Meyer: Gut ausgebautes und funktionierendes Straßennetz ist wichtig – Vorrangiges Ziel: Erhaltung vor Neubau
Schwerin – Das Straßenbauprogramm 2023 für Mecklenburg-Vorpommern steht. Verkehrs- und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat am Montag gemeinsam mit Dr. René Firgt, Direktor des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, die geplanten Bau- und Erhaltungsmaßnahmen auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen sowie begleitender Radwege vorgestellt.
„Ein gut ausgebautes und funktionierendes Straßennetz ist wichtig für das Flächenland Mecklenburg-Vorpommern. Es bildet die Grundlage für Mobilität, Wirtschaft und Tourismus. Deshalb ist es notwendig, stetig zu investieren. Mit den geplanten Maßnahmen wollen wir im Land die Straßen vorrangig erhalten, weniger neu bauen, und zugleich in straßenbegleitende Radwege investieren. Dafür stehen uns in diesem Jahr insgesamt 162 Millionen Euro zur Verfügung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Für Investitionen in Straßenbaumaßnahmen stehen in 2023 insgesamt rund 162 Millionen Euro zur Verfügung, davon 91 Millionen Euro für Bundesstraßen und 51 Millionen Euro für Landesstraßen. Zusätzlich stehen ca. 20 Millionen Euro aus Haushaltsresten aus dem Jahr 2022 zur Verfügung.
Die Landesmittel werden unter anderem in den Erhalt (31 Millionen Euro) sowie in den Um- und Ausbau von Landesstraßen (14,2 Millionen Euro) sowie 7,9 Millionen Euro in Neubaumaßnahmen investiert. Für den Radwegebau stellt das Land 16,7 Millionen Euro bereit.
Von den Bundesmitteln fließen unter anderem 36,5 Millionen Euro in den Erhalt, 4,1 Millionen in den Um- und Ausbau, 29,4 Millionen Euro in Neubaumaßnahmen und 10,5 Millionen Euro in den Radwegebau.
„Es gilt, die rund 1.900 Kilometer Bundesstraßen und die knapp 3.300 Kilometer Landesstraßen instand zu halten, um Mobilität zu gewährleisten. Zugleich wollen wir die Emissionen des Verkehrssektors deutlich verringern. Ein Baustein hierbei ist die Förderung des emissionsfreien Radverkehrs. Mehr Radverkehr können wir nur erreichen, wenn der Radverkehr attraktiver und sicherer wird. Hierfür werden wir den Bau von straßenbegleitenden Radwegen an Bundes- und Landesstraßen in 2023 massiv vorantreiben“, sagte Meyer.
Im Bereich des Radwegebaus an Bundesstraßen sind im Jahr 2023 unter anderem der straßenbegleitende Radweg an der B 109 Ferdinandshof – Rathebur (Baukosten in 2023 inklusive Radwegebrücke: 2,7 Millionen Euro), der Radweg an der B 105 Gelbensande – Altheide (Baukosten in 2023: 1,3 Millionen Euro) sowie der Radweg an der B 111 Lühmannsdorf – Wolgast (Baukosten in 2023: 1,2 Millionen Euro) geplant. Die Grundlage für die Auswahl der Projekte bildet das „Priorisierungskonzept der Straßenbauverwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Radwegebau an Bundesstraßen“.
Beim Radwegebau an Landesstraßen liegt der Fokus auf der Realisierung der Vorhaben aus dem Lückenschlussprogramm. Die EFRE-finanzierten Projekte müssen bis Ende 2023 abgerechnet sein. Im Jahr 2023 ist unter anderem die Fertigstellung folgender Vorhaben geplant: der Radweg Karow-Lubkow (L 293, rund zwei Millionen Euro), der Radweg Bützow-Tarnow (L 11, rund 1,8 Millionen Euro) sowie der Radweg Ziesendorf – Schwaan (L 13, rund 1,6 Millionen Euro).
Das größte Neubaumaßnahme an Bundesstraßen im Jahr 2023 ist der Weiterbau der Ortsumgehung (OU) Wolgast (B 111) durch die Projektgruppe Großprojekte im Straßenbauamt Schwerin. Dafür sind Kosten von rund 19,1 Millionen Euro eingeplant. Für den bereits Ende 2021 für den Verkehr freigegebenen Autobahnzubringer Schwerin-Mueß (B 321) fallen in 2023 nochmals rund zwei Millionen Euro Kosten an für Restarbeiten. Für die Ortsumgehung Dargun (B 110) sind rund zwei Millionen Euro vorgesehen. Voraussetzung für einen Spatenstich ist die Erlangung vollziehbaren Baurechtes.
Für den zweiten Bauabschnitt des Umbaus der Ortsdurchfahrt Tutow (B 110) sind rund eine Million Euro eingeplant. Weitere größere Vorhaben sind der erste Bauabschnitt des Umbaus der Ortsdurchfahrt Zinnowitz (B 111; Kosten in 2023 rund 500.000 Euro) sowie der Umbau des Knoten 105 – Messestraße in Rostock (Kosten in 2023 rund 700.000 Euro).
Im Zusammenhang mit dem Neubau der Ortsumgehung Wolgast steht die Ertüchtigung der Ziesebrücke (B 111) an, die mit Kosten von rund 4,8 Millionen Euro die größte Erhaltungsmaßnahme im Bereich der Bundesstraßen im Jahr 2023 ist. Weitere große Erhaltungsmaßnahmen in 2023 betreffen die B 199 (bei Meldow, Baukosten 2023: 3,4 Millionen Euro), die B 96 (Weisdin-Usadel, Baukosten 2023: 2,5 Millionen Euro) sowie die B 198 (Fahrbahninstandsetzung OU Neustrelitz – Wesenberg, Baukosten 2023: zwei Millionen Euro).
Der seit November 2022 laufende Bau der OU Elmenhorst ist eine der größeren Ausgaben für eine Neubaumaßnahme. Nach derzeitigen Berechnungen sind Gesamtkosten (Bau + Grunderwerb) in Höhe von 16,25 Millionen Euro bereitzustellen.
Das größte Um- und Ausbauvorhaben betrifft die L 204 Wadehäng Abfahrt Dobbin, bei dem auch ein straßenbegleitender Radweg errichtet wird (1. Bauabschnitt, Kosten in 2023 rund 3,5 Millionen Euro). Weitere große Vorhaben sind die Verbesserung der Ortsdurchfahrten in Behren-Lübchin (L 23, Kosten in 2023 rund 800.000 Euro) und Blankensee (L 34, Kosten in 2023 rund 600.000 Euro), die Erneuerung der Brücke über die Göwe bei Weberin (L 09, Kosten in 2023 rund 1,7 Millionen Euro) sowie die Erneuerung des Regenwasserhauptsammlers Neuhof (L 266, Kosten in 2023 rund 1,1 Millionen Euro).
Im Bereich der Erhaltung gibt es unter anderem die folgenden Vorhaben: die Deckenerneuerung an der L 191 zwischen Sanitz und Gubkow (Baukosten 2023: zwei Millionen Euro), die Deckenerneuerung an der L 18 zwischen Dettmansdorf und Marlow (Baukosten 2023: 1,5 Millionen Euro) sowie die Fahrbahnerneuerung im Bereich der Senke bei Gerdshagen (Baukosten 2023: 1,3 Millionen Euro).
Der Baukalender für das Jahr 2023 steht unter www.strassen-mv.de zur Verfügung.