Dokumentationszentrum widmet sich aus regionaler Perspektive der Geschichte der politischen Verfolgung im 20. Jahrhundert.
Finanzminister Meyer: „Die Entscheidung für den Standort hier am Demmlerplatz stellt aus zwei Gründen eine besondere Herausforderung dar: Einerseits galt es, die beiden viergeschossigen Neubauten für die Fachgerichte und das Amtsgericht entsprechend der bestehenden Gebäudefluchten in die umliegende Bebauung einzufügen. Das war eine hochspannende planerische Aufgabe, da neben den gestalterischen und räumlichen Qualitäten auch funktionale und denkmalpflegerische Aspekte zu berücksichtigen waren. Zudem erfordert die beengte Lage im innerstädtischen Kontext und die geringen verfügbaren Grundstücksflächen eine fachliche Koordination der Baufirmen bzgl. der Lager- und Transportflächen. Hinsichtlich möglicher Verkehrsbeeinträchtigungen am Obotritenring gab es bereits im Planungsprozess Austausch mit der Stadt Schwerin.“
Justizministerin Katy Hofmeister: „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort ist es ein sehr guter Tag. Schon ein halbes Jahr nach Start der Abrissarbeiten ist mit dem symbolischen Spatenstich ein Zeichen gesetzt, dass das künftige Justizzentrum und das Ende der provisorischen Unterbringung in Bürocontainern hier immer näher rücken. Das neue Justizzentrum wird modern und kompakt. Unterschiedliche Gerichtsbarkeiten werden gemeinsame Bibliotheken und Kantinen nutzen. Das bedeutet auch eine effektivere Einsatzmöglichkeit für die Justizwachtmeisterei.“
Die Abbrucharbeiten wurden bereits im November 2020 begonnen. Hierbei wurde das vom Ministerium für Staatssicherheit errichtete Verwaltungsgebäude einschließlich Einfriedungsmauern am Obotritenring und der Mozartstraße abgebrochen, die Hofzufahrt in der Mozartstraße zurückgebaut.