Rostock – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat heute im Rahmen ihrer Sommertour am „Digital Ocean Convention“ in der Yachthafenresidenz Hohe Düne teilgenommen. Bei der internationalen Tagung „Innovationscluster Unterwassertechnologie – Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft“ haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft den Grundstein für den künftigen Ocean Technology Campus (OTC) am Universitätsstandort Rostock gelegt. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD will mit Unterstützung von Land und Bund in der Hansestadt ein Zentrum für Unterwasserforschung aufbauen.
„Die Nutzung der Meere, ohne dem Ökosystem Ozean zu schaden, gewinnt immer mehr an Bedeutung“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Die Meere sind voller Potenzial für nachhaltige Technologien wie Energiewirtschaft, Ernährung und Gesundheit. Rostock ist mit seiner Forschungsinfrastruktur in einer herausragenden Position und hat ausgezeichnete Bedingungen, im Zukunftsmarkt der ökologischen und wirtschaftlichen Nutzung der Meere führend zu sein. Ich denke hier insbesondere an die Universität Rostock mit ihrer Profillinie ‚Maritime Systeme‛, aber auch an das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde, die Fraunhofer-Einrichtungen und auf Unterwassertechnik spezialisierte Unternehmen“, so Martin.
Das Gesamtvolumen für den Aufbau eines Ocean Technology Campus beträgt über 60 Millionen Euro. Das Land will im Rahmen der Digitalen Agenda für MV 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Weitere Fördermittel für Investitionen sind in Aussicht gestellt. Der Bund unterstützt das Vorhaben mit 24 Millionen Euro. „Mit dem OTC kann Rostock eine führende Rolle als Standort für die Meerestechnikforschung in der digitalen Unterwassertechnik in Deutschland einnehmen“, unterstrich die Ministerin. „Das ist eine einmalige Chance für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Diese Chance müssen wir ergreifen“, betonte Martin.
Herzstück des Projekts ist das „Digital Ocean Lab“ (DOL), das in einem Neubau im ehemaligen Fischereihafen Rostock-Marienehe untergebracht werden soll. Die küstennahe Infrastruktur soll an das künstliche Riff vor dem Ostseebad Nienhagen in der Mecklenburger Bucht angebunden werden. „Die erschwerten Bedingungen im und unter Wasser erfordern intensive Praxistests“, erläuterte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Bislang war es kaum möglich, Unterwassertechnik in realen Szenarien zu testen. In Rostock soll dies Wirklichkeit werden. Wir schaffen damit ein Alleinstellungsmerkmal für die maritime Forschung in Deutschland und der Welt und sorgen somit dafür, dass Rostock auch für hochqualifizierte Fachkräfte und den wissenschaftlichen Nachwuchs attraktiv wird.“