Innenminister weist Vorwurf der Gefährdung zurück
Schwerin – Innenminister Lorenz Caffier hat den Vorwurf des Flüchtlingsrates M-V zurückgewiesen, die Behörden würden in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) des Landes die Gesundheit der Geflüchteten riskieren. „In Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden werden alle Anstrengungen unternommen, um eine Ausbreitung von Infektionen innerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) des Landes und in den Gemeinschaftsunterkünften der Landkreise bzw. kreisfreien Städte zu verhindern“, so der Minister.
Aktuell werden alle Neuzugänge der EAE, alle Bewohner der EAE, die Symptome des neuartigen Corona-Virus aufweisen sowie alle Kontaktpersonen bereits infizierter Einwohner der EAE getestet. Dabei werden die Neuzugänge zunächst in einer vorgelagerten Einrichtung untergebracht und dort getestet. Ausschließlich negativ getestete Personen dürfen dann die Einrichtung betreten.
Personen aus der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) des Landes in Nostorf/Horst sowie in der Außenstelle in Stern Buchholz, die am Corona-Virus erkrankt sind, werden zur häuslichen Isolation in einer Ausweichunterkunft der EAE in Parchim untergebracht. Es sind Fälle mit milder Symptomatik, die nicht stationär behandelt werden müssen. Sie werden an ihrem Ausweichstandort betreut und versorgt. Die Kontaktpersonen werden separat in Stern Buchholz unter häuslicher Quarantäne gestellt. Für die Separierung der Kontaktpersonen innerhalb der EAE sind spezielle Gebäudeabschnitte mit gesonderten Zugängen ausgewiesen worden.
Polizei und Sicherheitsdienst stellen sowohl am Ausweichstandort in Parchim als auch in Stern Buchholz gemeinsam mit dem Betreiber sicher, dass die verordnete Isolation bzw. Quarantäne strikt eingehalten wird. Eine Entlassung der Betroffenen geschieht nur nach Zustimmung durch die Gesundheitsbehörde.
Die Gruppenräume innerhalb der EAE sind geschlossen worden.
Für die Einrichtung eines 2. Speisesaales in der EAE Stern Buchholz wurde ein Zelt angemietet, in dem die Versorgung der Bewohner der großen Unterkunft direkt vor dem Gebäude organisiert ist. Nunmehr können die Asylbewerber die Abstandsregeln besser einhalten und die Betreuer den Zugang und Abgang besser steuern. Zudem wird „in Schichten“ gegessen. Die Asylbewerber nähen derzeit auch Mundschutzmasken für die Selbstversorgung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Erstaufnahmeeinrichtung und vor allem die Betreuerinnen und Betreuer machen die Geflüchteten mit der aktuellen Situation vertraut. Hierzu gibt es einschlägige Informationen über die Risiken der Corona-Pandemie und die Verhaltensregeln zur Vermeidung von Infektionen in den unterschiedlichen Sprachen. Von besonderer Bedeutung sind vertrauensvolle Gespräche.