Kopenhagen – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat in der dänischen Stadt Kopenhagen anlässlich eines Botschaftsempfangs zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung um Investoren geworben.
„Mecklenburg-Vorpommern und Dänemark haben eine lange Tradition der wirtschaftlichen Verbundenheit. Mehr als 6.800 Arbeitsplätze sind bereits durch dänische Unternehmen bei uns im Land entstanden. Das zeigt, unsere Standortvorteile wie eine hervorragende Verkehrsanbindung und ausgebaute Gewerbegebiete haben Investoren aus dem skandinavischen Nachbarland überzeugt. Daran wollen wir anknüpfen und weiter für Mecklenburg-Vorpommern als attraktiven Wirtschaftsstandort werben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Kopenhagen.
„Mehr als 271 Millionen Euro haben dänische Unternehmen seit der Wende in Mecklenburg-Vorpommern investiert. So sind hochmoderne Fertigungs- und Verarbeitungsstätten entstanden, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land schaffen“, sagte Glawe.
Zu den in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelten dänischen Unternehmen zählen die Berrigarden GmbH aus Lübz (Herstellung und Verarbeitung von Trockenobst, getrockneten Rohwaren und Pasten), die Schur Pack Germany GmbH aus Gallin (Verpackungslösungen aus Kartons), die Arla Foods Deutschland GmbH – Zweigniederlassung Upahl (Molkereiunternehmen), die Netto ApS & Co. KG aus Stavenhagen (Hauptsitz und Logistikunternehmen von NETTO Deutschland), die Beton Fertigteilwerk Rostock GmbH – Bach Gruppe aus Kavelstorf (Fertigung von Stahl- und Spannbetonfertigteilen), das Dänische Bettenlager – Bettenwelten GmbH & Co. KG aus Zarrentin (Logistikdienstleister), Möbel-Wikinger aus Rostock und Stralsund (Möbel und Wohnaccessoires) und die Darguner Brauerei GmbH aus Dargun.
„Das Interesse der Dänen an Mecklenburg-Vorpommern wächst, das zeigen auch die touristischen Ankünfte. Dank der schnellen Verbindung über die Ostsee besuchen uns regelmäßig viele Gäste aus Dänemark in der Urlaubszeit“, sagte Glawe.
Nach Angaben des Statistischen Amtes gab es in Mecklenburg-Vorpommern von Januar bis Juli 2019 rund 4,8 Millionen Ankünfte (+8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und rund 19,6 Millionen Übernachtungen (+13,8 Prozent). Davon waren rund 231.000 (-2,2 Prozent) ausländische Besucher, die knapp 649.000 (+5,0 Prozent) Nächte im Land blieben. Die meisten Übernachtungen wurden von Gästen aus der Schweiz (102.827, +3,1 Prozent), aus den Niederlanden (92.309, -6,6 Prozent), Schweden (80.276, +3,0 Prozent) und Dänemark (78.640, +4,8 Prozent) verzeichnet.
(Anmerkung: Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten sowie Campingplätze ohne Dauercamping mit mindestens 10 Stellplätzen. Die Anzahl der im aktuellen Berichtsmonat ausgewiesenen geöffneten Beherbergungsbetriebe und angebotenen Schlafgelegenheiten liegt deutlich über den entsprechenden Angaben des Vorjahresmonats. Grund für die hohen Veränderungsraten ist unter anderem eine durch das Statistische Amt durchgeführte Überprüfung des Berichtskreises und die Aufnahme von vermittelnden Betrieben mit mehr als 10 Betten Kapazität in die Berichtspflicht. Dadurch ist die Zahl der auskunftspflichtigen Betriebe gegenüber dem Vorjahresmonat zum Teil stark angestiegen.)
Der Außenhandel (Summe im Im- und Export) zwischen Dänemark und Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren zugenommen. So wurde im Jahr 2018 mit 942 Millionen Euro der bisher zweithöchste Wert erreicht. Der Anteil am Außenhandel Mecklenburg-Vorpommerns gesamt beträgt sieben Prozent. Dänemark belegt damit Platz vier der wichtigsten Außenhandelspartner des Landes (nach Polen, den Niederlanden und Schweden). Im ersten Halbjahr 2019 betrug der Außenhandel mit Dänemark 443 Millionen Euro.
2018 wurden aus Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von 439 Millionen Euro nach Dänemark exportiert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um etwa ein Prozent bedeutet. Dies stellt einen Anteil am Gesamtexport in Höhe von sechs Prozent dar. Die Hauptexportgüter waren Rohre aus Eisen und Stahl (82 Millionen Euro), Milch und Milcherzeugnisse ohne Butter und Käse (47 Millionen Euro) sowie Halbwaren (44 Millionen Euro, z.B. Strom, Holzkohle, rohes Silber). Im ersten Halbjahr 2019 beträgt der Export mit Dänemark 217 Millionen Euro.
2018 wurden von Dänemark nach Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von 503 Millionen Euro importiert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um rund 17 Prozent bedeutet. Dies stellt einen Anteil am Gesamtimport des Landes von acht Prozent dar. Dänemark belegt damit Platz 5 der wichtigsten Importpartner Mecklenburg-Vorpommerns. Die Hauptimportgüter waren Eisen-, Blech- und Metallwaren (80 Millionen Euro), Halbwaren (63 Millionen Euro) sowie Milch und Milcherzeugnisse ohne Butter und Käse (62 Millionen Euro). Im ersten Halbjahr 2019 beträgt der Import mit Dänemark 226 Millionen Euro.
Organisiert wurde der Empfang federführend von der Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH und der deutschen Botschaft Kopenhagen. Im Vorfeld der Veranstaltung fand in der Deutsch-Dänischen Handelskammer ein Wirtschaftstreffen statt.