Schwerin – Mobilität im Dialog – Steiermark trifft Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe ist am Dienstag gemeinsam mit Unternehmen der heimischen Automobilzulieferindustrie sowie der Wirtschaftsfördergesellschaft des Landes Invest in MV nach Österreich gereist. Im Mittelpunkt der dreitägigen Reise nach Graz steht die Vernetzung der Akteure der Automotive Branche in Mecklenburg-Vorpommern, dem „Innovationscluster automotive mv e.V.“ und dem österreichischen „Mobilitätscluster ACstyria“ in der Steiermark.
„In Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den vergangenen Jahren eine dynamische und erfolgreiche Automobilzulieferindustrie entwickelt. Hierzu tragen eine Reihe von Systemproduzenten und Zulieferern bei, die sich als zuverlässige Partner der Automobilwirtschaft etabliert haben und sich heute erfolgreich im globalen Wettbewerb behaupten. In Graz geht es um das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch von Erfahrungen sowie darum, Synergien auszuloten. Wie werben mit dem Know-how der heimischen Wirtschaft für unser Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Die Reise wird in Zusammenarbeit von automotive mv und Invest in M-V mit dem steirischen Mobilitätscluster ACstyria organisiert. Die Veranstaltung wird begleitet von der Deutschen Botschaft Wien.
Auf dem Programm der Reise stehen unter anderem eine Werksbesichtigung bei einem Zulieferunternehmen sowie ein Unternehmenstreffen. „Die Steiermark hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vom grundstoffabhängigen Industrieland zum internationalen Technologiestandort mit hohem Innovationspotenzial entwickelt. Dabei gilt die Steiermark österreichweit als Pionier der Cluster-Strategie“, so Glawe weiter. Cluster existieren in den Bereichen Mobilität, Holzwirtschaft, Energie- und Umwelttechnik, Humantechnologie, Technologie und Innovation für elektronische Systeme und Kreativwirtschaft. Wirtschaftsminister Glawe machte deutlich, dass die Anforderungen an die Zulieferbetriebe genauso in Mecklenburg-Vorpommern wie auch in Österreich weiter wachsen werden.
„Der sich weiter verschärfende Kostendruck infolge der weiteren Globalisierung, der zunehmende Innovationsdruck in Bezug auf neue Produkte, Technologien sowie Prozesse sind wesentliche Herausforderungen für die Branche. Darüber hinaus gewinnt die Fachkräftesicherung und Fachkräftegewinnung eine größere Bedeutung“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.
Alternative Antriebe und Autonome Systeme sind nur zwei der Themen, die die Automobilbranche bewegen. „Für die Automobilzulieferer in Mecklenburg-Vorpommern bieten sich für diese Themen Chancen, um neue Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale zu erschließen. Ich bin überzeugt, dass Unternehmen in wettbewerbsfähige Strukturen, Kooperationsnetzwerke und Wertschöpfungscluster eingebettet sein müssen, um im heutigen Marktumfeld dauerhaft wirtschaftlichen Erfolg zu haben. Eine Bündelung der unterschiedlichen Kompetenzen und Stärken ist unverzichtbar, damit die Mobilität der Zukunft Fahrt aufnehmen kann“, machte Wirtschaftsminister Glawe vor Ort deutlich.
Im Land sind etwa 100 überwiegend kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Automotive tätig. Davon sind ca. 30 Unternehmen spezialisierte Automotive-Zulieferer. Beispiele hierfür sind die Webasto Neubrandenburg GmbH in Neubrandenburg, die TRW Airbag Systems GmbH in Laage, die FLAMMAEROTEC GmbH in Laage und die Oberaigner Automotive GmbH in Laage. „So werden in Mecklenburg-Vorpommern hochwertige Fahrzeugklimatisierungs- und Heizsysteme, Komponenten für einen zuverlässigen Insassenschutz und moderne Fahrzeuginformationssysteme gefertigt. Daneben produzieren die Unternehmen im Land hydraulische Präzisionskomponenten, statten Nutzfahrzeuge mit Allradantrieben aus und sind im Bereich der Leichtmetallumformung tätig“, betonte Glawe weiter.
Mittlerweile arbeiten ca. 5.000 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften in den etwa 100 Betrieben einen jährlichen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Der Verein „automotive mv e.V.“ wurde 2006 durch zwölf Netzwerkpartner gegründet. Gegenwärtig hat der Verein 22 Mitgliedsunternehmen mit rund 3.500 Beschäftigten und 180 Auszubildenden.
„Der Außenhandel zwischen Österreich und M-V hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Dennoch ist hier Luft nach oben“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.
So wurde im Jahr 2018 mit 427 Millionen Euro der bisher höchste Wert im Außenhandel erreicht. Der Anteil am Außenhandel M-V gesamt beträgt 3,1 Prozent. Die Hauptexportgüter sind nach Angaben des Statistischen Amtes von Mecklenburg-Vorpommern nach Österreich Sperrholz, Span- und Faserplatten; Milch und Milcherzeugnisse ohne Butter und Käse sowie chemische Erzeugnisse (u.a. Hautwaschmittel, pharmazeutische Gele, Waschmittel, Schmiermittel). Die Hauptimportgüter aus Österreich nach Mecklenburg-Vorpommern waren Kunststoffwaren (u.a. Schläuche, Bodenbeläge, Flaschen); chemische Vorerzeugnisse (u.a. Glycerin, Chlor, Jod, Sauerstoff) sowie Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung (u.a. Motoren, Schalter oder Schalttafeln).