Dreetz – Der Starkregen der letzten Tage hat in Dreetz bei Bützow ganze Straßenzüge und Hauseinfahrten unter Wasser gesetzt. Das Regenwasser konnte von einem benachbarten, stark erodierten Maisacker nicht aufgenommen werden und hat sich über tiefer gelegene Geländebereiche in die Ortschaft ergossen. Dabei hat das Wasser wesentliche Bodenmassen aus der Fläche abgeschwemmt. Eine Drohnenbefliegung durch die zuständige Stelle für Landwirtschaftliches Fachrecht und Beratung (LFB) der LMS Agrarberatung soll das tatsächliche Ausmaß erfassen.
„Der Abfluss des Wassers kann derzeit nicht gestoppt werden. Wichtig ist jetzt, das Wasser um die Ortschaft herumzuleiten, sodass Menschen und Eigentum keinen Schaden nehmen. Ich bin den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde sehr dankbar, dass sie das Erosionsereignis umgehend dem zuständigen Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie über ein speziell eingerichtetes Meldeportal mitgeteilt haben. Gemeinsam mit dem Landkreis und der Gemeinde werden nun alle erforderlichen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergriffen“, informierte Agrarstaatssekretär Dr. Jürgen Buchwald.
Landwirtschaftliche Anpassungsmaßnahmen zur Verbesserung des vorsorgenden Erosionsschutzes auf der Ackerfläche sollen in einem zweiten Schritt durchgeführt werden.
Seit dem verheerenden Verkehrsunfall auf der A 19 am 8. April 2011, der durch Winderosion ausgelöst wurde, wurden Maßnahmen zum vorsorgenden Schutz der landwirtschaftlichen Flächen vor Bodenerosion durch Wasser und Wind in Mecklenburg-Vorpommern wesentlich intensiviert.
So wird in Mecklenburg-Vorpommern ein landesweites Erosionsereigniskataster (EEK) geführt. Dieses Kataster ist bundes- und sogar europaweit einmalig. Die Auswertungen der Erosionsereignisse erfolgten unmittelbar in Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten, so dass ganz gezielt Maßnahmen zur Abwendung erneuter Erosionsereignisse in den betroffenen Flächenbereichen umgesetzt werden können.