Wasserstände sinken, Waldbrandgefahr steigt

Schwerin – Die Wasserstände der Seen und Flüsse in Mecklenburg-Vorpommern liegen aufgrund der anhaltenden Trockenheit derzeit vielerorts unterhalb des mittleren Wasserstandes. Die ausbleibenden Niederschläge erhöhen auch die Waldbrandgefahr. Derzeit gilt noch fast überall die Waldbrandstufe 2 (geringe Gefahr), lediglich in den Wäldern rundum Sandhof im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und Radelübbe (beides Landkreis Ludwigslust-Parchim) besteht mit Waldbrandstufe 3 eine mittlere Gefahr, sagte der zuständige Umweltminister Dr. Till Backhaus kurz vor dem Wochenende, dass hochsommerliche Temperaturen bringen soll.

„Nachdem sich die Wasserstände nach den vielen Niederschlägen im Februar kurzzeitig erholt hatten, sind sie im Zuge des viel zu trockenen Frühlings und die voranschreitende Verdunstung inzwischen wieder deutlich gesunken. Die Elbe führt, wie in den vergangenen Jahren, bereits wieder Niedrigwasser. Die wenigen nennenswerten Schauer haben nicht dazu geführt, dass ausreichend Wasser in die Böden vordringen konnte, sodass auch die Wasserstände in den oberen und unteren Grundwasserleitern nicht ausreichend aufgefüllt werden konnten und weiterhin unter dem Mittelwert liegen – mit sinkender Tendenz“, fasste Minister Backhaus die hydrologische Lage zusammen.

Die Seenspeicher seien laut Backhaus aktuell noch akzeptabek gefüllt: Der Pegel des Schweriner Sees liegt momentan bei 115 cm (Stauziel zum 1. Juli: 117 cm) und an der Müritz in Waren bei 200cm (Stauziel zum 1. Juli: 210 cm). „Da für die nächsten Wochen aber keine nennenswerten Niederschläge mehr vorhergesagt sind, wird die weitere Entwicklung des Wasserspiegels hauptsächlich davon abhängen, inwieweit die angekündigte Hitzewelle und die damit verbundene Verdunstung unser Land tatsächlich trifft“, schätzte er.

Die Trockenphasen lässt auch die Waldbrandgefahr weiter ansteigen, weswegen Minister Backhaus insbesondere mit Blick auf das sommerliche Wochenende, das vor uns liegt, zu erhöhter Vorsicht und Wachsamkeit aufruft: „Das Feuermachen und Rauchen im Abstand von 50 Metern zum Waldrand ist gesetzlich verboten. Aufgrund der hohen Entzündungsgefahr der Laub- und Pflanzenreste am Waldrand sollte dieser Abstand auch dringend eingehalten werden. Ich bitte jeden Waldbesucher, seine Pflicht zur Brandprävention und Brandmeldung wahrzunehmen.“

Insgesamt 22 Kamerastandorte überwachen rund 291.000 Hektar Wald und damit 52 % der Gesamtwaldfläche des Landes. Die besonders gefährdeten Gebiete sind dabei lückenlos abgedeckt. Gebündelt werden die Daten in der Waldbrandeinsatzzentrale in Mirow, die mit Hilfe eines automatisierten kameragestützten Systems die Waldbrände früh erkennt und sich mit den Leitstellen in Verbindung setzt. Seit 2019 hat das Land noch einmal knapp 340.000 Euro in das System investiert. Avisiert wird zudem, auch Kamerastandorte in Brandenburg und Niedersachsen mit einzubinden.

Ausgebaut wurde ebenso in ein landesweites System von Waldbrandwundstreifen. Das sind künstlich angelegte Flächen im Wald, auf denen durch Beräumung, Astung und Bodenverwundung das brennbare Material auf ein Minimum reduziert wird und die im Ernstfall die Ausbreitung von Feuern bremsen. In den Jahren 2019 bis 2021 wurden jährlich im Schnitt 436 km solcher Streifen angelegt. 2018 waren es noch rund 300 km.

2021 verzeichnete die Landesforst M-V 30 Waldbrände, welche eine Fläche von mehr als 15,5 Hektar Wald zerstörten. Der größte Waldbrand mit neun Hektar musste bei Lüblow im Forstamt Jasnitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) gelöscht werden. Brandursache war in den meisten Fällen die Trockenvegetation. Leider waren einige Brände auch auf Fahrlässigkeit oder gar Brandstiftung zurückzuführen.

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